Über die allgemeinen Daten von Tromsø will ich hier nicht schreiben. Dazu gibt es im Netz genug Informationen. Ich will hier von meinem Tag berichten.
Das Schiff kam sehr früh in Tromsø an und ich hatte einige Stunden Zeit durch die Stadt zu laufen, bevor es dann mit dem RIB über das Wasser ging. Als erstes viel mir auf, dass Tromsø als große Stadt im alten Zentrum doch eher einen Kleinstadtcharacter hat. Die Geschäftshäuser sind klein und haben ein eingeschränktes Angebot. Aber es gibt auch ein kleines Einkaufszentrum. Ich habe mal nachgefragt und erfahren, dass man zum Einkaufen eher in große Center außerhalb des Zentrums fährt. Dort bekommt man dann alles, was man sich so wünscht. Es gibt einen kleinen Markt mit interessanten Produkten. Leider kann man hier, überraschenderweise, nur mit Bargeld bezahlen. Deshalb konnte ich den gefärbten Käse leider nicht probieren.
Gegen Mittag fand sich eine kleine Gruppe zusammen, um mit dem RIB (Schlauchboot) um die Inseln zu fahren. Zunächst wurde uns die Stadt von der See aus gezeigt, mit Hochschule, Klinik, …. Anschließend ging es weiter zur untergegangenen Tirpitz. Man kann von dem Schiff nicht mehr viel sehen, aber es ist auch für die Norweger, ein trauriges Symbol für die Sinnlosigkeit des Krieges.
Die Fahrt mit einem RIB macht sehr viel Spaß, wenn man sonst auch auf Motorradfahren oder ähnlichem steht. Wir hatten zudem Glück mit dem Wetter. Die Sonne schien und das Wasser war recht ruhig. Wir hatten einen Ganzkörperschutzanzug an und eine Schutzbrille auf. Die Fahrt ist sehr rasant. Meine Kamera hatte ich vorsichtshalber geschützt, aber es hat an diesem Tag kaum gespritzt. Das fiese an der Fahrt ist, dass der Schiffsführer hinter einem steht und man nicht erkennen kann, wenn er beschließt anzuhalten. Das Anhalten geht wie folgt. Reingehen in eine Steilkurve und dann Gas wegnehmen. Das Ergebnis ist, dass man ziemlich direkt ohne Fahrt an der Stelle zum Stehen kommt, an der das Boot in die Kurve gelegt wurde. Nach der erste Kurve weiß man, warum es die Griffe zum Festhalten gibt. Wenn die Fahrt über Wellen geht, gibt es starke Schläge und man hüpft auf seinem Sitz. Wie gesagt, wer Motorradfahren mag, der hat auch hier viel Spaß.
Der nächste Halt war der Übergang des Straumsfjord zum Balsfjord. An dieser Stelle gibt es eine Meerenge und beim Gezeitenwechsel entstehen hier mächtige Strudel und Verwirbelungen im Wasser. Es empfiehlt sich an dieser Stelle nicht ins Wasser zu fallen.
Nach einem Kakaoaufenthalt auf einer Plattform zwischen den Inseln, ging es zurück. Uns wurde noch eine lustige Geschichte erzählt, denn in den Fischereihafen von Tromsø werden auch die aufgebrachten Schiffe der illegalen Fischer, zum Beispiel russische Trawler, gebracht. Der bereits gefangene Fisch wird an die Klinik und an den Armeestützpunkt verteilt und das Schiff mit einer sehr hohen Auslöse belegt. Wenn diese bezahlt wird, freut sich der norwegische Staat. Wird die Auslöse nicht bezahlt und das Schiff ist noch gut, freut sich die Nato, denn dann dient das Schiff als ferngesteuertes Übungsziel. Ansonsten wird es einfach verschrottet.
Insgesamt war es ein toller und sehr interessanter Ausflug. Ich empfehle jedem, der hier mitfährt die Kapuze über die Ohren zu ziehen, denn der Fahrtwind pfeift sehr stark.