Eine mögliche Zukunftsvision des Besseren

Heute will ich mal eine Möglichkeit aufdecken, wie wir unsere Zukunft etwas besser gestalten können. Dazu beginne ich aber mit einer persönlichen Wahrnehmung der Vergangenheit. Wie sah die Welt, nach meiner Wahrnehmung, vor 60 Jahren aus? Früher hat man in der Nähe seiner Arbeit gewohnt. Entweder in Fußweite (bis 3km würde ich schätzen) oder man konnte mit entsprechenden Verkehrsmitteln (auch dem Fahrrad) dort hingelangen. Ein eigenes Auto gab es gar nicht. Das hatte zur Folge, dass man nicht nur mehr Bewegung hatte, sondern auch unter Menschen war und tatsächlich Freizeit hatte. Diese konnte man dann mit Kumpels im Sportverein, mit Einkaufen oder klassisch mit der Familie verbringen. Die Arbeit hat man Arbeit sein lassen und man hatte tatsächlich weniger psychischen Streß, weil es keinen so hohen Zeitdruck gab (was ich darunter verstehe, folgt noch), wenn dann eher körperlich in der Fabrik. Auf jeden Fall wurde die Umwelt weniger durch Berufsverkehr belastet, das Zwischenmenschliche war ausgeprägter und man war anscheinend ausgeglichener. Denn:

Heute fährt man auch mal 80km zur Arbeit. Selbst der Durchschnitt von 36km ist irre. Man hat durch die neuen digitalen “Hilfsmittel” auf einmal Zeitdruck, weil alles schnell gehen muss. Das muss noch nicht einmal durch einen Vorgesetzten geschehen. Das ist einfach Psychologie. Wenn eine Mail ankommt, dann “muss” die sofort beantwortet werden, ansonsten besteht ja auch die Gefahr, dass sie hinten herunterfällt (Das spricht für den Bedarf einer Zeitmanagementschulung) und man wird von der eigentlichen Arbeit abgelenkt. Nach dem Feierabend hat man den Kopf noch voll, begibt sich in den Verkehrsstress und will nur noch seine Ruhe haben. Das scheint mir Frust und Aggressivität zu erzeugen. Ansonsten kann ich mir die zunehmende Intoleranz und Aggressivität in der Gesellschaft nicht erklären.

Ein möglicher Ausweg

Viele der heutigen Arbeitsplätze sind digital. Das hat den Vorteil, dass man auch von zuhause arbeiten kann. Das führt aber ggf. auch zur Vereinsamung und es macht nicht so viel Spass, wie im Team. Also warum schafft man nicht in seiner Heimat Arbeitsinseln, wo sich Leute zusammenfinden die für verschiedene Unternehmen arbeiten. Das bedeutet, soziale Kontakte in der Heimat und nicht am entfernten Arbeitsplatz. Fahrten entfallen und man hat wieder mehr Zeit für andere Dinge. Die Umwelt wird dadurch auch geschont. Ich stelle mir Wohnbereiche vor, bei denen es diese Arbeitsinseln gibt, daneben vielleicht ein Kaffee, einen Supermarkt, Kindergarten, …. Eigentlich gibt es sicher viele Bereiche, die dem schon sehr nahe kommen könnten, aber es fehlen die Arbeitsinseln und die Leute sind noch immer von ihrer Arbeit gestresst. Daran kann ich aber auch nichts ändern, dass müssen die Unternehmen schaffen.

Jetzt fehlt nur noch eine kleine Optimierung. Durch die neue Art, braucht man eigentlich kein Auto mehr. Da bietet sich Car Sharing an. Das liesse sich in einer kleinen Gemeinschaft auch besser organisieren, als in der Anonymität einer Großstadt. Denn man kann dann einen zentralen Parkplatz für diese Fahrzeuge schaffen, zu dem jeder Teilnehmer hinlaufen kann ohne das nächste Auto suchen zu müssen. Ein weiterer Vorteil ist dann, dass diese Parkplätze mit Ladesäulen ausgerüstet werden können. Das funktioniert nämlich bei dem wilden Car Sharing nicht. Und wenn ich nun schon ein Auto share, warum sollte ich es dann alleine nutzen wollen? Vielleicht finden sich Mitfahrer oder ich kann jemandem einen Gefallen tun, weil ich sowieso gerade einkaufe. Das heißt, man shared sich auch sozial. Das wiederum spielt gegen die Anonymität und man wird anderen wieder gelassener.

Achtung jetzt kommt eine “Werbung”. Es gibt nämlich tatsächlich schon Leute, die an solchen Lösungen arbeiten. Eine davon ist das Projekt Carré Mobility (https://www.carre-mobility.de). Zufällig darf ich an diesem Projekt teilnehmen. Wir versuchen also nicht nur ein Fahrzeugsharing für Wohngemeinschaften aufzubauen, sondern mit Hilfe der digitalen Welt, auch soziales Sharing. Das fängt an, mit dem Mitbringen von Einkäufen, kann aber auch bedeuten, dass ich jemanden für einen Kinobesuch finden kann, denn mit Mehreren zusammen, macht das Leben mehr Spaß.

Schaut Euch die Idee mal an und wenn Ihr sie toll findet, dann unterstützt das Projekt doch. Das geht ganz einfach über https://www.startnext.com/carre-mobility. Ich gehöre dem Projekt “nur” als Mitarbeiter an, aber ich bin davon überzeugt und habe selber einen Betrag investiert / gesponsort. Vielleicht kann man das auch auf dem Land etablieren, denn von den ersten Lösungen in den Großstädten habe ich persönlich auch nichts, aber ich sehe die Lösung auch auf dem Land als eine Möglichkeit.

Warum agiert die Politik immer so unlogisch?

Die Themen der letzten Wochen in den Nachrichten sind mal wieder zum Aufregen. Erst das Thema Kohlestrom, wo die Regierung, wie immer, mit Verboten agiert und damit in Not gerät, was zur Folge hat, dass Milliarden Steuergelder verplempert werden. Man hätte das Thema viel besser und billiger lösen können, indem man positiv an das Thema gegangen wäre und den Ökostrom, vor allem die Solarstromerzeugung, (wieder) so attraktiv gemacht hätte, dass es hier einen verstärkten Ausbau gibt. Nun hat die Regierung Atomstrom, Kohlestrom und neuen Windstrom verboten, aber keine Alternative dazu. Das heißt, dass unser Strom demnächst von den Kohlekraftwerken im Ostblock erzeugt wird. Was ein Schwachsinn. Nun kommt dazu die Stromindustrie und verlangt Entschädigungen. Ja geht es noch? Die Kohle wird subventioniert, die Kraftwerke wurden subventioniert und nun soll eine Stilllegung, die seit 30 Jahren absehbar ist, auch noch vom Steuerzahler bezahlt werden. Nur, damit bestimmte Aktionäre Geld bekommen. Wenn man einfach den billigeren Ökostrom stärken würde, was auch ohne Subventionen gehen würde, würde man automatisch die Kohlekraftwerke überflüssig machen und gleichzeitig neue Technologien einfordern müssen, die den Wirtschaftsstandort Deutschland voranbringen würden. Aber nein, der arrogante Politiker unterhält sich nur mit der lauten und arroganten Großindustrie, die jeden Wandel ablehnt.

Nun kommt das Thema Nahrungsmittel. Der böse Verbraucher will nicht so viel Geld für Lebensmittel bezahlen und der arme konventionelle Landwirt soll die Umwelt schützen. Hallo, geht es noch? Die Frage aller Fragen muss lauten: “Wieso kann eine Gurke aus Spanien mit dem langen Transportweg billiger sein, als die Gurke um die Ecke?” An dieser Stelle muss man ansetzen und Lösungen finden. Auf der anderen Seite fühle ich mich von der hiesigen Biolandwirtschaft auch verarscht. Wenn ich im Supermarkt (ich will hier keine Namen nennen), das Regal mit den Bio-Produkten vom Bauern aus der Region sehe, sehe ich beispielsweise eine kleine schrumpelige Gurke. Wieso sieht die so aus, wenn nicht nur die Bio Gurke aus Spanien, sondern auch die Gurke im eigenen Topf gezogen, ganz normal aussehen? Das heißt für mich, dass der Landwirt die nicht ganz so schönen Produktionsergebnisse auch noch verkaufen will, denn ich bin mir sicher, dass der Großteil der Ernte besser aussieht. Also liebe Politiker, fangt an zu denken. Der Verbraucher macht auch höhere Preise mit, wenn sie gerechtfertigt sind. Ein Landwirt in Deutschland kann ja preislich nur unter Druck gesetzt werden, wenn es billigere Alternativen gibt und da muss man an die Ursachen herangehen. Zum Beispiel den Import von Lebensmitteln verbieten, die mit Spritzmitteln behandelt wurden, die in Deutschland seit langem verboten sind.

Fazit: Der Bürger wird von allen Seiten verarscht, von der Politik, der Wirtschaft, der konventionellen Landwirtschaft, aber auch von der Biolandwirtschaft. Mit vernünftigen und von allen Seiten durchdachten Konzepten könnten alle glücklich werden, aber es wird nur auf die gehört, die am lautesten schreien.