Heute beginnt die IAA in Frankfurt und das ist in der Presse allgegenwärtig. Aber warum wird die ganze Zeit kritisch berichtet? Endlich und viel zu spät ist die deutsche Autoindustrie aufgewacht und bringt elektrische Autos. Aber anstatt die Vorteile des Elektroantriebs darzustellen, werden noch immer nur Probleme aufgelistet, die eine Industrie lösen soll. Auch ist die Politik nur am jammern, dass es mit dem Klimaschutz in dem Bereich nicht voran geht und droht mit Verboten von Ölheizungen. Was ein Blödsinn. Folgende Beispiele mit meinen Lösungsansätzen:
- Frankfurts Oberbürgermeister jammert über ein drohendes Dieselfahrverbot. Was fällt ihm ein? Erhöhung von Parkgebühren und Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Was hätte das bei einer Umsetzung für Folgen? Naja, die Leute fahren nicht mehr nach Frankfurt zum Einkaufen, sondern nach Wertheim Village. Woran liegt das? Das liegt daran, dass man ohne Auto nicht vernünftig nach Frankfurt fahren kann. Wenn man zum Beispiel an das Dreieck A661 – Friedberger Landstrasse ein großes Parkhaus bauen würde, mit einer durchgängigen Ladeinfrastruktur (11 kW Lader an jedem Platz) und im Parkticket integriertem Straßenbahnticket in die Stadt, hätte man vermutlich 80% des Verkehrs der Friedberger Landstrasse weg, denn wer stellt sich morgens freiwillig in einen Stau, wenn er es doch anders schneller haben kann und dazu noch abends ein vollgeladenes Auto haben kann. Denn die Probleme machen nicht die “unsinnigen” Anwohner Fahrzeuge oder seltenen Besucher, sondern die Berufspendler. Dazu gehört natürlich auch, dass die Strassenbahnen alle 5 Minuten fahren und nicht alle halbe Stunde. Mit solchen Maßnahmen, die zugegeben etwas dauern, würde Frankfurt eine attraktive Einkaufsstadt bleiben und Arbeitsplätze erhalten.
- Die Politik fordert, dass die Industrie für eine Ladeinfrastruktur sorgt. Das kann sie gar nicht, denn eine Industrie muss Gewinne machen und das ist aktuell nicht mit Ladesäulen zu machen. Stattdessen müssen die Städte und Gemeinden, also die Politik, dafür sorgen, dass im Rahmen allgemeiner Strassenbaumaßnahmen das Potential für eine ausreichende Ladeinfrastruktur geschaffen wird. Außerdem muss dann in diesem Rahmen jeder Parkplatz mit einer entsprechenden Ladesäule ausgerüstet werden. Aber bitte nicht wieder über Schnellladesäulen diskutieren. Die sind an Bundesstrassen und Autobahnen notwendig, aber nicht in den Städten. Ich bin persönlich ohnehin der Meinung, dass alle Netze in staatliche Hände gehören, aber das ist ein anderes Thema.
- Thema Strompreis. Die Politik jammert, dass die Leute keine Elektroautos kaufen. Ich kann das verstehen, denn solange der Strom so teuer ist (bis zu 86 Cent die kW zum Auto aufladen), wird sich das Elektroauto nicht durchsetzen. Ich bin der Meinung, dass ein Strompreis von maximal 30 Cent akzeptabel ist, denn darüber kommt man in den Bereich des Dieselpreises (der viel zu niedrig ist). Da rechnet sich ein Elektroauto nicht.
- Thema Strom. Aktuell wird diskutiert, wo denn der Strom herkommen soll? In den letzten 6 Jahren wurde der Ökostrom nicht mehr gefördert. Ich weiß, es gibt immer noch eine gewisse garantierte Einspeisevergütung für Solar- und Windstrom, aber es sind so viele Hemmnisse aufgebaut worden, dass es keine neuen Anlagen mehr gibt. Meiner Meinung gibt es nur zwei wirklich saubere Stromerzeugungen: Wasserkraft und Solar. Die Wasserkraft ist in Deutschland erschöpft. Da geht nicht mehr viel. Aber die Dächer sind noch weitestgehend rot statt blau. Also die Hemmnisse für Solaranlagen beseitigen. Das gilt auch für die Verwaltung von solchen Anlagen, die teilweise sehr seltsam anmuten. Es braucht nur eine einzige Vorschrift. Eine Solaranlage muss mit einer Pufferbatterie in effektiver Größe der kW Peakleistung ausgerüstet werden. Damit können die Tagesschwankungen geglättet werden und der Strom muss nicht so weit verteilt werden. Man benötigt dafür also schon einmal keine großen Leitungen. Dazu muss das, was jetzt an beschlossenen Subventionen in die Braunkohlegebiete fließen soll gekoppelt sein, mit dem Aufbau von lokalen Power2Gas Anlagen, um den Sommersonnenstrom für den Winter zu speichern. Das würde weiter umstrittene Fernleitungen überflüssig machen und neue Arbeitsplätze auf Jahre hinaus schaffen. Alles was dann noch an Strombedarf übrig ist, kann über Windkraft abgedeckt werden.
- Thema Strom die Zweite. Es gibt tatsächlich ein Stromproblem und das heißt Stadt. Städte werden nicht in der Lage sein ihren Strom selber zu erzeugen. Man könnte natürlich die Wände der Hochhäuser mit Solarzellen ausrüsten und ein paar kleine Windräder auf die Dächer stellen, aber das wird nicht ausreichen. Also die von der Politik indirekt gewünschte Landflucht in die Städte sorgt zwar dafür, dass die Menschen nicht mehr so weite Wege haben, aber die Stromversorgung ist schwierig. Da bin ich der Meinung, dass die Stadtbewohner den Strom teurer bezahlen müssen, denn es gibt außerhalb ja Hausbesitzer, die in entsprechende Anlagen investieren (können), um damit auch die nahegelegene Stadt zu versorgen. Das ist noch eine Herausforderung für die Städte, aber auch da kann man kreativ werden.
- Thema Verkehr. Wir müssen weg vom individuellen Fahrzeug hin zum autonomen Taxi. Dazu müssen rechtliche Hemmnisse wegkommen. Diese ganze Diskussion mit der Haftung erübrigt sich doch, wenn man sich überlegt, dass immer eine Versicherung im Hintergrund ist, die einen auftretenden Schaden abdeckt. So ist es heute und so wird es beim autonomen Fahren sein. Also nicht diskutieren, machen. Und keine Rücksicht auf demnächst arbeitslose Taxifahrer. Die werden dann in den Überwachungszentralen gebraucht, was man bei einer gescheiten Internetverbindung auch von zuhause aus erledigen kann.
- Thema Heizung. Was hat unsere Umweltministerin vorgeschlagen? Die Ölheizungen zu verbieten? Das kann man machen, aber wenn man sich um ein paar Arbeitsplätze in der Braunkohleindustrie sorgen macht, warum dann nicht auch beim Heizungsbau. Falsch ist auf jeden Fall eine Technologie zu verbieten. Vielleicht gelingt es den Heizungsherstellern, dass aus den Heizungen Briketts rausfallen und keine Abgase mehr entstehen. Weiß man das? Nein. Man muss immer den Ansatz fahren entstehende Schadstoffe zu minimieren. Überlasst doch der Industrie wie sie das hinbekommen. Außerdem kann man über eine CO2 Abgabe das Öl und hier muss man beim Rohöl ansetzen, so verteuert werden, dass die Leute freiwillig ihre Ölheizung entsorgen.
- Thema Förderung / Subventionierung. Ich bin kein Freund von Subventionen, auch wenn ich mich natürlich über meine 15 Cent die kW Stunde freue. Es gibt gerade die Diskussion, dass Firmen ganz tolle Solarzellen mit einem sehr hohen Wirkungsgrad entwickelt haben und demnächst in eine Massenproduktion übergehen wollen. Da kann ich nur drüber lachen. Wenn das von Massenproduktion die Rede ist, wird auf einen lokalen, deutschen Markt geschaut und man überlegt mit ein paar Milliönchen etwas aufzuziehen. Wie machen es die Chinesen? Die Chinesen geben den Unternehmen Kreditbürgschaften in Milliardenhöhe. Damit wird eine wirkliche Massenproduktion aufgebaut und der Markt mit billigen Produkten weltweit überschwemmt. Da kann eine Mittelstandsindustrie in Deutschland nicht mithalten und geht pleite, wie schon einmal mit der Solarbranche passiert. Also leibe Wirtschaft und Politik: Fangt an groß zu denken, dann klappt das auch.
Ich bin der Meinung, es gibt dringend umzusetzende Maßnahmen. Mit diesen kann man sehr viel erreichen, man muss es nur jetzt angehen. Mit den Maßnahmen können folgende Dinge erreicht werden:
- Die Luft wird sauberer, die CO2 Emissionen sinken und der allgegenwärtige Lärm nimmt ab.
- Die Lebensqualität steigt.
- Es werden neue Arbeitsplätze geschaffen.
- Man kann Vorbild für andere Länder werden.
Was bringt das für das Klima? Eine Menge. Wir sind mit 1% Bevölkerung direkt für 2% der Treibhausemissionen und indirekt noch für viel mehr Prozent verantwortlich. Wir haben also eine große Verantwortung und wir können erst auf andere zeigen, wenn wir nur noch für 0,5% verantwortlich sind. Für den Klimawandel nützt das nichts mehr. Für den sind noch ganz andere Maßnahmen notwendig. Dazu werde ich mich ein anderes Mal auslassen.