Corona, Tipp für einen Lifehack

Aktuell grassiert ja Corona. Ich will mich dazu gar nicht weiter äußern, denn das machen die Kabarettisten schon sehr treffend und alle weiteren Kommentare wären wohl eher zynisch. Ich möchte aber einen Lifehack vorstellen, der auf dem Klima-Barcamp genannt wurde. Das Problem: Durch die vielen Egoisten auf der Welt komme ich nicht an Clo-Papier und langsam geht es wirklich zur Neige. Was also tun? Ich habe den Vorschlag aufgenommen und mir zwei 10er Packs Waschhandschuhe bestellt. Das kostet mich einmalig 25 €. Also habe ich, wenn ich alle drei Wochen Wäsche wasche, für fast jeden Tag einen Waschhandschuh. Das wird nicht das komplette Clopapier ersetzen, aber es kann einen Teil davon ersetzen. Am Ende spare ich Geld, weil ich nicht mehr so viel Clopapier kaufen muss. Es ist gut für die Umwelt. Auch braucht man kein feuchtes Toilettenpapier mehr. Apropos, es gibt mobile Popoduschen. Ich glaube die ökologischste Variante ist die mit dem Schraubdeckel für Plastikflaschen. Das muss ich mal als Nächstes ausprobieren. Ansonsten vermute ich, dass die Handschuhe angenehm auf und für die Haut sind.

Ende der Woche werde ich die Handschuhe wohl bekommen und dann werde ich schauen, wie weit meine drei Restrollen, die ich noch habe, dann reichen werden.

Ich werden berichten. Einen Lifehack für das Nudelproblem habe ich aber nicht. Ich vermute aber ganz stark, dass es in drei Wochen wieder gute Angebote geben wird, weil dann niemand mehr Nudeln braucht.

In diesem Sinne, bleibt gesund und weder die Menschheit noch die Welt werden durch Corona untergehen. Da muss sich die Erde schon etwas anderes einfallen lassen, um die Krankheit Mensch loszuwerden.

Update 04.04.2020

Ich verstehe die Leute nicht, die Läden sind noch immer leer. Aber ich versuche ohnehin frisch einzukaufen. Meine 3 Rollen Toilettenpapier werden sicher noch eine Weile reichen. Seit ich darauf achte nicht mehr viel zu benutzen, habe ich eine halbe Rolle verbraucht. Da komme ich noch lange hin.

Klima Barcamp Darmstadt

Gestern war ich auf einem Klima Barcamp bei quäntchen+glück (qundg.de) in Darmstadt. Bis dato wusste ich nicht, was ein Barcamp ist und was da passiert. Bevor Ihr auf Wikipedia nachschlagt, wo es eine kurze Beschreibung gibt, hier meine Interpretation. Bei einem Barcamp treffen sich zu einem Thema Interessierte (gestern von mir geschätzt etwa 50), um eine offene Minikonferenz abzuhalten, mit dem Ziel Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Nach einer Stunde (wenn man das Frühstück verpasst, so wie ich), die mit Begrüßung und gegenseitigem Kennenlernen gefüllt war, wurden die Themen vorgestellt und geplant. Wie funktioniert das? Jeder Teilnehmer / -in kann und das ist das Offene, ein Thema vorstellen zu dem Er oder natürlich Sie eine Diskussion, einen Erfahrungsaustausch, Ideen sammeln oder Tipps geben möchte.

Man kann auf so einem Barcamp auch gut etwas für sein Berufsleben oder andere Freizeitaktivitäten mitnehmen, denn damit ein Barcamp effektiv funktioniert, muss es stringent getaktet sein. Jeder, der schon mal eine Diskussion mitgemacht hat weiß, dass diese gerne mal zeitlich ausufern. Deshalb beginnt schon die Vorstellung der Themen in einem strengen 30 Sekundentakt mit anschließendem Interessebekunden der restlichen Teilnehmer. Das heißt aber nicht, dass man genau an dieser Session auch teilnehmen muss, denn man kennt ja die anderen Themen gar nicht und den zeitlichen Ablauf auch nicht.

Insgesamt gab es sechs Stunden mit je 4 Sessions, wobei 5 möglich gewesen wären. Dazwischen gab es Pausen. Das Tolle war, dass man auch neben den Sessions zu Gesprächen gekommen ist und man sich doch auch wieder Motivation abgeholt hat, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen.

Ich habe selber folgende Sessions besucht:

Bürgerbeteiligung zum Klimawandel. Ein sehr spannendes Thema, was mir zwei Dinge gezeigt hat. Erstens, die Politik hat ganz andere Interessen, so dass ein direktes Engagement in der Politik oft frustrierend ist und zweitens, wir Bürger können uns organisieren, um Druck auf die Politik auszuüben und uns Gehör zu verschaffen.

Das zweite Thema ging in eine ganz andere Richtung, nämlich um den emotionalen Umgang mit der Klimakrise (und anderen Katastrophen). Basis hierbei ist die Angstkurve bzw. die Phasen der Angstbewältigung. Angefangen vom Schock, über Verleugnung, Realisierung, dem Tal der Tränen hin zur Anpassung. Meine Erkenntnisse sind, die meisten Menschen befinden sich in der Verleugnungsphase, ggf. kurz vor der Realisierung. Sie sind aber noch weit weg vom Tal der Tränen. Diejenigen meiner Generation, die sich schon lange / länger mit dem Umweltschutz auseinandersetzen befinden sich hingegen in der Anpassungsphase. Hier zeigt sich ein Generationenunterschied.

Mein drittes Thema besuchtes Thema war das HowTo eines Bürgerbegehrens. Das war sehr interessant, machte es doch deutlich, dass die allgemeine Kritik an der FFF Bewegung (Fridays For Future), nur zu demonstrieren und nicht aktiv zu sein, quatsch ist. Hier entstammt aus der FFF Bewegung der Klima Entscheid mit konkreten Forderungen, die meiner persönlichen Meinung nach, noch zu verbessern gewesen wären, um auch andere Interessensituationen zu berücksichtigen, aber sie erreichen dadurch eine Diskussion mit der Politik und das die Politik gezwungen wird konkrete Maßnahmen zu beschließen und umzusetzen. Vorbild hierfür war der Rad-Entscheid, der in Darmstadt gut sichtbar geworden ist.

Anschließend gab es einen Austausch zu konkreten Maßnahmen, die man selber im Unternehmen durchführen kann. Zum Beispiel kann man sich den Internetanbieter danach aussuchen, ob er mit Ökostrom arbeitet oder nicht. Für mich gab es hier ansonsten keine Überraschungen.

In meiner letzten Session (ich war platt und bin vorzeitig gefahren), ging es um die Frage, was haben wir die letzte Jahrzehnte aus den Protestbewegungen lernen können, was sind die wichtigen Merkmale einer erfolgreichen Bewegung. Hier war unser Fazit:
Eine Bewegung ist dann erfolgreich, wenn sie medienwirksam ist, Politikern Angst vor einer Nichtwiederwahl macht, den Politikern aber auch nicht so weh tut und vor allem bei der Bevölkerung ein positives Image hat. Positiv umfasst hier nicht nur das Thema an sich, sondern auch die persönlichen Konsequenzen. Hier muss die aktuelle Bewegung noch ein bisschen dran arbeiten. Meine (und ich bin da nicht alleine) Meinung ist, dass der Bevölkerung eingeredet wird, dass Klimaschutz sehr viel Geld kostet. Dahinter steckt die Industrie, die mit fadenscheinigen Argumenten für Preiserhöhungen sorgt. Man kann Klimaschutz aber auch so gestalten, dass es billiger wird (von den Langfristkosten ganz abgesehen). Das taucht in den Medien aber nicht auf.

Fazit: Für mich war es eine tolle Erfahrung und ich werde versuchen zu weiteren solchen Events zu gehen und ggf. auch eigene Themen das nächste Mal dabei zu haben. Ich empfehle jedem zu solchen Events zu gehen, um auch mehr Einblick in Bewegungen zu bekommen oder Lösungen für eigene Probleme zu bekommen.