Drohen die nächsten Hamsterkäufe?

Gerade komme ich von einem Spaziergang zurück. Davon abgesehen, dass in dieser Gegend keine Insekten zusehen sind und dementsprechend auch nur sehr wenig Schwalben und sonstige Vögel, ist ein Blick auf die Felder erschreckend. Deutlich sind die Risse in der Erde zu sehen. Dem April sieht man die 95% fehlenden Niederschläge an. Das heißt, die Befürchtungen der Landwirte, dass es schon wieder zu einem schlechten Erntejahr kommt, kann ich gut nachvollziehen. Ich finde es erstaunlich, dass die Lebensmittelpreise noch nicht ins unermessliche geschossen sind. Vielleicht sollte man sich deshalb mal einen Vorrat anlegen🤔

Nun aber zu der Frage, was sollte man tun, um diese Probleme in Zukunft zu reduzieren? Hin und wieder sieht man zwischen den Feldern Grünstreifen für Insekten, allerdings viel zu wenig. Früher gab es zwischen den Feldern Hecken. Diese gaben nicht nur Tieren, wie Vögeln, Unterschlupf, sondern boten auch einen Windschutz. Dieser ist wichtig, einerseits, damit es nicht zu Schneeverwehungen kommt, aber bei den trockenen Böden, auch Staubwinde verhindern. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass solche Hecken das lokale Klima günstig beeinflussen würden (kühlere Temperaturen im Sommer). Die zweite Maßnahme ist vermutlich schwieriger umzusetzen, aber wird bestimmt wichtig werden. Das Problem ist, dass man sich nicht mehr auf Niederschlagszeiten verlassen kann.

Früher konnte ich mir das nicht vorstellen, weil es immer wieder mal geregnet hat, aber die letzten Jahre zeigen, dass auch wir im verwöhnten Deutschland, schnell mit einer Versteppung, um nicht Verwüstung zu sagen, rechnen muss. Man denke nur an die Staubwinde der letzten Jahre in Mecklenburg Vorpommern. Andererseits hilft uns auch ein Starkregen nicht, weil der nicht von den ausgetrockneten Böden aufgenommen werden kann und nur zu Hochwassersituationen führt.

Deshalb braucht es, meiner Meinung nach, Becken zum Auffangen und Speichern von Regen. Die würden ggf. auch dem Hochwasserschutz dienen können. In Trockenzeiten kann man dann dieses Wasser verwenden. Allerdings würde ich von Beregnungsanlagen abraten, denn dann verdunstet das Wasser nur und man braucht größere Becken. Hier braucht es technische Lösungen für eine Tröpfchenbewässerung, die leicht und schnell auf- und wieder abgebaut werden kann. Vielleicht kann man, sich selbst zersetzende, Röhren nehmen. Gesponnen: einfach spezielle Spaghetti. Diese muss man nur ausbringen und nicht wieder einsammeln. Wer Lust hat kann ja mal den Wasserbedarf für einen Hektar für die einzelnen Wachstumsphasen berechnen. Vielleicht gibt es ja schon Diplom- (gibt es die noch?) oder Doktorarbeiten dazu. Nach der Volumenberechnung muss man natürlich auch schauen, wie das aufgefangene Wasser in die Becken geleitet werden kann. Mich würde interessieren, ob die alten Kulturen in Angkor Watt dass schon im Griff hatten? Wer dazu Infos hat, kann sie ja mal schicken. Ich glaube, dass man jetzt Lösungen entwickeln sollte und nicht erst, wenn wir Totalausfälle haben.

Corona Folgen für das Klima

Juhu, wir haben Corona. Einen besseren Helfer für das Klima kann ich mir nicht vorstellen. Ich schätze, das Virus bringt uns ein Jahr Erholung im Klimawandel. Man kann das sogar extrem kurzfristig jetzt schon merken. Durch die fehlenden Kondensstreifen der Flugzeuge sind die Nächte klar und kalt. Außerdem ist die Luft sauber. Leider wird das von den meisten Menschen gar nicht bewußt wahrgenommen. Außerdem darf man zwei Dinge nicht übersehen. Erstens ist das Jahr 2020 noch immer eines der wärmsten. In meiner persönlichen Aufzeichnung verläuft die Temperaturkurve parallel zum Jahr 2016, allerdings ein Grad wärmer. Da konnten auch die letzten kalten Nächte des März nichts mehr ändern. Zweitens wird die Produktionswirtschaft, nach dem Wiederanlauf, die verlorengegangene Produktion sehr schnell wieder aufholen, so dass der Energiebedarf auf mehr als den alten Level ansteigen wird. Vielleicht nur kurzzeitig, aber man sollte kein Loblied auf eingespartes CO2 anstimmen.

Insgesamt sollte man mit Lobliedern sehr zurückhaltend sein. Auch wenn unsere Regierung derzeit vieles richtig macht, so bügelt sie aktuell nur mit aller Macht die Defizite aus, die sie in den letzten Jahrzehnten aufgebaut hat. Man kann ein Gesundheitswesen nicht wie ein Produktionsunternehmen mit Just In Time führen. Dasselbe gilt übrigens auch für eine Landesverteidigung. Ich hoffe, dass die Regierung, aber auch die Unternehmen, lernen, dass eine Produktion im Land mit hohen Umwelt- und Sicherheitsstandards nicht nur in diesen Bereichen ihre Vorteile hat. Mir kann niemand erzählen, dass man in Indien oder China produzieren lässt, weil dort die Arbeitslöhne so niedrig sind. Das fällt bei der Medikamentenproduktion mit Sicherheit nicht ins Gewicht. Es geht um billige Produktionsstätten durch schwache Umweltauflagen. Auch wenn die Erde und die Flüsse lokal verseucht werden, so verteilt sich alles rund um die Welt. Das eine schneller, das andere langsamer. Also betrifft es uns in irgend einer Art & Weise alle.

Was ich damit sagen will ist, dass man diese Krise bewältigt bekommt, obwohl die Maßnahmen eigentlich zu spät vorgenommen wurden. Mit dem Klima wird das nicht funktionieren, denn das Klima ist eine sehr langfristige Angelegenheit und was in Jahrzehnten verursacht wurde, lässt sich nicht in ein, zwei Jahren wieder beheben. Also vergesst nicht, dass es neben Corona auch noch andere Probleme gibt.