Die Tage kann ich mich mal wieder über die Verbohrtheit der Politiker aufregen. Thema 1 ist die A49, eine Autobahn, die ich früher sicher auch gerne genutzt hätte. Heute habe ich den Bedarf nicht mehr. Aber es gibt sicher einige Leute, denen es anders geht. Auch muss man zugeben, dass es einen demokratischen Prozess gab und irgendwann muss man es auch mal gut sein lassen. Trotzdem sollten man auch kurz vor Schluss noch einmal alle Rahmenbedingungen prüfen. Der Ausbau ist eigentlich ein gutes Beispiel dafür, dass der Genehmigungsprozess funktioniert, denn sonst hätte es nicht so lange Zeit gebraucht. Die Frage, die ich mir allerdings stelle ist die, ob nicht diejenigen (die Politiker), die den Wunsch haben etwas zu bauen, nicht auch die Rahmenbedingungen entsprechend vorgegeben haben, so dass die Gerichte gar nicht anders entscheiden konnten. Ich denke man muss den Gedanken der Nachhaltigkeit und Zukunftssicherung im Sinne der Umwelterhaltung für zukünftige Generationen als Grundrecht etablieren.
Was stört mich am Bau der Autobahn (neuen Strassen)? Naja, erstmal natürlich das Abholzen der Wälder oder die Vernichtung von gutem Landwirtschaftsboden. Wir regen uns über die Rodungen in Brasilien auf und vernichten gleichzeitig bei uns großflächig Flächen. Dies gilt auch für Bauprojekte. Es gibt so viele ungenutzte Flächen, die einer Neunutzung zugeführt werden müssten, bevor es Neuflächennutzung gibt. Aber es gibt noch weitere Gründe. Seit wie viel Jahren wird die Autobahn „gebaut“? Seit 30 oder noch mehr Jahren? Laut Wikipedia kann man wohl von mehr als 50 Jahren ausgehen. Natürlich sind die Planungen in der Zwischenzeit angepasst worden. Trotzdem hat sich in diesem Zeitraum vieles verändert. Zum Beispiel gab es zwischendurch eine Wiedervereinigung. Meiner Meinung nach kann man nach einer so langen Verzichtszeit auch getrost weiter darauf verzichten, denn so schlimm war der Verzicht bisher wohl nicht und ich glaube, dass irgendwann der Verkehr wieder weniger wird. Warum sollte also meiner Meinung nach auf die Autobahn verzichtet werden? Ganz einfach, weil sie das wichtige Ziel der Zukunftssicherung verfehlt.
Zur Zukunftssicherung gehört der Schutz / die Wiederherstellung des Klimas und insgesamt die Ressourcenschonung. Meiner Meinung nach gelingt dies nur durch zwei Dinge, die Reduzierung der Menschheit und viel schneller, durch die Reduzierung des Individual-PKW-Verkehrs. Da sich der erste Punkt nicht so einfach umsetzen lässt, können wir uns inzwischen um Punkt 2 kümmern.
Wenn es die Möglichkeit gäbe, dass sich viele Menschen Fahrzeuge teilen, ohne dass sie es großartig merken, könnten die Fahrzeuge viel besser genutzt werden. Beispielsweise werden Fahrzeuge im Schnitt vielleicht zwei Stunden am Tag bewegt. Also können sie 22 Stunden etwas anderes tun, zum Beispiel andere Passagiere befördern. Wenn man pessimistisch ist, könnten sicher drei Personen sich ein Fahrzeug virtuell teilen. Virtuell deshalb, weil es sich nicht immer um dasselbe Fahrzeug handeln muss. Andererseits will ich nicht im strömenden Regen erst einige Minuten zu Fuß laufen, um zu einem Fahrzeug zu gelangen. Also werden Fahrzeuge benötigt, die selbständig fahren können.
Laut diesem Artikel auf golem.de: https://www.golem.de/news/autonomes-fahren-verkehrsministerium-will-ferngesteuerte-autos-verhindern-2010-151341.html, ist die Bundesregierung dabei die Innovation von selbstfahrenden Autos ad absurdum zu führen. Ein autonom fahrendes Auto wird sicher noch eine Entwicklungsphase von mehreren Jahren haben, aber warum sollte es nicht eine Übergangszeit geben? Diese sieht meiner Ansicht nach einerseits so aus, dass die PKWs immer mehr entsprechende Funktionen erhalten und andererseits Sharing-, Miet- oder sonstige Fahrzeuge autonom unterwegs sein können, die von einer Zentrale überwacht werden. Ich bin der Meinung, dass alle Taxis und Busse als erstes durch entsprechende Fahrzeuge abgelöst gehören. Damit verlagern sich diese Arbeitsplätze ins Warme, denn zunächst wird dieses Personal noch zur Überwachung benötigt.
Trotzdem legt die Politik derzeit der Zukunft mächtige Felsbrocken in den Weg. Das Problem ist, dass es hier in Deutschland eine enorme Technikskepsis gibt. Ich weiß nicht worin die begründet ist, denn schließlich gab es hier mal so Slogans wie „Vorsprung durch Technik“. Das Problem besteht darin, dass eine Technik nicht nur genauso gut wie der Mensch sein soll, sondern besser. Dabei ist der Mensch sicher kein besonders guter Autofahrer, denn er hält sich nicht an Regeln, ist unkonzentriert, schlecht drauf, mit den Gedanken bei was auch immer, …. Ferner besteht das Autofahren zwar im Prinzip aus lauter Wenn-Dann-Regeln, aber kein Mensch wertet beim Autofahren ständig alle Regeln aus, sondern fährt instiktiv. Auch eine Technik ist ab einem bestimmten Punkt damit überfordert. Es gibt aber eine Lösung, die heißt KI. Nun wollen die Politiker, von der Technik, dass sie einem Menschen (Richter) erklären kann, warum sie welche Entscheidung getroffen hat. Wenn wir von einer wirklich echten KI sprechen, dann geht das nicht so richtig. Genauso wenig kann ein Mensch zu 100% im Nachhinein sagen, warum er eine bestimmte Entscheidung getroffen hat (immer im Kontext Auto fahren). Das nächste Argument ist nun, dass dann gefragt wird, wer die Haftung übernimmt? Das ist im Grunde völlig unerheblich, denn auch heute sind alle Autofahrten über Versicherungen abgedeckt. Man muss nur die Zuordnung der Versicherung ändern, denn ich als Besitzer eines autonom fahrenden KI Autos habe keinen Einfluss auf das Fahrzeug und ich kann weder als Fahrzeughalter, noch als Passagier beurteilen, ob die Technik im Fahrzeug in Ordnung ist. Das muss das Fahrzeug durch Selbsttests herausfinden und das kann es auch. Bei der Versicherung würde es sogar einfacher werden, denn man wird keiner Technik eine Fahrlässigkeit vorwerfen können.
Auch die immer wieder angeführten und meiner Ansicht nach an den Haaren herbeigeführten, Beispiele für eine Entscheidungsfindung sind völlig überflüssig. Wenn ich als Mensch unterwegs bin und einem Hindernis ausweichen muss und zur Auswahl ein Kind habe oder ein Gruppe älterer Personen, so werde ich als Mensch darauf niemals Rücksicht nehmen. Ich als Mensch würde immer so reagieren, dass ich möglichst wenig Schmerzen davon trage oder ggf. noch meine Mitfahrer schütze. Alles andere ist reine Reflexhandlung und die wird sicher durch ein bevorzugt rechts oder bevorzugt links Verhalten bestimmt. Ich kann nicht beurteilen, was für die Gesellschaft wichtiger ist. Vielleicht hat das Kind eine schlimme Krankheit und stirbt sowieso in ein paar Tagen. Ich weiß es nicht und kann es nicht erkennen. Nur die Chinesen wissen das, da jeder Bewohner einen Sozialstatus hat und durch eine Gesichtserkennung wäre hier eine Auswertung möglich, aus unserer westlichen Sicht aber nicht erstrebenswert. Eine Technik der ich mich anvertraue muss in erster Linie mich schützen. Alles andere ist zweitrangig.
Was ich damit sagen will ist, wir brauchen autonom fahrende Fahrzeuge, damit wir die Anzahl der Fahrzeuge und damit der verbrauchenden Ressourcen reduzieren können. Ich meine damit nicht den Energieverbrauch beim Fahren, sondern die Produktion, Wartung, Platzverbrauch, … Also sollen vernünftige Kriterien eingeführt werden. Zum Beispiel kann pro Autonomielevel (1-5) festgelegt werden, dass ein Level nur erhöht werden darf, wenn mit einer Geschwindigkeit x soundso viele Kilometer unfallfrei (ohne dass die Technik Schuld hat) absolviert wurden. Beispielsweise beginnt man mit Level 3 und 60km/h. Nach 1Mio Kilometer der mit dieser Technik ausgerüsteten Fahrzeuge kann auf 70km/h erhöht werden. Die nächste Geschwindigkeitsstufe aber erst mit doppelt so vielen Kilometer usw.. Gleichzeitig muss man die Haftungsfrage ganz pragmatisch lösen und festlegen, wer sich für eine Versicherung entscheidet. Bis Level 3 zum Beispiel der Halter, darüber der Hersteller.
Damit brauchen wir auch nicht mehr so viele Strassen und hätten weniger Staus. Wenn man dann noch die LKWs autonom macht, dann müssen auch nicht mehr so viele Menschen unterwegs sein. Es wird immer nach 5G und sonstigem geschrien, aber ein Einsatz wird in solchen Gesetzentwürfen ausgeschlossen. Übrigens kann man das Geld des Strassenbaus auch in eine allgemeine Forschung stecken und zwar in eine Forschung unabhängig von einem Hersteller.
Ich wage jetzt noch eine Prognose. Die deutschen Autohersteller haben sicher einige Erfahrung im Bereich autonomes Fahren, die Amerikaner sind aber weiter und alle werden von den Chinesen überholt, denn diese werden keine Rücksicht auf irgendjemanden nehmen und damit werden die Chinesen auch im Umweltschutz irgendwann besser sein, als alle anderen. Zudem werden die Chinesen einfach ihr Strassennetz optimieren. Das wird in Deutschland noch viele Jahrzehnte dauern.