6 Jahre später, mein größtes E-Auto Abenteuer beginnt

Es ist jetzt fast 6 Jahre her das ich diesen Blog begonnen habe. Damals führte mich meine Reise alleine zum Nordkapp. Im Grunde war das damals bzgl. des Fahrens mit einem Tesla schon unkritisch. Die Dichte an Superchargern war seinerzeit in Norwegen bereits sehr hoch. Ich weiß nicht, ob seit dem wirklich viele in Norwegen dazugekommen sind. Es gibt nun einen in Honningsvåg, den es damals nicht gab. Mit den heutigen Elektroautos muss man nicht mehr beweisen, dass man bis zum Nordkapp kommt. In Deutschland und allen anderen Ländern ist die Ladesäulendichte seit dem erheblich angewachsen. Ich fuhr damals im Sommer, bei normalen, angenehmen Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad Celsius und einem Fahrzeug, dass vielleicht 60.000km auf dem Tacho hatte. Ich hatte also noch fast die volle Akkuleistung (>400km bei 100%) zur Verfügung.

Nun, 6 Jahre später, sieht die Welt etwas anders aus. Das Auto ist kurz vor 280.000km. Es hat zwar schon die 5te Scheibe, aber noch immer die ersten Bremsen. An Verschleißreparaturen hatte ich bisher zwei neue Querlenker vorne (bei 190.000km), den Türgriff der Fahrertür und ein paar Euros für das Schönmachen des Fahrergurtes. Gesamtkosten deutlich unter 2000€. Alle weiteren Reparaturen waren entweder fremdverursachte Schäden an den Stoßfängern oder Elektronikprobleme in der Garantiezeit. Aktuell macht mir der Zentralcomputer etwas Sorgen, aber ich konnte ihn nicht mehr rechtzeitig auf die Version 2 aufrüsten lassen. Dann hätte ich nämlich eine Dashcam-Funktion, Netflix und Apple Music. Wobei ich keine Ahnung habe, ob man einen eigenen Netflix-Zugang dafür braucht. Ich habe und brauche kein Netflix.

Das Auto wird in Kürze 8 Jahre alt. Das hat bei der Laufleistung natürlich Auswirkungen auf den Akku. Leider kann ich nicht beurteilen, wie der Akkuzustand wirklich ist. Tesla rückt keine Informationen raus und eine teure Untersuchung will ich mir sparen. Auch haben die Teslas der Generation keine Garantie auf die Akkuleistung (zum Beispiel 70%) sondern nur auf Akkudefekte. Die Reichweite bei 90% Ladung ist inzwischen auf 298km von ursprünglich 360km geschrumpft. Besonders hat sich das Aufladen verändert. Von 10 auf 90% braucht das Auto inzwischen gut 75 Minuten, bei Kälte auch mehr. Noch stört mich das nicht sehr. Immerhin habe ich bisher fast keinen Strom bezahlen müssen. Zudem genieße ich es die Ruhe zu haben, um gemütlich Essen gehen zu können. Bei Ladezeiten von 15 Minuten fällt das weg.

Das Auto sieht immer noch fast wie neu aus und auch das Fahrwerk macht keine Probleme. Das sind sicherlich Vorteile eines eher leichteren Akkus, wobei die heutigen Model S bei viel größerem Akku, nicht mehr Gewicht auf die Waage bringen. Es hat sich technisch in den Jahren diesbezüglich viel getan, aber ein Auto vielleicht 500.000 oder mehr Kilometer zu fahren hat auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun. Insgesamt hoffe ich 600.000km zu schaffen, wenn es bei der jährlichen Fahrleistung bleibt oder noch weitere 8 Jahre. Selbst wenn ich noch einen neuen Akku kaufen muss, so ist das erheblich billiger als ein neues Auto. Wobei ich natürlich zugeben muss, dass ein Auto mit weniger Verbrauch, größerer Bodenfreiheit, einemAkku mit 30-40% mehr Kapazität und im Zweifelsfall 700PS mehr, seinen Scharm hätte. Aber mit dem Lottogewinn hat es bisher nicht geklappt.

Das Neue Abenteuer

Ursprünglich wollte ich diese Reise schon vor zwei Jahren machen, aber durch verschiedene Ereignisse, habe ich sie auf dieses Jahr verschieben müssen. Glücklicherweise muss ich die Reise nicht alleine machen und werde von meiner guten Wanderfreundin Christel begleitet. Zu Zweit ist eine Reise in die Kälte und den Schnee angenehmer, denn es gibt eine Menge Unwägbarkeiten. Einer muss ja das Auto ausgraben.

Wir wollen durch Schweden bis Finnland fahren. Die Temperaturen schwanken aktuell stark. Wir sind auf Temperaturen von -25 Grad Celsius eingestellt. Die Reise wird gute drei Wochen dauern. Eine Woche Fahrt an die Nordküste der Ostsee. Dort verschiedene Programme bis Schwedisch Lappland und dann eine Woche zurück, ggf. über Norwegen. Das Programm im Zielbereich ist organisiert und gebucht. Der Rest nicht. Wir wissen also nicht, wo wir wann übernachten werden. Wir haben Zelt und Schlafsack dabei. Die Reifen sollten auch noch gut genug sein. Schneeketten sind natürlich an Board, wobei ich noch nie mit Schneeketten gefahren bin. Es kann also gar nichts schief gehen.

Die Fragen, die uns die kommenden Tage beschäftigen werden, lauten:

  1. Hält das Auto durch, insbesondere die Elektronik und der Akku?
  2. Halten wir durch?
  3. Wohin verschlägt es uns?
  4. Können wir tolle Fotos machen, von denen hoffentlich ein paar hier veröffentlicht werden können?

Das zentrale Programm ist spannend, aber was wir vorhaben, wird jetzt noch nicht verraten. Auch wenn wir eigentlich aus Hessen / Rheinland Pfalz starten, beginnt für mich die Reise in den Norden, wie immer in meiner Heimat Niedersachsen.

In Kürze mehr an dieser Stelle.

Ist Wasserstoff die Lösung?

Als ich heute meinen Lieblingspodcast (Methodisch inkorrekt) gehört habe, wurde die Frage erörtert, wie viel Süßwasser braucht es eigentlich, um die für Verkehr und Heizen theoretisch benötigte Menge Wasserstoff herzustellen. Dabei bin ich hellhörig geworden, als erzählt wurde, dass aus einem Liter Wasser 0,9l Wasserstoff entstehen würden. Das ist falsch und war vermutlich ein Versprecher. Richtig muss es heißen, dass aus 9l Wasser = 9kg, 1kg Wasserstoff erzeugt werden kann. Warum in kg? Naja, Wasserstoff ist schlecht in Litern zu fassen, denn dafür müssen die Umgebungsparameter, wie Temperatur und Druck verändert werden. Bevor ich im Folgenden ein paar Berechnungen anstelle, sei dem geneigten Wasserstofffan noch gesagt, dass der Einsatz von Wasserstoff im Auto mit einer Brennstoffzelle dazu führt, dass das Tempolimit automatisch eingehalten wird, denn der Umwandlungsprozess kann nur relativ kontinuierlich passieren, so dass das Betätigen des Beschleunigungspedals nicht viel bringt, bzw. nur über den Umweg über einen Akku funktioniert. Oder man begibt sich wieder in die Verbrennung, hat dann aber viel höhere Verluste und kommt nicht weit.

Berechnungen

Im Jahr 2020 wurden weltweit 88 Millionen Barrel Rohöl gefördert. Ein Barrel sind 159 Liter. Damit wurden jeden Tag 13.992.000.000 l Öl gefördert, bzw. im Jahr 5.107.080.000.000 l. Anders ausgedrückt 5 Billionen Liter. Der Energiegehalt von Rohöl sind etwa 11kWh. Das heißt, es handelt sich um eine Energiemenge von 56.177.880.000.000 kWh jährlich. Davon werden ca. 70% für Transport, also Benzin, Diesel, Kerosin, … und Heizen verwendet. Das ergibt 39.324.516.000.000 kWh Energie, die wir durch Wasserstoff ersetzen müssten.

1kg Wasserstoff besitzt die Energie von etwa 33kWh. Damit würden 1.191.652.000.000 kg Wasserstoff benötigt. Nun wollen wir ja ökologisch sein und den Wasserstoff durch Elektrolyse herstellen. Dabei treten Verluste in Höhe von 60% auf. Nicht eingerechnet Verluste durch Transport, Kühlung, Kompression, … Damit brauchen wir

  1. 98.311.290.000.000 kWh Strom zur Herstellung (das entspricht 9000 durchschnittlichen Kernkraftwerken)
  2. 10.724.868.000.000 l reines Wasser (Süßwasser)

Das sind ziemlich große Zahlen. Meine Photovoltaikanlage erzeugt etwa 240kWh Strom pro Zelle und Jahr. Heute sind die Zellen noch besser, bzw. können noch besser sein, je nachdem wie viel Geld man ausgeben möchte. Rechnen wir einfach mal mit 300kWh / Jahr. Dann brauchen wir 327.704.300.000 Solarzellen für die Stromproduktion. Sofern wir davon ausgehen, dass die Herstellung der Solarzellen auch mit Solarstrom erfolgt und das alles CO2 neutral ist. Eine Solarzelle ist etwa 0,8m2 groß. Damit brauchen wir eine Fläche von 262.163.440.000m2, was 262.163km2 sind. Immerhin könnten wir in Deutschland 1% des Weltbedarfs mit Dachflächen abdecken, was in etwa dem Bevölkerungsanteil entspricht. Leider verbraucht Deutschland aber das 4-Fache.

Nun die Korrekturen, weil es nicht ganz so schlimm ist. Für den Verkehr werden etwa 50% des Öls verwendet, also 28.088.940.000.000 kWh pro Jahr. Wenn wir aber elektrisch fahren, dann spart das zumindest im PKW Bereich 2/3 ein, weil die Autos viel weniger Verluste haben und dementsprechend weniger Energie verbrauchen. Wir sind ja optimistisch und rechnen das hoch und bekommen einen Verbrauch von 9.269.350.200.000 kWh. Das ergibt noch immer 77.244.585.000 Solarzellen, aber es sind nur noch 61.796qkm Fläche. Das ist 1,5 Mal die Schweiz.

Wenn wir nur mit Batterien fahren, dann reduzieren sich die Verluste, so dass am Ende nur noch etwa 1/3 herauskommt, also die halbe Schweiz. Zudem würde die Wasserstoffherstellung 11 km3 (Kubikkilometer) Wasser benötigen, welches wir erstens der Trinkwasserversorgung entnehmen würden und zweitens zusätzlich in die Luft bringen würden, was vermutlich nicht so viel ist, aber trotzdem nicht gut im Zusammenhang mit den Klimaveränderungen ist.

Ganz anders sieht es im Bereich Zwischenspeicher im häuslichen Bereich aus, wo es einen Kreislauf von Elektrolyse und Brennstoffzelle geben kann. Hier gibt es nur einen einmaligen Wasserbedarf.

Fazit

Öl (und wir haben hier noch nicht das Thema Erdgas beleuchtet) durch Wasserstoff zu ersetzen bringt nicht wirklich Vorteile. Das, was die Autofahrer sich durch das schnelle Tanken erhoffen, wird durch eine geringe Reichweite und fehlende Fahrdynamik wettgemacht. Außerdem muss ein hoher technischer Aufwand betrieben werden, der nicht so schnell umsetzbar ist. Es gibt Einsatzgebiete für Wasserstoff (Ersatz von Erdgas), die sehe ich aber nicht im Transportwesen und auch nicht in der Gebäudetechnik. Eigentlich wäre die optimale Lösung die Carrerabahn, so dass die Fahrzeuge keine schweren Akkus mehr mitschleppen müssten, aber das ist sicher nicht realisierbar. Auch das autonome Auto bringt beim Verbrauch nicht wirklich etwas, denn die Leute wollen ja trotzdem von a nach b kommen und das autonome Auto muss sich dann auch noch zu den Leuten hinbewegen. Das autonome und geteilte Auto bringt dafür viel bei der Ressourceneinsparung in Herstellung, Platzbedarf, Wartung, …

Die Bedeutung für Deutschland ist, dass die Dachflächen mit Windkraft zusammen reichen würde, um den Energiebedarf zu decken, wenn wir keinen Wasserstoff zum Verfahren verwenden, denn bei den obigen Zahlen sind ja nur die Solarzellen berücksichtigt worden, aber die Windkraft hat ja einen aktuell noch größeren Anteil an der Ökostomerzeugung. Außerdem spart die nicht Verwendung von Öl auch Energie ein, so dass noch weniger als angenommen benötigt wird.

AddOn

So gerne ich lieber gestern als heute auf das Erdöl verzichten würde, muss beachtet werden, dass Erdöl auch in vielen anderen Bereichen, wie Kunststoffe, Medizin, Strassenbau, … eingesetzt werden. Dafür muss entsprechender Ersatz gesucht werden, bzw. die chemischen Prozesse müssen so angepasst werden, dass in der Übergangszeit die Bestandteile, die heute verbrannt werden, auch für sinnvolle Dinge genutzt werden.

Anmerkung

Ein weiteres Lieblingsthema von vielen technikaffinen Menschen ist Stromerzeugung durch Kernfusion.. Hier möchte ich folgendes anmerken:

  1. Wir haben schon ein kostenloses Fusionskraftwerk. Wir sollten dieses nutzen.
  2. Selbst wenn das mit der Kernfusion klappt, braucht es noch viele Jahre, bis es eine Lösung gibt.
  3. Auch eine Kernfusion braucht Treibstoff. Wo soll der denn herkommen?

Was läuft denn hier schief?

Ich habe in den letzten Wochen ein Angebot von einem Stromversorger bekommen, mit meinem Auto 260€ zu verdienen, indem der Versorger mit meinem Auto ein CO2 Zertifikat umsetzt und dieses verkauft. Das ist ja sehr nett, aber was steckt dahinter? Wenn ich es richtig verstanden habe, können darüber quasi öffentliche Ladesäulen indirekt zertifiziert werden, weil die dort geladenen E-Autos CO2 einsparen. Aber das Auto spart gar kein CO2 ein. Dort wo der Strom produziert wird, wird CO2 (hoffentlich) vermieden. CO2 kann demnach gar nicht eingespart werden, sondern nur dessen Produktion vermieden werden. Einsparen kann ich nur mit einem Verbrenner, wenn ich weniger verbrauche und hier muss angesetzt werden. Ein Schadstoffausstoss muss bestraft werden, egal wo. Ansonsten kaufen sich Unternehmen frei, weil das billiger ist, als den CO2 Ausstoss zu senken. Deshalb meine Forderung an alle E-Auto Fahrer:

Verzichtet auf solche Angebote.

Da hat sich das Umweltbundesamt etwas nicht zielführendes ausgedacht. Viel geschickter wäre es Zertifikate pro kW peak einer Solaranlage zu generieren und diese zu verkaufen, um die EEG Umlage und damit den Strompreis zu senken, wenn man schon mit Zertifikaten arbeitet.

Das elektrische Jahr 2020

Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende. Einmal Zeit ein Resümee aus Sicht der E-Mobilität zu werfen. Positiv ist auf jeden Fall, dass sich der Anteil an E-Fahrzeugen deutlich erhöht hat, wobei für mich nur reine E-Autos zählen. Wie man ja inzwischen auch in der Presse mitbekommen hat, werden Hybride nur aus Steuervorteilen vor allem als Firmenwagen gekauft. Seltsam, wenn nach drei Jahren in den Leasingrückläufern das Ladekabel noch eingeschweißt rumliegt. Ich verstehe auch nicht, warum der Deutsche noch immer Wert darauf legt einen VW zu fahren.

Apropos Herkunft der Fahrzeuge. Ich habe gehört, dass Tesla Model 3 aus China zu bevorzugen sind, weil diese eine höhere Qualität aufweisen. Da bin ich ja mal auf das Model Y aus Brandenburg gespannt. Apropos Tesla. So gerne ich meinen Tesla fahre und ich deren Gesamtkonzept einfach am besten finde, so muss ich sagen, dass das Abholzen von 170ha für eine Gigafactory vielleicht doch nicht so ökologisch ist. Haben wir in Deutschland nicht genug Industriebrachflächen? Wie wäre es mit dem alten Opelwerk in Bochum? Vermutlich ist das aber nicht die Schuld von Tesla, sondern von den vorhandenen Abschreibemodellen und den Politikern, die einen Wald als Gewerbegebiet ausweisen. Schön wäre es allerdings gewesen, wenn Tesla mit dem Holz gleich mal das Werk bauen würde. Neulich habe ich eine Sendung über Holzhäuser aus Borkenkäferholz gesehen. Sehr interessant, denn solches Holz als Bauholz zu verwenden ist gar kein Problem.

Was gibt es sonst noch zu sagen? Ich bin mit meinem Tesla inzwischen 183.000km gefahren und bin inzwischen wieder nur bei 10% Leistungsverlust. Zwischenzeitlich war der mal höher, aber mit Softwareupdates ist die Reichweite wieder angestiegen. Leider verkehrt sich das billige Fahren (Laden) langsam in das Gegenteil. Gut, mich betrifft das jetzt weniger, weil ich am Supercharger noch immer kostenlos laden kann, aber die wenigen kostenlosen Ladesäulen sind inzwischen (zu) gut besucht. Nun geht es mir nicht um das kostenlose Laden, aber um das Laden zu vernünftigen Preisen. Wenn man von den dicken Schiffen (wie meinem) mal absieht, verbraucht ein E-Auto im Schnitt 15kW / 100km. Das sind umgerechnet etwa 1,5l Benzin oder Diesel. Wenn ein Mittelklasse Verbrennerfahrzeug zwischen 5 bis 7l Diesel oder Benzin auf 100km benötigt, so sind das aktuell Kosten von ca. 5-10€. Aktuelle Strompreise an den Ladesäulen sind etwa 40Cent pro kWh für das langsame Laden bis 86Cent für das schnelle Laden. Wenn man also auf Tour ist, bezahlt man heute schon 13€ für 100km. Nun soll der Preis auf 1,08€ für die kWh steigen. Damit kosten 100km 16€. Das ist bei diesen Fahrzeugen also etwa das Dreifache im Vergleich zu einem Diesel. Das ist völlig uninteressant. Ich verstehe schon, dass man den Energieverbrauch reduzieren will und die Steuereinnahmen maximieren will, aber dazu muss man wettbewerbsfähige Preise haben, also die Umweltkosten mit einrechnen. Dabei dürfen die Mehreinnahmen durch einen CO2 Aufschlag aber nicht für irgendetwas verwendet werden, sondern für die Weiterentwicklung und den Ausbau an ökologischen Technologien und genau an der Stelle sehe ich das Problem.

Noch ein Letztes zum Thema Aufladen. Ich habe in meinem Portemonnaie 5 Ladekarten. Von einer weiß ich, dass die Nutzungsmöglichkeiten immer weniger werden, denn die funktioniert nur an kostenlosen Ladesäulen. Bei den anderen 4 Ladekarten habe ich irgendwelche Mitteilungen bekommen, dass sich irgendetwas geändert hat. Da habe ich den Überblick verloren und weiß nicht, welche noch funktioniert, welche nicht mehr funktioniert und wenn sie funktioniert, was es dann kosten würde. Deshalb fordere ich folgendes:

  1. Das Bezahlen muss mit den in Europa üblichen Zahlungsmitteln möglich sein. Da Bargeld ausscheidet und die EC-Karte eigentlich nur in Deutschland verwendet wird, sollte es also die Kreditkarte sein oder das Handy, was ja das Gleiche ist. Damit würde eine lästige Anmeldung entfallen.
  2. Ich möchte, dass mir die Ladesäule vorher anzeigt, was an Kosten auf mich zukommt. Geht nicht? Doch, gerade bei Elektrofahrzeugen geht das, denn die Ladesäulen können ja auch den Akkustand anzeigen. Also kann die Ladesäule die benötigten kW abfragen, ggf. sogar mit einer eventuell eingestellten Begrenzung. Ich lade zum Beispiel immer nur auf 90%. Also Anzeige xCent / kWh und Summe für n kWh. Außerdem muss es möglich sein den Preis zu bestätigen. Da besteht das größte Problem, denn viele Ladesäulen besitzen gar keine Eingabemöglichkeit, aber vielleicht kann man mit der Kreditkarte den Vorgang zweimal bestätigen oder besser noch, man sieht ein Eingabefeld vor, was auch zu der Abfrage einer Pin genutzt werden kann.
  3. Speziell rabattierte Anbieterkarten können natürlich möglich sein.
  4. Man kann eine solche Lösung auch mit ins Fahrzeug integrieren und darüber steuern. Geht aber vielleicht nur bei einem Tesla.
  5. Ferner fordere ich, dass subventionierte Ladesäulen immer für Jedermann zugänglich sein müssen. Beispiel Mitsubishi in Friedberg (Hessen). Dort ist das schnelle Laden nur noch zu Öffnungszeiten möglich. Das finde ich eine Frechheit. Ich habe das nämlich gerne genutzt, um von dort meine sonntägliche Joggingrunde zu starten und parallel das Auto zu laden. Das funktioniert nun nicht mehr. Warum nicht? Ist mir völlig unverständlich, wo das kostenlose Laden da ohnehin abgeschafft wird oder wurde.

Diese Dinge könnte und müsste die Politik steuern. Leider hat sie keine Ahnung und tut es nicht. Mal schauen, was im nächsten Jahr passiert. Ich hoffe nur, dass die Teslasäulen nicht für alle geöffnet werden, denn dann wird es auch an den Ladesäulen eng, aber man kann das vielleicht auch über den Preis steuern. Da bin ich tatsächlich egoistisch, aber die Supercharger sind teilweise sehr gut besucht. es dauert nicht mehr lange und dann muss man an ihnen immer häufiger auf einen Ladeplatz warten.

Was sind die deutschen Politiker?

Die Tage kann ich mich mal wieder über die Verbohrtheit der Politiker aufregen. Thema 1 ist die A49, eine Autobahn, die ich früher sicher auch gerne genutzt hätte. Heute habe ich den Bedarf nicht mehr. Aber es gibt sicher einige Leute, denen es anders geht. Auch muss man zugeben, dass es einen demokratischen Prozess gab und irgendwann muss man es auch mal gut sein lassen. Trotzdem sollten man auch kurz vor Schluss noch einmal alle Rahmenbedingungen prüfen. Der Ausbau ist eigentlich ein gutes Beispiel dafür, dass der Genehmigungsprozess funktioniert, denn sonst hätte es nicht so lange Zeit gebraucht. Die Frage, die ich mir allerdings stelle ist die, ob nicht diejenigen (die Politiker), die den Wunsch haben etwas zu bauen, nicht auch die Rahmenbedingungen entsprechend vorgegeben haben, so dass die Gerichte gar nicht anders entscheiden konnten. Ich denke man muss den Gedanken der Nachhaltigkeit und Zukunftssicherung im Sinne der Umwelterhaltung für zukünftige Generationen als Grundrecht etablieren.

Was stört mich am Bau der Autobahn (neuen Strassen)? Naja, erstmal natürlich das Abholzen der Wälder oder die Vernichtung von gutem Landwirtschaftsboden. Wir regen uns über die Rodungen in Brasilien auf und vernichten gleichzeitig bei uns großflächig Flächen. Dies gilt auch für Bauprojekte. Es gibt so viele ungenutzte Flächen, die einer Neunutzung zugeführt werden müssten, bevor es Neuflächennutzung gibt. Aber es gibt noch weitere Gründe. Seit wie viel Jahren wird die Autobahn “gebaut”? Seit 30 oder noch mehr Jahren? Laut Wikipedia kann man wohl von mehr als 50 Jahren ausgehen. Natürlich sind die Planungen in der Zwischenzeit angepasst worden. Trotzdem hat sich in diesem Zeitraum vieles verändert. Zum Beispiel gab es zwischendurch eine Wiedervereinigung. Meiner Meinung nach kann man nach einer so langen Verzichtszeit auch getrost weiter darauf verzichten, denn so schlimm war der Verzicht bisher wohl nicht und ich glaube, dass irgendwann der Verkehr wieder weniger wird. Warum sollte also meiner Meinung nach auf die Autobahn verzichtet werden? Ganz einfach, weil sie das wichtige Ziel der Zukunftssicherung verfehlt.

Zur Zukunftssicherung gehört der Schutz / die Wiederherstellung des Klimas und insgesamt die Ressourcenschonung. Meiner Meinung nach gelingt dies nur durch zwei Dinge, die Reduzierung der Menschheit und viel schneller, durch die Reduzierung des Individual-PKW-Verkehrs. Da sich der erste Punkt nicht so einfach umsetzen lässt, können wir uns inzwischen um Punkt 2 kümmern.

Wenn es die Möglichkeit gäbe, dass sich viele Menschen Fahrzeuge teilen, ohne dass sie es großartig merken, könnten die Fahrzeuge viel besser genutzt werden. Beispielsweise werden Fahrzeuge im Schnitt vielleicht zwei Stunden am Tag bewegt. Also können sie 22 Stunden etwas anderes tun, zum Beispiel andere Passagiere befördern. Wenn man pessimistisch ist, könnten sicher drei Personen sich ein Fahrzeug virtuell teilen. Virtuell deshalb, weil es sich nicht immer um dasselbe Fahrzeug handeln muss. Andererseits will ich nicht im strömenden Regen erst einige Minuten zu Fuß laufen, um zu einem Fahrzeug zu gelangen. Also werden Fahrzeuge benötigt, die selbständig fahren können.

Laut diesem Artikel auf golem.de: https://www.golem.de/news/autonomes-fahren-verkehrsministerium-will-ferngesteuerte-autos-verhindern-2010-151341.html, ist die Bundesregierung dabei die Innovation von selbstfahrenden Autos ad absurdum zu führen. Ein autonom fahrendes Auto wird sicher noch eine Entwicklungsphase von mehreren Jahren haben, aber warum sollte es nicht eine Übergangszeit geben? Diese sieht meiner Ansicht nach einerseits so aus, dass die PKWs immer mehr entsprechende Funktionen erhalten und andererseits Sharing-, Miet- oder sonstige Fahrzeuge autonom unterwegs sein können, die von einer Zentrale überwacht werden. Ich bin der Meinung, dass alle Taxis und Busse als erstes durch entsprechende Fahrzeuge abgelöst gehören. Damit verlagern sich diese Arbeitsplätze ins Warme, denn zunächst wird dieses Personal noch zur Überwachung benötigt.

Trotzdem legt die Politik derzeit der Zukunft mächtige Felsbrocken in den Weg. Das Problem ist, dass es hier in Deutschland eine enorme Technikskepsis gibt. Ich weiß nicht worin die begründet ist, denn schließlich gab es hier mal so Slogans wie “Vorsprung durch Technik”. Das Problem besteht darin, dass eine Technik nicht nur genauso gut wie der Mensch sein soll, sondern besser. Dabei ist der Mensch sicher kein besonders guter Autofahrer, denn er hält sich nicht an Regeln, ist unkonzentriert, schlecht drauf, mit den Gedanken bei was auch immer, …. Ferner besteht das Autofahren zwar im Prinzip aus lauter Wenn-Dann-Regeln, aber kein Mensch wertet beim Autofahren ständig alle Regeln aus, sondern fährt instiktiv. Auch eine Technik ist ab einem bestimmten Punkt damit überfordert. Es gibt aber eine Lösung, die heißt KI. Nun wollen die Politiker, von der Technik, dass sie einem Menschen (Richter) erklären kann, warum sie welche Entscheidung getroffen hat. Wenn wir von einer wirklich echten KI sprechen, dann geht das nicht so richtig. Genauso wenig kann ein Mensch zu 100% im Nachhinein sagen, warum er eine bestimmte Entscheidung getroffen hat (immer im Kontext Auto fahren). Das nächste Argument ist nun, dass dann gefragt wird, wer die Haftung übernimmt? Das ist im Grunde völlig unerheblich, denn auch heute sind alle Autofahrten über Versicherungen abgedeckt. Man muss nur die Zuordnung der Versicherung ändern, denn ich als Besitzer eines autonom fahrenden KI Autos habe keinen Einfluss auf das Fahrzeug und ich kann weder als Fahrzeughalter, noch als Passagier beurteilen, ob die Technik im Fahrzeug in Ordnung ist. Das muss das Fahrzeug durch Selbsttests herausfinden und das kann es auch. Bei der Versicherung würde es sogar einfacher werden, denn man wird keiner Technik eine Fahrlässigkeit vorwerfen können.

Auch die immer wieder angeführten und meiner Ansicht nach an den Haaren herbeigeführten, Beispiele für eine Entscheidungsfindung sind völlig überflüssig. Wenn ich als Mensch unterwegs bin und einem Hindernis ausweichen muss und zur Auswahl ein Kind habe oder ein Gruppe älterer Personen, so werde ich als Mensch darauf niemals Rücksicht nehmen. Ich als Mensch würde immer so reagieren, dass ich möglichst wenig Schmerzen davon trage oder ggf. noch meine Mitfahrer schütze. Alles andere ist reine Reflexhandlung und die wird sicher durch ein bevorzugt rechts oder bevorzugt links Verhalten bestimmt. Ich kann nicht beurteilen, was für die Gesellschaft wichtiger ist. Vielleicht hat das Kind eine schlimme Krankheit und stirbt sowieso in ein paar Tagen. Ich weiß es nicht und kann es nicht erkennen. Nur die Chinesen wissen das, da jeder Bewohner einen Sozialstatus hat und durch eine Gesichtserkennung wäre hier eine Auswertung möglich, aus unserer westlichen Sicht aber nicht erstrebenswert. Eine Technik der ich mich anvertraue muss in erster Linie mich schützen. Alles andere ist zweitrangig.

Was ich damit sagen will ist, wir brauchen autonom fahrende Fahrzeuge, damit wir die Anzahl der Fahrzeuge und damit der verbrauchenden Ressourcen reduzieren können. Ich meine damit nicht den Energieverbrauch beim Fahren, sondern die Produktion, Wartung, Platzverbrauch, … Also sollen vernünftige Kriterien eingeführt werden. Zum Beispiel kann pro Autonomielevel (1-5) festgelegt werden, dass ein Level nur erhöht werden darf, wenn mit einer Geschwindigkeit x soundso viele Kilometer unfallfrei (ohne dass die Technik Schuld hat) absolviert wurden. Beispielsweise beginnt man mit Level 3 und 60km/h. Nach 1Mio Kilometer der mit dieser Technik ausgerüsteten Fahrzeuge kann auf 70km/h erhöht werden. Die nächste Geschwindigkeitsstufe aber erst mit doppelt so vielen Kilometer usw.. Gleichzeitig muss man die Haftungsfrage ganz pragmatisch lösen und festlegen, wer sich für eine Versicherung entscheidet. Bis Level 3 zum Beispiel der Halter, darüber der Hersteller.

Damit brauchen wir auch nicht mehr so viele Strassen und hätten weniger Staus. Wenn man dann noch die LKWs autonom macht, dann müssen auch nicht mehr so viele Menschen unterwegs sein. Es wird immer nach 5G und sonstigem geschrien, aber ein Einsatz wird in solchen Gesetzentwürfen ausgeschlossen. Übrigens kann man das Geld des Strassenbaus auch in eine allgemeine Forschung stecken und zwar in eine Forschung unabhängig von einem Hersteller.

Ich wage jetzt noch eine Prognose. Die deutschen Autohersteller haben sicher einige Erfahrung im Bereich autonomes Fahren, die Amerikaner sind aber weiter und alle werden von den Chinesen überholt, denn diese werden keine Rücksicht auf irgendjemanden nehmen und damit werden die Chinesen auch im Umweltschutz irgendwann besser sein, als alle anderen. Zudem werden die Chinesen einfach ihr Strassennetz optimieren. Das wird in Deutschland noch viele Jahrzehnte dauern.

Welche Aussage die Woche wirklich wichtig war.

Diese Woche gab es zwei Meldungen zum Thema Auto und Klima. Erstens wurde am Battery day seitens Tesla eine Vision der zukünftigen Batterie, die dann pro KWh nur noch die Hälfte kosten soll, vorgestellt und Kalifornien hat beschlossen ab 2035 keine Verbrenner mehr zuzulassen.

Das mit Batterie ist eine gute Nachricht. Wichtiger für die Autozukunft war die Vorstellung eines autonom fahrenden Fahrzeugs für 25000$. Der wichtige Teil dabei ist nicht der Preis, sondern das autonome Auto. Dann wird es richtig interessant, denn dann braucht man wirklich kein eigenes Auto mehr und die Anzahl der Autos kann drastisch gesenkt werden. Dann wird sich natürlich die Arbeitswelt verändern. Denn in der Produktion fallen Arbeitsplätze weg. Dafür braucht es, zumindest in der Anfangszeit, Servicemitarbeiter zur Überwachung. Die Arbeit wird also nicht weniger, sondern anders, zumindest für eine gewisse Zeit. Die insgesamt wichtigste, wenn auch traurige Aussage, war die, dass Elektroautos kaum des Klimaschutzes wegen gekauft werden, sondern weil sie Spaß machen. Das ist leider eine Tatsache und wenn ich das Verhalten von den Menschen sehe, wird sich an der Einstellung auch nichts ändern. Auch nicht, wenn die Auswirkungen noch spürbarer werden (kein Wasser mehr, nichts mehr zu Essen, …). Dann haben aber, wie immer, die anderen Schuld und die bösen Politiker haben natürlich die Verantwortung. Ein Beispiel der Woche gefällig? Ich habe eine Frau beobachtet, die nicht wusste, wo sie mit Ihrer McDonalds Packung bleiben soll. Ich zeigte ihr einen Mülleimer in ca. 10m Entfernung. In 20m wäre auch der McDonalds mit einem anderen Mülleimer gewesen. Aber statt mal eben über den Parkplatz zur Mülltonne zu laufen, war ihr das zu viel. Ich vermute, dass sie also die Packung einfach irgendwo abgestellt hat. Ja, wer soll es denn wegräumen?

Die zweite “gute” Nachricht war, dass der Staat Kalifornien ab 2035 keine Verbrenner mehr zulassen will. Das erzeugt tatsächlich etwas Druck im Bereich der LKWs, denn da fehlt es aktuell noch an Alternativen, denn auch der Semi Truck von Tesla fährt noch nicht auf den Strassen. Aber was heißt denn 2035? Das heißt, es werden noch 15 Jahre Verbrenner verkauft und diese fahren dann noch einmal 15 Jahre. Also haben wir noch 30 Jahre lang Verbrenner. Das ist für das Klima viel zu lang und es gibt selbst für Amerikaner demnächst keinen Grund mehr kein Elektroauto zu kaufen, denn es gibt demnächst einige Pickups (Cybertruck von Tesla oder der Rivian). Zumindest sind viele europäische Staaten schneller in dieser Beziehung.

Es tut sich was in Sachen E-Mobilität

Mich haben gerade die golem news darauf aufmerksam gemacht, dass es endlich für Mieter möglich ist, sich unter akzeptablen Abstimmungsaufwand, eine Ladestation in die Gemeinschaftsgarage installieren zu lassen. Das ist super. Endlich hat die Bundesregierung eine sinnvolle Gesetzesänderung auf den Weg gebracht. Fehlt nur noch das richtige Versorgungskabel. Da muss man genau schauen, was man wirklich benötigt. Natürlich kann man das Maximum ausrechnen und damit scheitern:

Zum Beispiel ein Haus mit 15 zu bestückenden Stellplätzen a 22kW Ladeleistung macht 330kW zusätzlich. Das würde bedeuten, dass die Fahrzeuge innerhalb von einer Stunde aufgeladen wären. Das macht keinen Sinn.

Betrachten wir also die Praxis. Wenn man davon ausgeht, dass die Fahrzeuge 100km am Tag bewegt werden, was mehr als das doppelte der statistischen 36km ist und wenn wir von einem Verbrauch von 20kWh pro 100km ausgehen, was recht viel ist, muss ein Auto über Nacht also mit 20kWh aufgeladen werden. Hierfür sind aber mindestens 10 Stunden Zeit. Eigentlich deutlich mehr, denn die meisten Autos stehen mehr als 12 Stunden zuhause. Ergeben sich also 15 * 20kWh / 10h = 30kW, die an Leistung benötigt werden. Das sieht schon deutlich entspannter aus, als die 330kW von oben. Das sollten die Hausanschlüsse schaffen. Zudem kann man davon ausgehen, dass nachts weniger Verbraucher laufen. Die einzige Bedingung ist, dass die Ladeports untereinander vernetzt sind, so dass entweder alle Fahrzeuge mit einer geringen Leistung von zum Beispiel 3kW geladen werden oder nacheinander mit höherer Leistung. Ich denke eine dynamische Lösung ist hier die beste. Alle bekommen zunächst eine reduzierte Leistung und nacheinander kann die Ladeleistung mit jedem fertig geladenen Fahrzeug erhöht werden. Bedingung ist, dass die Fahrzeuge dann auch mehr AC Leistung aufnehmen können (bitte beim Fahrzeugkauf auf mindestens 11kW achten). Damit sollte es auch am Ende für die Vielfahrer reichen. Natürlich wird es schwierig, wenn jeder ein Fahrzeug mit 100kWh Akku fährt und dieses abends leer in die Garage stellen will. Das ist aber eher unwahrscheinlich.

Können wir bitte mal über Lösungen sprechen?

Gestern habe ich in der Mediathek einen “aktuellen” Beitrag zum Thema, “Ist die Elektromobilität umweltfreundlich?”, gesehen. Eigentlich sollte er auf Phoenix gesendet werden, aber da kam etwas anderes. Es gab tatsächlich etwas Neues. Nachdem in den Beiträgen der letzten Jahre die Lithiumgewinnung in Chile und Bolivien Thema war, ist es also jetzt Argentinien. Der Beitrag war dementsprechend nicht hauptsächlich über die E-Mobilität, sondern um die Probleme in Argentinien. Hier gibt es dieselben Probleme wie in Chile, nämlich, dass mit viel Grundwasser, welches ohnehin schon Mangelware ist, das Lithium aus dem Gestein gelöst wird. Hier bin ich der Meinung, dass tatsächlich die Staaten Vorgaben machen sollten, um das Verdunstungswasser aufzufangen und zurückzuführen. Da die Staaten aber an den Bergbauunternehmen beteiligt sind und es immer nur Interesse an schnellem Geld gibt, gibt es natürlich keine Vorgaben für entsprechende Lösungen. Das ist aber kein Problem der E-Mobilität, sondern der weltweiten Gier nach Geld, die sich nur durch ganz neue Gesellschaftssysteme aufbrechen lässt.

Interessanterweise wurde ja von dem wichtigsten Rohstoff der Akkuproduktion gesprochen. Für die Funktionsfähigkeit des Akkus stimmt das, aber wir reden hier über einen Anteil am Akku von 1,5%. Die Hauptbestandteile sind Aluminium und Kupfer. Diese wurden auch kurz angesprochen, aber die Kritik daran war sehr verhalten. Ich möchte dazu das Folgende sagen. Alle, die den hässlichen Abbau von diesen Rohstoffen bemängeln, womit sie prinzipiell Recht haben, sollten sich aber zuerst an die eigene Nase fassen und alle elektronischen Geräte aus ihrem eigenen Umfeld verbannen. Dann bleibt die Heizung kalt, das Telefon, vor allem das Handy sind weg und sämtliche Elektrizität im Haus oder der Wohnung. Dazu natürlich noch das Auto, aber auch Züge. Es lebe die Pferdekutsche.

Ich habe es schon einmal geschrieben, jede Rohstoffgewinnung ist unschön und belastet die Umwelt. Ist es also hilfreich darüber zu jammern, wenn neue Rohstoffe gewonnen werden sollen? Nein, es ist nur hilfreich über Lösungen zu reden und das E-Auto ist, meiner Meinung nach, eine bessere Lösung als das Verbrennerauto und als das Wasserstoffauto. Es ist ja auch so, dass die Ölförderung sehr viel Umwelt kaputt macht, auch wenn das aktuell in den Medien nicht mehr präsent ist. Aber das Elektroauto ist ein Teilschritt hin zu einer besseren Lösung für den flexiblen Individualverkehr und hier sehe ich aktuell nur das autonome Fahrzeug, solange es mit dem Beamen nicht klappt. Beim autonomen Fahrzeug kommt dann die nächste, wie ich finde sinnlose, Diskussion. Es gibt zwei Möglichkeiten:

  1. Ein Auto bekommt ein komplexes Regelwerk verpasst, was es berücksichtigen muss. Wenn das Regelwerk einen Fehler aufweist, kann es einen Schuldigen geben, wobei die Frage ist, ob es Sinn macht bei einem so komplexen System einer Person eine Schuld zuweisen zu wollen. Das ist so sinnvoll wie einer Hebamme die Verantwortung zu geben, dass eine Geburt immer reibungslos und ohne Komplikationen und Folgen klappt. Ein Regelwerk ist entweder unvollständig oder so umfangreich, dass es nicht umsetzbar ist.
  2. Ein Auto bekommt eine echte KI. Dann kann ich im Zweifelsfall eine Entscheidung, die das Auto getroffen hat, nicht mehr nachvollziehen. Da haben viele Menschen Angst vor.

Aber was ist eigentlich der Grund für diese Diskussion? Man möchte, dass eine Technik viel besser ist als der Mensch und das eine Technik mit Situationen umgehen kann, die nicht handhabbar sind. Klassisch wird ja immer angeführt, dass das Auto ein Hindernis erkennt und dann entscheiden soll, ob es in die Gruppe Rentner ausweicht oder in die Mutter mit Kind. Solche Forderungen führen zu Lösungen wie sie in China angedacht sind, dass anhand einer Gesichtserkennung das Sozialprofil abgeglichen werden soll und dann die Personen mit dem schlechteren Wert ausgewählt werden. Für mich wäre das gezielter Mord, denn ethnische Minderheiten haben per Definition schon ein schlechtes Sozialprofil. Kein Mensch macht sich in einer solchen Extremsituation solche Gedanken. Es läuft vielmehr so ab:

  1. ein Hindernis wird erkannt
  2. es wird erkannt, dass der Bremsweg nicht ausreicht
  3. es wird für sich und / oder im optimalen Fall für den Beifahrer erkannt, dass es Schmerzen verursacht gegen das Hindernis zu fahren
  4. dann bleibt nur noch Zeit sich für eine Seite zu entscheiden und da wird man vermutlich so ausweichen, dass man keine oder möglichst wenig Schmerzen abbekommt, egal wer da so rumsteht oder man reagiert spontan mit seiner Lieblingsseite

Alleine dieser Ablauf ist so komplex, dass bei solcher Art Unfälle die meisten Menschen gar nicht mehr rechtzeitig reagieren. Nun verlangt man von einer Technik, noch viel mehr zu können. Sie muss also zum Beispiel entscheiden, soll nur der Fahrer oder auch noch der Beifahrer geschützt werden. Eigentlich bräuchte es hier noch eine innere Gesichtserkennung, denn es soll ja eigentlich der Besitzer geschützt werden. Dieser kann sich gerade auf dem Beifahrersitz befinden oder das Auto wurde geklaut. Was ist eigentlich bei einem Mietwagen? Dem Besitzer ist der Fahrer egal, also müsste das Auto dahingehend entscheiden, selbst möglichst wenig Schaden zu erleiden.

Ich finde, man sollte mit einem System beginnen, dass entsprechend geschult ist und das zuerst einmal menschlich im Sinne des Fahrers / Besitzers reagiert. Schadensfälle werden doch auch heute über Haftpflichtversicherungen abgedeckt. Also geht es am Ende nur darum, welche Versicherung einen Schadenausgleich vornimmt. Wenn das System dann besser funktioniert, als ein Mensch, umso besser. Also lasst uns über entsprechende Lösungen sprechen, wie wir schnell in dem Thema vorankommen und nicht alles durch Problemdiskussionen kaputt machen. Nur durch Erfahrungen kann ein System besser werden und wenn die Autos noch voneinander lernen, umso schneller geht es.

Hierzu ein ganz anderes Beispiel, dass neulich in der Heute Show gezeigt wurde. In Dänemark hat man vor sehr vielen Jahren (> 15) begonnen mit Computern in der Schule zu experimentieren. Aus den Erfahrungen hat man gelernt und heute sind alle Schulen digital super aufgestellt. In Deutschland hingegen gibt es eine Vielzahl an Menschen, die über Lösungen seit Jahren diskutieren und NULL Erfahrung und Ahnung haben. Die Folge ist, dass Deutschland weit hinter anderen Ländern zurück hinkt. Also einfach mal probieren. Es wird Fehler und Probleme geben, aber diese alle vorherzusehen ist nicht möglich.

Persönlicher Jahresrückblick 2019

E-Mobilität

Diese Jahr bin ich etwa 10.000km weniger gefahren, als noch 2018. Das liegt daran, dass ich dieses Jahr nur eine Teilstrecke meiner diesjährigen Urlaubstour mit dem Auto gefahren bin. Dabei habe ich gelernt, dass man bei Urlaubsfahrten mit anderen Verkehrsmitteln darauf achten sollte, dass das Auto vorher gut aufgeladen ist und noch praktischer, wenn man einen Parkservice mit Aufladen zur Verfügung hat. Außerdem immer den Energiesparmodus einstellen, sonst ist der Akku bei Rückkehr leer. Das zeigt auch, dass ein Elektroauto genutzt werden will. Deshalb sollte sich jeder, dessen Auto die meiste Zeit nur rumsteht, überlegen, ob er überhaupt ein Auto braucht.

Zudem ist es etwas schwieriger geworden günstig unterwegs zu sein. Das liegt daran, dass viele, bisher kostenlose Ladestationen, nur Gebühren verlangen. Das ist ja prinzipiell in Ordnung, aber die Preise sind unverschämt. In meiner einfachen Rechnung sind die Kilometerkosten ab 40 Cent die Kilowattstunde höher, als bei einem Diesel. Wenn man dazu die höheren Anschaffungskosten betrachtet, wird das E-Auto uninteressant und hat deshalb schon Probleme sich durchzusetzen. Am günstigsten fährt es sich mit dem Strom von der eigenen Solarzelle und ist damit prädestiniert für den Hausbesitzer. Aber solange es Sprüche von Parteien gibt wie: “Ist es wirklich nötig, dass man denen, die sich ein E-Fahrzeug leisten können, die Parkgebühren erlässt?”, wird sich in Deutschland nichts ändern. Liebe FDP: Wir kaufen uns ein E-Auto, obwohl es so viel teuerer ist, weil es für die Umwelt besser ist und die Luft in den Orten dadurch besser werden kann.

Der zweite Grund ist, dass es immer mehr Elektroautos gibt und damit das Finden einer freien Ladesäule immer schwieriger wird.

Mein persönlicher dritter Grund ist, dass ich durch die ersten beiden Punkte wieder mehr am Tesla Supercharger laden muss und damit die Reichweite meines Autos zurückgeschraubt wird (aktuell ca. -15%). Dafür nähere ich mich dann dem zweiten Akku. Vielleicht auch nicht schlecht.

Dafür sind alle weiteren Kosten angenehm niedrig. Ich habe nach drei Jahren eine erste Inspektion machen lassen. Das hat mich 750€ gekostet, aber ich hatte auch schon 120.000km auf dem Tacho. Davon konnte ich als BMW Fahrer nur träumen. Apropos, ich bin noch nie ein Auto in dem Kilometerbereich gefahren ohne mir Sorgen um den Antrieb gemacht zu haben. Deshalb habe ich früher immer ab 130.000 km gesehen, dass der Nachfolger zumindest bestellt war. Heute denke ich gar nicht daran mein Auto wechseln zu wollen. Ich überlege mir erst das Fahrzeug zu tauschen, wenn der nächste Akku drin ist, aber das kann noch 100.000km dauern.

Klimawandel

Dank Greta und der FFF Bewegung ist das Thema Klimaschutz in der Presse prominent vertreten und auch bei den Politikern angekommen. Was fehlt ist die Umsetzung. Hier kommt es meiner Ansicht darauf an, mit Verstand und ohne Emotionen an das Thema zu gehen. Außerdem sollten Chancen und weniger Probleme gesehen werden. Zum Beispiel sollte das Abschalten von Kohlekraftwerken nicht als Versorgungs- und Arbeitsplatzproblem gesehen werden, sondern als Anstoß dazu alternative Technologien voran zu bringen. Auch macht es keinen Sinn auf der einen Seite sehr viel Geld für einen Strukturwandel auszugeben und auf der anderen Seite den Wandel zu verhindern. Was meine ich damit? Ich meine damit eine Investition von 1,5 Mrd Euro in den Strukturwandel der Kohleverstromung zu stecken und auf der anderen Seite die Nutzung von Solarstrom unattraktiv machen durch Steuern auf selbst verbrauchten Strom zum Beispiel oder durch Denkmalschutzauflagen, die eine Nutzung von Solarzellen auf Gebäuden verhindern. Der Staat fürchtet um Steuereinnahmen und versucht diese auszugleichen bevor sie überhaupt weggefallen sind. So funktioniert das nicht. Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass die herkömmlichen Solarzellen auf einem Fachwerkhaus schlimm aussehen, aber es gibt auch Solarziegel. Dann muss man eben die verwenden.

Vor allem muss der Staat überlegen was er will? Man kann so weiter machen wie bisher und versuchen möglichst viel Geld einzusammeln. Das führt aber dazu, dass durch Wetterereignisse hohe Schäden entstehen und der Staat oftmals dann wieder Geld für Hilfen ausgibt. Das halte ich für sinnlos. Ich meine, dass man den Bürgern ermöglichen soll sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen. Damit meine ich keine Subventionierung von Solaranlagen. Die braucht es nicht mehr. Ich meine damit, dass es dem Kleinanlagenbetreiber ermöglicht werden muss seinen Strom, auch nach der Zwangsabnahme durch den lokalen Netzbetreiber, ohne Mehrkosten zu den aktuellen Marktpreisen einspeisen zu können. Es kann nicht sein, dass ein potentieller Gewinn durch Gebühren aufgefressen wird und der Netzbetreiber den großen Reibach macht. Außerdem muss die Besteuerung der Eigennutzung aufhören. Wenn ich Tomaten im Blumentopf ziehe, bezahle ich auch keine Steuern auf die Ernte.

Was muss sich meiner Meinung nach in den Köpfen ändern? In den Politikerköpfen muss der persönliche Nutzen in den Hintergrund treten und man muss das Wohl der zukünftigen Generationen im Blick haben. Außerdem müssen diese von Ihrem selbst erschaffen Thron herunterkommen und nicht meinen sich nur mit der Industrie unterhalten zu müssen. Die Wissenschaftler müssen mehr gehört werden und zwar nicht die lauten, sondern die eher leisen. Ich fordere, dass Politiker nicht nur mit Ihrem Posten haften, sondern mit ihrem Privatvermögen. Dann gibt es vielleicht keine sinnlosen Mautverträge mehr.

In den Managerköpfen muss sich ändern, dass es nicht nur um (das eigene) Geld geht, sondern um die Zukunft. Das heißt, man muss sich wandeln und offen auf neue Situationen reagieren und sich nicht hinstellen und rumjammern. Nicht den perfekten Mitarbeiter suchen und nicht finden, sondern den eigenen Mitarbeiter zum perfekten Mitarbeiter machen.

In der Generation 70+ muss sich ändern , dass man Angst um den eigenen Besitz verliert. Es gibt Möglichkeiten sich abzusichern, aber wenn Ihr nichts mehr für den Klimaschutz tun wollt, weil ihr euch zu alt fühlt, dann überlasst es der nächsten Generation. Nur die kann nichts machen, wenn sie selbst keine Sicherheit hat.

Die Generation 30-70 muss endlich Verantwortung übernehmen. Ihr habt bisher ein sehr bequemes und gutes Leben gehabt. Ihr habt eine Familie gegründet und vielleicht ein Haus gebaut. Ihr habt das Wissen das und was zu tun ist und ihr habt die Möglichkeiten etwas zu tun. Also bekommt euren bequemen Arsch hoch und tut etwas für Eure Kinder.

An die eine Hälfte der Generation bis 30 richte ich die Forderung: Weiter so, bleibt unbequem und macht auf Missstände aufmerksam. An die andere Hälfte gerichtet, muss ich sagen, wenn Ihr Euch weiter wie halbstarke Arschlöcher verhaltet, dann brauchen die Alten auch nichts zu tun. Also werft Euren Müll in dafür vorgesehene Behälter und lasst es nicht einfach irgendwo liegen. (Das ist nur ein aktuell beobachtetes Beispiel, wo 10m schon zu viel waren)

Wir alle müssen wieder mehr Respekt haben. Die Jungen müssen die Leistungen der Alten respektieren und sie sollten daran denken, dass sie auch mal alt werden. Die Alten müssen die Jugend respektieren und zugeben, dass diese vielleicht neue Ideen hat und einen anderen Lebensstil verfolgt. Wenn jeder dem anderen gegenüber mehr Respekt aufbringt, dann ist das Zusammenleben viel angenehmer. Das gilt auch kulturübergreifend. Wer das nicht kapiert, soll sich bitte einen Kulturkreis woanders suchen.

In diesem Sinne Schöne Feiertage und ein Gutes Jahr 2020.

So wird das nie etwas mit der E-Mobilität

Gestern bin ich an einer Baustelle vorbeigekommen, durch die wohl neue Parkplätze entstehen.

Wo kommen hier Ladesäulen hin?

Ich kann keine einzige Vorbereitung für Ladesäulen erkennen. Nicht einmal Leerrohre wurden verteilt, nach dem Motto, irgendwann in Zukunft könnte man ja mal Ladesäulen aufstellen. Ich kenne die Gründe für diese Entscheidung nicht, aber gerade die Logistikunternehmen (es ist nicht gesagt, dass die Parkplätze zu dem erkennbaren Unternehmen gehören) sollten Ihrer Verantwortung gerecht werden und auch an dieser Stelle etwas für den Klimaschutz tun. Nun ist es zu spät, denn nachträglich alles wieder aufreißen ist zu teuer. Natürlich kann ich mich auch täuschen und es werden noch Kabel am Rande verlegt, aber erkennbar war das nicht. Schade.