Kohleausstieg

Eigentlich wollte ich zu dem Thema nichts mehr schreiben, weil es ohnehin niemanden interessiert, aber es regt mich so auf, dass ich mich dazu auslassen muss.

Heute wird in der Presse der Ausstieg aus der Kohleverstromung gefeiert. Mit 40Mrd Euro soll die Kohleindustrie bis 2038 erhalten bleiben. Das ist so, als wenn die Finnen vor 10 Jahren gesagten hätten, wir müssen das Mobiltelefon gegen das Smartphone erhalten. Was sind die Folgen aus diesem Beschluss?

  1. Bzgl. der überflüssigen Kohleverstromung ändert sich erst einmal nichts.
  2. Umweltfreundlichere Energieerzeugung aus Solarzellen oder Windrädern wird behindert, denn durch die Kohlesubventionierung rechnen sich diese Technologien nicht so gut. Wobei ja der Kohlestrom jetzt auch schon teurer ist.
  3. Es wird eine Industrie subventioniert die immer schon nur durch staatliche Unterstützung leben konnte, denn es wäre sicherlich nicht möglich gewesen Braunkohle zu verstromen, wenn es keine Enteignungen gegeben hätte.
  4. Es werden Unternehmen subventioniert, die ohnehin in den letzten Jahrzehnten Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit gemacht haben, denn die Folgen der Stromerzeugung sind bislang immer Allgemeinkosten. Ich habe beispielsweise von RWE noch nicht gehört, dass sie sich um die Endlagerung des Atommülls kümmern.
  5. Die Umwelt in den Regionen wird weiterhin nachhaltig zerstört, denn es sind und werden große Löcher in den Boden gebaggert, mit denen man eigentlich nichts anderes mehr machen kann, als zu fluten. Das will man auch nicht, aber auffüllen geht nicht. Wo soll die ganze Erde herkommen?

Warum brauchen wir den Kohlestrom (angeblich)?

Wir benötigen den Kohlestrom angeblich, um unsere Stromversorgung aufrecht zu erhalten. Woran liegt das? Das liegt daran, dass unsere Energieversorger und Netzbetreiber in den letzten Jahrzehnten immer nur Geld verdient haben und an ihre Aktionäre ausgegeben haben, ohne zu investieren. Die Folge ist, dass unsere Stromnetze nicht auf die modernen Anforderungen ausgelegt sind und nun schon wieder mit Steuergeldern aus- und umgebaut werden. Außerdem ist es günstiger für die Betreiber ein dreckiges Kohlekraftwerk laufen zu lassen, als ein etwas teureres Gaskraftwerk. Da die Kohlekraftwerke extrem träge sind, hat das zur Folge, dass schwachsinnige Aktionen stattfinden. Zum Beispiel werden im Sommer die Weichen der Bahn beheizt, weil man nicht weiß wohin mit dem Strom. Schuld daran sind aber nicht die Solardächer, die den Mittagspeak erzeugen, sondern die inflexiblen Kohlekraftwerke, die man nicht herunterregeln kann und es fehlt an Speichern.

Folgen des Beschlusses der Kohlekommission

Einen Teil der Folgen habe ich bereits beschrieben, aber das wichtigste Problem ist, dass Deutschland den CO2 Ausstoß nicht reduziert, sogar die Reduzierung durch Alternativen verhindert und bei solchen Maßnahmen frage ich mich auch, warum ich Elektroauto fahre? Das bisschen was ich da einspare macht den Kohl auch nicht fett. Aber trotz dieses negativen Ergebnisses stehe ich immer noch zu meinen Maßnahmen, denn ich habe meinem Kind gegenüber ein gutes Gewissen.

Was wären die Alternativen?

Was könnte man mit 40Mrd Euro / 20 Jahre Anderes erreichen? Beispiel aus meiner eigenen Praxiserfahrung. Eines meiner Solarpanel erzeugt im Jahr 240kWh Strom bei einer Nennleistung von 250W Peak. Heutige Solarzellen erreichen 340W. Das wären also ca. 320kWh Strom pro Jahr. Ein Panel kostet aktuell ca. 160€. Man könnte also für 2Mrd Euro pro Jahr 12,5Mio Solarpanel installieren und wenn man diese im eigenen Land produzieren würde, auch jede Menge Arbeitsplätze schaffen. Das wären im Jahr 4000000000kWh Strom oder umgerechnet 4TWh (Tera) Strom. In den 20 Jahren wären das 80TWh Strom pro Jahr, was einem 6tel der Jahresproduktion entspricht, bzw. 2/3 der Braunkohleverstromung. Diese 80TWh Strom dürften uns nichts mehr kosten, denn die Solarzellen sind ja schon bezahlt. Wenn man sagt, dass man dadurch 5Cent pro kWh mehr einnimmt, weil ja die kWh nichts mehr kostet, würde das 4Mrd Euro pro Jahr am Ende mehr bringen. Das heißt, in diesen 20 Jahren hätte der Staat seine 40Mrd Euro locker wieder drin, wenn er sie selber ausgeben würde. Andernfalls würde derjenige, der die Subvention in Anspruch nimmt, dieses Geld verdienen.

Noch besser wäre die Rechnung, wenn der Staat nicht die Solarzellen kaufen würde, sondern, anstatt den großen Stromerzeugern die Subventionen zu geben, diese denen zu geben, die Solarzellen installieren wollen. Dann hätten wir Anreiz noch viel mehr Solarzellen installieren zu lassen, wobei sich das auch heute schon rechnen würde, selbst wenn man die Ökostromförderung komplett einstellen würde. Beispiel: Für eine kWh bekomme ich 5 Cent. Bei meiner Anlagengröße und aktueller Solarzellentechnologie wären das 800€ pro Jahr. Die Solarzellen kosten 8000€ plus Aufbau, Wechselrichter, … Da sind die Kosten trotzdem nach 15 Jahren schon wieder drin. Bei entsprechender Subventionierung eben früher.

Fazit: Man müsste nur wieder Hürden nehmen und Anreize schaffen, um Solarzellen zu fördern. Das kostet kaum Geld. Stattdessen könnte man durch Vorschriften dafür sorgen, dass die Solaranlagen Puffer bekommen, so dass die Kurzzeitpeaks reduziert werden. Mit dem eingesparten Geld könnte man große Langzeitpuffer bauen, entweder auf Akkubasis oder eventuell auf Power2Gas Basis. Man könnte Arbeitsplätze in zukunftsorientierten Technologien schaffen / erhalten. Nicht nur die CO2 Emissionen würden drastisch zurückgehen, sondern auch die der vielen Begleitstoffe, wie Schwermetalle, CO, NOx, …. Und die Landverschandelung durch das Ausbaggern würde wegfallen.

Im Sinne unserer Kinder und Kindeskinder ist der Beschluss der Kohlekommission eine Katastrophe. Die müssen jetzt schon mit den Folgen des Steinkohlebergbaus und des Klimawandels zurechtkommen. Ich finde es daher unverantwortlich den Kohleausstieg weiter auf die lange Bank zu schieben.

Ich wünsche der 16 jährigen Greta aus Schweden, die jeden Freitag gegen den Klimawandel demonstriert, dass sie weltweit viele Nachahmer und Unterstützer findet. Ich unterstütze jedes Kind was auch bei uns auf die Strasse geht und demonstriert. Zeigt es denen, die nur auf das Geld und ihre Macht schauen und zeigt auch euren Mitschülern, dass das Thema wichtig ist, wichtiger als frisierte Roller. Dabei geht es nicht darum auch in Zukunft saubere Luft zu haben, sondern zu Essen, zu Trinken und gemäßigtes Wetter.

Klimawandel 2018

Das Jahr 2018 war für mich das Jahr des Lamentierens. Überall in der Presse wurde über den Klimawandel gesprochen. Überschwemmungen in Australien, Dürre in Deutschland, … alles das erste Mal massiv sichtbare Folgen des Klimawandels.

Und?

Es hat sich nichts geändert. Anstatt die Lebensmittel massiv zu verteuern wurden den Landwirten aus dem allgemeinen Steuersäckel Subventionen bezahlt. Das beruhigt den Landwirt und den Lebensmittelkäufer, aber es ändert nichts und erzeugt keinen Druck, weil es sich um versteckte Kosten handelt. Damit bleiben hier bei uns die Folgen weiterhin unsichtbar und alle freuen sich über das schöne Wetter.

Da gibt es ein 15 jähriges Mädchen aus Schweden, die vor dem UN Klimarat redet. Sie bekommt Applaus und danach gehen die “Hohen Herren” zur Tagesordnung über, die bedeutet, dass sich nichts ändert. Es geht nur um Geld und zwar nicht um das Geld des Einzelnen, sondern um das Geld der “Hohen Herren”.

Es wird zwar ein bisschen Hambacher Forst gerettet (ein kümmerlicher Rest), aber es wird weiterhin nicht an Alternativen gearbeitet. Damit ein paar Arbeitnehmer einen “sicheren” Job haben. Den hätten sie auch bis zu ihrer Rente, wenn man die Kraftwerke zurückbauen würde. Im Gegenteil, durch neue Vorschriften wird der Ausbau von Solaranlagen und Windkraftanlagen behindert.

Die Generationen an Menschen, die etwas gegen den Klimawandel tun müssten und könnten, zucken mit den Schultern und sagen mit einem Lächeln, “Was soll ich Einzelner schon tun?”. Da kann ich nur antworten: Überleg dir bei jeder Entscheidung, ob es deinem Enkel gefallen wird. Aber es ist den Menschen egal und zu unbequem.

Ich kann dazu nur antworten: Der Welt ist das Klima egal. Sie wird auch noch die nächsten 4Mrd Jahre überstehen. Aber eine Menschheit wird es dann nicht mehr geben.

Ende

Von Äpfeln und Birnen

Man wird ja immer nach den Umweltvergleichen von Verbrennern gegen E-Autos oder den unterschiedlichsten Stromerzeugungsarten gefragt.

Man muss hier aufpassen, denn es werden fast immer Äpfel mit Birnen verglichen, da die Wahrheit für die Autohersteller unbequem ist. Hier ein paar Beispiele:

  1. CO2 Erzeugung Verbrennerauto gegen E-Auto. Da wird einerseits die Verbrennung des Benzins genommen und andererseits die Herstellung des Stromes. Der Vergleich ist falsch.
    Entweder ich vergleiche die Prozesse im Auto, also CO2 Erzeugung im Betrieb des Fahrzeugs. Da hat das Elektroauto naturgemäß 0 Ausstoß.
    Oder ich vergleiche die Herstellungsprozesse des Betriebsstoffes. Dann muss ich also die ganze Kette der Ölförderung mit Raffinieren und Transport gegen die Stromherstellung (es wird ja immer nur der Kohlestrom bei solchen Vergleichen genommen) und Verteilung setzen. Auch hier schneidet der Strom besser ab.
  2. Bei der Stromerzeugung werden weitere seltsame Vergleiche angestellt. Es wird zum Beispiel die Stromproduktion aus dem Kohlekraftwerk gegen die Herstellung von Solarzellen verglichen. Auch das ist falsch. Denn man müsste die Herstellung des Kohlekraftwerks gegen die Herstellung der Solarzellen setzen.
  3. Hässliche Lithiumgewinnung gegen Metallrecycling. Auch in diesem Punkt wird immer die Produktion von Akkuzellen mit neuen Rohstoffen gegen die Wiederverwendung von Metallen im Motorenbau gehalten. Ich finde, das ist auch ein unfairer Vergleich, denn die Rohstoffgewinnung von Stahl, Aluminium oder Magnesium hinterlässt gewaltige Spuren. Man muss sich nur mal die Hinterlassenschaften der Steinkohleförderung in Deutschland betrachten, wo viele Generationen nach uns noch mit zu kämpfen haben werden.

Man kann diese Liste endlos weiterführen. Wenn man also irgendwelche Vergleiche hört oder liest, dann immer zuerst hinterfragen, was hier eigentlich verglichen werden soll.

Umweltvergleich Verbrenner versus E-Auto (2)

Ich möchte heute noch einmal ganz konkret auf die CO2 Bilanz von Elektroautos in der Presse eingehen.

Wenn man die Meldungen über den CO2 Ausstoß liest, stellt man folgendes fest:

  • Es gibt anscheinend keine wirklich vernünftige Studie, außer der vom Umweltbundesamt aus Österreich.
  • Der Hauptanteil der CO2 Erzeugung wird durch die Kupferverarbeitung der Akkuzellen verursacht. Die Kupfergewinnung basiert allerdings hauptsächlich auf einem Stromverfahren. Deshalb macht sich die verwendete Art der Stromgewinnung besonders bemerkbar.
  • Die pessimistischen Zahlen basieren demnach auf einem hohen Kohlestromanteil in den asiatischen Ländern oder bei uns und kommen damit auf 150-200kg CO2 pro kWh bzw. 10kg Akku. Mir scheint das gefühlt ein sehr hoher Wert zu sein, aber vorstellbar.
  • Die optimistischen Zahlen verwenden einen hohen Ökostromanteil, zum Beispiel die Gigafactory von Tesla. Da kommen die Studien nur auf maximal 70kg CO2, wobei es keine echten Herstellerangaben gibt und alle Studien nur Vermutungen anstellen.
  • Wenn dann die Bilanz von Elektroauto zu Verbrenner aufgestellt wird, vergleichen praktisch alle Studien einen großen Tesla mit einem Mittelklasse Diesel. Nur selten werden zum Beispiel E-Golf und normaler Golf verglichen. Einen Vergleich von einem  Model-X mit einem Porsche Cayenne habe ich noch nicht gesehen. Beim Vergleich wird in der Regel auch nur der direkte Dieselverbrauch zum Vergleich herangezogen. Unberücksichtigt bleiben die Energieaufwände der Ölförderung, -verarbeitung und des Transportes, während bei der Stromerzeugung eigentlich immer der Kohlestrom als Referenzverfahren angeführt wird.
  • Ich habe, außer in der angeführten Studie aus Österreich, keine Analyse gesehen, was die Herstellung eines Verbrennungsmotors plus Abgasstrang an CO2 produziert.
  • In den Studien wird ferner das problematische Recycling von Li-Ionen Akkus angeführt, weshalb der CO2 Ausstoß nicht durch Recycling verringert wird. Referenz sind dann in der Regel Handyakkus. Dabei sind Autoakkus noch lange nicht so alt, dass sie einem geordneten Recycling Prozess zugeführt werden können, was aber viel einfacher ist, als bei Handyakkus. Das kommt erst noch und zumindest Tesla hat das berücksichtigt und baut eine entsprechende Fabrik neben der Gigafactory. Es ist allerdings davon auszugehen, dass andere Akkuhersteller, gerade aus Asien, keine Rücksicht nehmen. Auch hier spielt das Geld die größte Rolle und nicht der Umweltgedanke.

Ich möchte diese Punkte einfach mal unkommentiert stehen lassen. Denkende Menschen werden schon die richtigen Schlüsse ziehen, vor allem wenn man bedenkt, dass viele Studien auch von der Automobilindustrie bezahlt werden. Leider wiederholt die Presse die Argumente ohne sie zu hinterfragen. Deshalb reden sich viele Menschen ein gutes Gewissen ein, wenn sie weiterhin einen Verbrenner kaufen.

Umweltvergleich Verbrenner versus E-Auto

Ich habe immer wieder Diskussionen bzgl. der schlechten Umweltverträglichkeit von Elektroautos. Die Diskussionen sind so von den unqualifizierten Meldungen der Presse geprägt, dass es wirklich weh tut. Wir diskutieren an dieser Stelle nicht über Unsinn oder Sinn eines Autos. Das ist eine ganz andere Diskussion. Also das Argument, mit meinem Fahrrad erzeuge  ich am wenigsten CO2, hat hier nichts verloren.

Welches sind die Hauptargumente gegen das Elektroauto?

  1. Die Herstellung des Autos erzeugt sehr viel CO2 und die Bilanz sei dort erst ab 80.000km aufwärts besser.
  2. Die Gewinnung von Lithium und Kobalt sei sehr umweltschädlich und sozial unverträglich.
  3. Die Reichweite ist nicht praxistauglich.

Hier meine Gegenargumente:

  1. Selbst wenn man dieses Argument gelten lassen könnte, dann muss ich sagen, na also; die Autos werden mehr als 80.000km bewegt. Also ist das Elektroauto immer besser. Weitere Argumente, warum der Vergleich unsinnig ist, folgen weiter unten.
  2. Ja, jede Rohstoffgewinnung ist schädlich für die Umwelt. Wenn man so argumentiert, dann gebt bitte alle Eure Smartphones, Tablets und Computer ab, denn die verwenden auch diese Rohstoffe. Außerdem wird auch ein Verbrennerauto aus Rohstoffen produziert, deren Gewinnung alles andere als umweltverträglich ist.
  3. Man muss die Reichweite eines Elektroautos einmal für den täglichen Bedarf betrachten und dann auf Langstrecke. Viele Elektroautos sind in der Lage den täglichen Bedarf zu decken und bei der Langstrecke kommt es auf die Schnellladefunktion und weniger auf die Akkugröße an. Das Argument: Ich muss nur einmal im Monat zur Tankstelle würde ich beantworten mit: Ich muss gar nicht zu Tankstelle. Da würden die meisten Menschen mehr Zeit sparen, als sie auf der Langstrecke verlieren. Natürlich gilt das nur für Menschen mit eigener Steckdose. Die anderen haben noch Probleme, die angegangen werden müssen.

Thema CO2

Das Elektroauto wird bei der CO2 Bilanz wie folgt verglichen: Herstellung der Akkus plus Kohlestromverwendung gegen den Spritverbrauch zu einer eher geringen Kilometerlaufleistung.

Folgende Argumente werden dabei ausgeblendet:

  • Förderung des Öls und Verarbeitung bis zum Benzin / Diesel und deren Verteilung
  • Erheblich längere Laufleistung von Elektroautos
  • Weiterverwendung von Autoakkus im Haus
  • Recycling der Akkus

Die Befürworter von Verbrenner gehen immer von einem Wirkungsgrad von >30% aus, die sie von ihrem Benzin in Vortrieb haben. Zunächst sind diese 30% nur in einem, eher selten vorkommenden, optimalen Zustand zu erreichen. Was aber viel entscheidender ist, ist die Betrachtung der Gesamtbilanz vom Energiegehalt des Rohöls bis zum Motor. Wenn man die Förderung, den Transport, die Verarbeitung, … betrachtet, dann bleiben, schön gerechnet, 10% übrig, also nur 1/3 von dem ohnehin schlechten Wirkungsgrad. Das heißt, es wird viel mehr CO2 erzeugt, als beim Verbrenner betrachtet wird.

Wenn wir den Sprit an sich betrachten, kommen noch folgende Argumente hinzu:

  • Wir vernichten in super kurzer Zeit eine Ressource, die Millionen von Jahren zur Entstehung benötigt hat und die unseren Kindern und Enkelkindern nicht mehr zur Verfügung steht. Das ist nicht nur verantwortungslos, sondern eine echte egoistische Schweinerei.
  • Sind eigentlich schon wieder die ganzen Bilder der Ölverschmutzungen vergessen? Wie sehen die Gegenden der Ölförderung aus? Wie sieht es mit der Verschmutzung des Trinkwassers in Frackinggegenden aus? Was ist mit den Tankerkatastrophen? Ja, die sind weit weg und immer nur eine kurzzeitige Notiz in den Nachrichten.
  • Die Ressource Öl könnte für viele andere Dinge besser eingesetzt werden, wobei auch da zu überlegen ist, ob man nicht Alternativen finden kann und ohnehin irgendwann finden muss.
  • Öl ist für sehr viele Kriege auf der Welt verantwortlich und macht die Staaten abhängig von den Lieferanten. Wenn wir alle mit lokal erzeugtem Sonnenstrom fahren würden, könnten wir den Ölmagnaten eine Nase drehen.
  • Nochmal: Verbranntes Öl ist weg.
  • Die Umweltfolgen und damit Kosten durch Feinstaub, emittierte Schwermetalle, etc. werden selten betrachtet und sind dem Menschen nicht transparent.

Wenn wir jetzt das Elektroauto betrachten, müssen wir folgende Punkte betrachten:

  • Ein Elektroauto verbraucht nur 20% der Energie eines Verbrenners zum Vortrieb. Also wird insgesamt weniger Energie benötigt, was den CO2 Ausstoß massiv vermindert.
  • Die Stromherstellung ist deutlich effizienter als die Verbrennung von Sprit, auch im ungünstigsten Kohlekraftwerk. Also wird auch da CO2 eingespart.
  • Strom kann sehr günstig ohne weitere CO2 Erzeugung transportiert werden.
  • Der Akku eines Elektroautos wird 30 Jahre verwendet, bevor er einem Recyclingprozess zugeführt wird. Die CO2 Bilanz auf eine Kilometerleistung runterzubrechen macht keinen Sinn.
  • Die Rohstoffe eines Akkus verschwinden nicht und können zu 98% wiederverwendet werden.
  • Die Feinstaubbelastung durch ein Elektroauto beträgt nur ein Bruchteil eines Verbrenners, denn es gibt im Grunde nur Reifenabrieb. Gebremst wird nicht. Nach 100.000km mit meinem Tesla, ist noch nicht einmal eine Riefe auf der Bremsscheibe mit dem Finger zu spüren.

Ich hoffe, ich konnte hiermit zeigen, dass ein Elektroauto sehr viel umweltfreundlicher ist, als ein Verbrenner und wir haben die Verantwortung unseren Nachkommen gegenüber in diesem Sinne tätig zu werden. Das heißt, jeder, der der Meinung ist, er braucht ein neues Auto, sollte sich ein Elektroauto anschaffen. Der Klimawandel ist zwar nicht mehr aufzuhalten, aber jede noch so kleine Maßnahme hilft diesen zu verzögern, bzw. die Folgen zu reduzieren. Aber dazu schreibe ich noch etwas.

Umweltfolgen Elektroauto

Eben gerade gab es im ZDF einen Beitrag über den wahren Preis des Elektroautos. Dort wurde über den Lithiumabbau in Chile und die Kobaltgewinnung im Kongo berichtet. Die Probleme in Chile sind Umweltprobleme, während es beim Kobalt soziale Probleme sind. Aber der Reihe nach.

Wie betrifft welches Element die Akkus eines Elektroautos?

Der Anteil von Lithium in einem E-Auto Akku beträgt etwa 1,5%, der von Kobalt liegt meistens bei ca. 8%. Tesla hat den Anteil beim Model 3 auf 2,8% gedrückt. Die Hauptmaterialien sind aber Aluminium und Kupfer, deren Gewinnung auch nicht schön ist.

Ich fasse hier noch einmal die Probleme aus dem Beitrag zusammen (war für mich allerdings nichts Neues).

Problem Lithium

Das Problem der Lithiumgewinnung in Chile ist, dass das Salz dort erst in Wasser gelöst werden muss und dass das Salzgebiet die trockenste Wüste der Welt, die Atacama ist. Wo kommt das Wasser her? Aus dem Untergrund. Es wird also Grundwasser (21 Mio Liter / Tag) abgepumpt, was dazu führt, dass die Bevölkerung kein Wasser zur Bewässerung von Feldern mehr hat. Außerdem hat die einheimische Bevölkerung nichts davon, da nur sehr wenig Arbeitskräfte für die Arbeit benötigt werden. Hier ist mal wieder das Geld das Problem. Dabei wäre meiner Ansicht nach zumindest eine Teillösung möglich. Man müsste das Verdunstungswasser auffangen und zurückführen. Man könnte es zum Beispiel direkt zur Bewässerung nutzen. Allerdings geht noch immer ein großer Teil des Wassers verloren, denn es wird eine nur 6% Lösung mit Tanklastern weggefahren. Also wird irgendwo anders nochmals Wasser in großer Menge vermutlich durch Erhitzung der Lösung entzogen. Ich frage mich, ob nicht auch eine 8 oder 10 prozentige Lösung möglich wäre, einfach nur durch eine längere Verdunstungsphase? Ich sehe hier großes Potential ökologisch besser zu werden. Hier könnten Umweltverbände Druck aufbauen.

Problem Kobalt

Das Problem der Kobaltgewinnung liegt daran, dass wenige und dazu wohl auch ausländische Arbeitskräfte den großen Abbau vornehmen und die arme, einheimische Bevölkerung auf eigene Kosten versucht illegal und unter gefährlichen Bedingungen Kobalterz abzubauen und zu verkaufen. Hier kann nur der Staat regulierend einwirken. Allerdings ist die einheimische Bevölkerung nicht für das Thema Umwelt und soziales sensibilisiert, denn sie leben in ihrem eigenen Müll und tun nichts dagegen.

Sind diese Probleme schlimm und rechtfertigen Sie die Elektromobilität?

Meiner Meinung nach sind die Probleme schlimm und sollten gelöst werden. Allerdings gilt dies für den Abbau jeglicher Rohstoffe. Also auch für im Katalysator benötigter Schwermetalle, Aluminium, Kupfer, Eisen, … und vor allem auch die Rohölgewinnung. Man muss nur nach Ölverschmutzungsbilder auf Google suchen. Stellen wir Soll und Haben mal gegenüber.

Für den Akku

Soll

  • Probleme mit der Umweltverträglichkeit des Rohstoffabbaus
  • CO2 Erzeugung bei der Weiterverarbeitung zum eigentlich gewünschten Material.
  • Soziale Probleme, da die einheimische Bevölkerung nicht berücksichtigt wird.

Haben

  • Die Materialien sind wie das Autoblech nicht verloren. Es verschwindet nicht, so wie das Rohöl, sondern kann recycelt werden.
  • Im Vergleich zu anderen Rohstoffen und deren Verhüttung, ist zumindest die Lithiumgewinnung, noch CO2 schonender, als andere Verfahren.
  • Die Umweltprobleme ließen sich bei gutem Willen in den Griff bekommen. Dasselbe gilt auch für die sozialen Probleme.

Für den Verbrenner

Soll

  • Die Rohstoffgewinnung von den Schwermetallen, die für Katalysatoren benötigt werden, ist ebenso problematisch wie die der Kobaltgewinnung, hat dazu noch den Nachteil, dass diese Materialien vom Auto ausgestoßen werden und damit wohl verloren gehen.
  • Die für den Betrieb eines Verbrenners notwendigen Öl basierten Stoffe werden mit einem irren CO2 Aufwand geborgen und verschmutzen die Umwelt. Beispiel: In Sibirien muss tief in der Erde eine zähe Pampe aufgewärmt werden, damit sie überhaupt gefördert werden kann. Alleine dort gehen 2/3 der Rohölenergie bereits verloren. Und am Ende ist das Öl und Benzin einfach weg. Da gibt es noch viele Beispiele.
  • Auch hier gibt es oft soziale Probleme.

Haben

  • Man muss dem Verbrenner wohl zu Gute halten, dass viel Rohöl auch gefördert werden würde, wenn kein Benzin und Diesel erzeugt werden würde, denn Öl bildet vielfach die Basis für Plastik, medizinische und kosmetische Produkte jeder Art. Die Probleme von Plastik stehen aber auf einem anderen Blatt.

Was tun?

Was können wir tun. Natürlich wäre es das Beste, wenn wir keine Privatautos mehr bräuchten. In Deutschland funktioniert das angeblich nicht, weil die Bürger nicht mitmachen. Ich glaube, das ist nur eine Ausrede, denn es gibt einfach keine Alternativen für viele Menschen, zumindest auf dem Land.

Nehmen wir also an, wir kommen um ein Auto nicht herum. Dann ist erstmal das Elektroauto besser, weil es weniger Energie zum Fahren benötigt und weniger Energie verbrauchen ist immer besser. Zum Anderen gibt es derzeit keine technisch bessere Lösung als ein Akkufahrzeug. Gedanklich besser wäre ein Verfahren, bei dem eine elektrisch geladene Flüssigkeit verwendet wird. Diese Flüssigkeit könnte dann in einem geschlossenen Kreislauf schnell getauscht werden.  Leider gibt es das noch nicht mit einer genügenden Energiedichte. Es gibt außerdem das Problem, dass Flüssigkeiten austreten können, zum Beispiel bei einem Unfall. Eine solche Flüssigkeit müsste also umweltverträglich sein.

Fazit

Ein Elektroauto ist keine heilige Kuh, aber das Beste, was derzeit an Antriebstechnik verfügbar ist. Sollte es ein besseres Tankverfahren mit elektrisch geladener Flüssigkeiten geben, so ist darauf umzustellen, denn der Rohstoffeinsatz wäre dann viel geringer als bei einem Akku. Ein Verbrenner ist definitiv ein schnellst möglichst einzustellendes Relikt aus einer Zeit, in der man sich um die Umwelt noch keine Gedanken gemacht hat. Es sollte aber ausreichen die Verbrenner bei einem normalen Neukauf zu ersetzen. Relativ neue Verbrenner zu verschrotten ist das allerschlimmste, was man tun kann.

Heizkosten im Griff haben und das Klima schützen (für Hausbesitzer)

Heute gibt es ein paar Erfahrungswerte von mir als Hausbesitzer

Ich habe ein mehr als 40 Jahre altes Haus zu einem Plus-Energiehaus umgewandelt. Ein Teil davon betrifft entsprechend die Erwärmung des Hauses.

Welche Maßnahmen habe ich durchgeführt und warum?

Neue Fenster

Ich habe alle Fenster gegen entsprechende Isolierverglasung unter Berücksichtigung entsprechender Rahmenprofile einbauen lassen. Das war gar nicht einmal so teuer, hat aber sehr viel gebracht.

Hausisolierung

Ich habe mein Haus von außen mit 16cm Steinwolle isolieren lassen. Ich hatte mich damals für die Steinwolle aus mehreren Gründen entschieden. Erstens ist Steinwolle nicht brennbar und damit viel weniger risikoreich wie Styropor. Zweitens ist Steinwolle atmungsaktiv. Das heißt, Steinwolle passt gut zu meinem Steinhaus. Außerdem dachte ich damals, dass die Entsorgung von Steinwolle später einmal nicht so problematisch ist wie Styropor. Das ist im Grunde auch richtig, aber es handelt sich später um Sondermüll (auf Grund der Fasern), weshalb ich heute auf ein anderes Material setzen würde. Es gibt heute Isolierungen, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren, genauso kompakt und einfach zu verarbeiten sind wie Styroporplatten und deutlich fester als Steinwolle. Außerdem ist deren Herstellung deutlich CO2 schonender als die Herstellung von Steinwolle. Einfach mal auf eine Baumesse gehen und sich informieren.

Das Ergebnis der neuen Fenster und der Hausisolierung ist eine Reduzierung des Ölverbrauchs um 50%.

Was man NICHT tun sollte.

Was die Energieberater und Handwerker sagen, ist teilweise mit Vorsicht zu genießen. Mein Energieberater hat die Werte so schlecht gerechnet, dass sie mit der Realität nichts zu tun haben (der Verbrauch liegt tatsächlich um mehr als 2/3 unter dem errechneten Wert) . Außerdem erzählen die immer, dass ein Haus dicht sein muss. Wer zieht sich freiwillig eine Plastiktüte über den Kopf? Also, warum dann das Haus zu einer Plastiktüte umwandeln? Ein völlig dichtes Haus muss künstlich beatmet werden. In der Regel über Umluftheizungen oder künstlichen Lüftungsschlitzen in den Fensterrahmen. Diese haben folgende zwei Nachteile: 1. In den Filtern entsteht schnell eine ungesunde Umgebung mit Schimmel. Also muss man die regelmäßig reinigen, was mit Aufwand verbunden ist. 2. Diese Anlagen filtern aus der Luft Schwebstoffe heraus. Das ist bei Allergikern gewollt, hat aber den Nachteil, dass nur die groben Teile gefiltert werden. Diese groben Teile braucht der Mensch aber zum Aushusten der feinen Staubteilchen. Also hat es gesundheitliche Nachteile für den Nichtallergiker.

Wenn ein Haus mit Kunststoff isoliert wird, also abgedichtet wird, führt das häufig zu Schimmelbildung, die nicht gewollt ist. Ein Haus muss atmen können. Außerdem basieren Stoffe wie Styropor auf Erdöl. Brennen also gut. Neue Häuser brauchen solche Maßnahmen vermutlich gar nicht, wenn man gleich den richtigen Baustoff, zum Beispiel auf Blähtonbasis verwendet. Das habe ich allerdings nicht ausgerechnet.

Zwischenergebnis Wärmedämmung

Das Zwischenergebnis ist wie bereits gesagt eine Reduzierung der Heizkosten um 50%. Die entsprechenden Kosten hat man nach ca. 15 Jahren raus. Es lohnt sich nach Förderungen von der KfW zu schauen, aber insgesamt lohnt sich auch eine Finanzierung bei den heutigen Zinsen und Heizen wird immer teurer.

Heizung

Bei der Heizung gibt es viele Aspekte zu beachten und dementsprechend gibt es einige Lösungen, aber mit gutem Willen ist in (fast) allen Fällen die ökologisch beste Lösung möglich.

Ein Vergleich der Systeme:

  • Öl: Eine Ölheizung stinkt, produziert Schadstoffe, ist regelmäßig zu warten, benötigt einen Schornsteinfeger und schwankt stark in den Verbrauchskosten, die insgesamt aber weiter steigen werden. Außerdem müssen die Tanks regelmäßig gewartet werden, was sehr teuer ist. Der Ersatz einer Ölheizung bringt einen zusätzlichen Raum im Haus.
  • Gas: Gas stinkt nicht, benötigt weniger Platz, als eine Ölheizung, produziert aber auch Schadstoffe, wenn auch deutlich weniger als Öl, muss regelmäßig gewartet werden. Gas kann ökologisch eine Alternative sein, wenn das Gas aus Power2Gas Anlagen stammt. Erdgas ist, wie alle fossilen Brennstoffe, hingegen ökologisch nicht gut. Der Gaspreis unterliegt Schwankungen, wie auch der Ölpreis.
  • Pellet / Holz: Pelletheizungen oder auch Holzheizungen entstammen der Idee, dass Holzabfälle, bzw. Abfälle aus der Holzindustrie zum Heizen verwendet werden. Leider ist der Bedarf inzwischen so groß, dass Abfälle nicht mehr reichen. Also werden in Sibirien Wälder abgeholzt. Die Bäume werden zerkleinert, mit Energieaufwand gepresst und nach Deutschland gebracht. Da bleibt vom ökologischen Grundgedanken nichts mehr übrig. Außerdem produzieren diese Anlagen Feinstaub.
  • Wärmetauscher: Wärmetauscher arbeiten nach dem Prinzip: ich stecke ein bisschen elektrische Energie hinein und bekommen ein Vielfaches an Wärmeenergie heraus. Es gibt Luftwärmetauscher und Bodenwärmetauscher. Letztere sind energetisch besser, aber bedeuten einen sehr viel höheren Aufwand bei der Installation und hinterlassen Spuren in der Erde. Wärmetauscheranlagen produzieren außer leichten Geräuschen keinerlei Umweltbelastungen. Man kann die Anlagen fast überall installieren. Sie sind wartungsarm. Diese Anlagen arbeiten besonders gut, wenn Flächenheizungen vorhanden sind, aber auch in Häusern mit herkömmlichen Heizkörpern lassen sie sich nutzen, wenn die Häuser vorher gut isoliert werden. Besonders viel Sinn machen diese Anlagen in Kombination mit einer Photovoltaikanlage, denn dann produziert man zumindest auf dem Papier die eigene Energie.
  • Solaranlagen: Solaranlagen funktionieren meiner Meinung nach nur in einer Extremnutzung. Das heißt,  in dem Haus gibt es einen sehr großen Speicher, in dem die im Sommer produzierte Wärme für den Winter gespeichert werden kann. Ansonsten lohnen sich diese Anlagen nicht. Besser die Dachfläche für Photovoltaik nutzen.

Fazit

Ich bevorzuge eine Luftwärmeheizung, die zwar energetisch nicht optimal ist, aber ökologisch die beste Variante ist. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage, hat man nach 15 Jahren die Kosten wieder raus und die Verbrauchskosten sind dauerhaft überschaubar gering.

Alternativ ist eine Gasheizung zu bevorzugen, wenn es überhaupt ein Gasnetz gibt. In der Hoffnung, dass immer mehr Gas aus Sonnenstrom eingespeist wird.

Dieses Jahr könnte sogar das erste Jahr sein, in dem ich nicht nur weniger für Strom und Heizung ausgebe, sondern insgesamt ein Plus an Einspeisevergütung habe. Dabei spare ich noch 15Tonnen CO2 ein.

Der kleine Mann

In den letzten Wochen habe ich einige Diskussionen bzgl. Klimawandel und was kann “ich” tun gehabt.

Folgende Argumente musste ich dann hören:

  1. Wenn ich etwas tue, hat das gar keine Auswirkung, selbst wenn das kleine Deutschland etwas tut.
  2. Sollen doch erst einmal die “Großen” anfangen.
  3. Die Politik muss das regeln.

“Meine Maßnahmen haben gar keine Auswirkung!”

Natürlich ist die Auswirkung einer einzelnen Person gering. Beispiel: Deutschland produzierte 2017 die gewaltige Zahl von 905MioTonnen CO2. Ich selber habe durch meine Solaranlage knapp über 8 Tonnen CO2 eingespart. Diese sind reine Stromeinsparungen inkl. Heizung, aber ohne Berücksichtigung, dass das Heizöl eingespart wurde. An nicht verfeuertem Heizöl sind das fast 10 Tonnen CO2, die nicht produziert wurden. Dagegen muss man aber den Strommehrverbrauch rechnen, so dass die Bilanz zwar noch besser wird, aber ich kann nicht die vollen 10 Tonnen, sondern nur 14 Tonnen rechnen. Das sind 0,0000015%. Die 14 Tonnen CO2-Einsparung sind für 3 Personen.

Dazu kommen noch einige Tonnen durch das Fahren eines Elektroautos (siehe auch: https://www.tesla.com/de_DE/carbonimpact). An meinem persönlichen Wert arbeite ich noch und aktualisiere dann den Beitrag.

Nun muss man das hochrechnen, wenn wir alle etwas tun würden.

Ich rechne von den 84Mio Menschen in Deutschland schon einmal 10% ab, die bereits etwas getan haben. Dann komme ich grob für 76Mio Deutsche auf 354Mio Tonnen CO2 im Bereich . Das ist immerhin eine ganz ordentliche Zahl und fast 2/5 des Gesamtausstoßes. Das heißt, es hat eine Auswirkung, wenn der kleine Mann etwas tut. Er hat es vor allem für seine Folgegeneration zu tun. Man kann sich heute nicht mehr herausreden keine Information gehabt zu haben, wie man es unseren Eltern noch zugestehen muss. Natürlich ist das Potential nicht ganz so groß, da nicht alle dieselben Voraussetzungen wie ich haben, aber es zeigt anschaulich die Größenordnung des Potentials.

Der CO2 Ausstoß durch den Autoverkehr ist mit 170Mio Tonnen auch eine zu beachtende Größe. Der Individualverkehr macht davon ca. 60% aus, also 100Mio Tonnen. Die werden wir natürlich nicht so schnell vollständig wegbekommen, aber es zeigt das Potential.  Da kann sich jeder fragen, ob die Autofahrt jetzt wirklich mit dem eigenen Verbrenner notwendig ist und wenn ich der Meinung bin, ich brauche ein Auto, ob nicht ein Elektroauto möglich ist? (Sogar der ADAC sagt, dass Elektroautos günstiger sind, als Verbrenner).

“Was kann ich denn gegen die Großen tun?”

Natürlich kann der Einzelne die Großen nicht direkt zur CO2 Einsparung oder sonstigem Umweltschutz bewegen, aber es geht auch hier in der Masse, in dem ich einfach mein Konsumverhalten hinterfrage und ggf. Kampagnen von Umweltschutzorganisationen unterstütze. Auch reagieren Firmen sensibel auf entsprechende Anfragen der Konsumenten. Ich kann mich also ganz bewußt gegen den Konsum von bestimmten Gütern entscheiden und insgesamt den Konsum hinterfragen. Beispiel Zahnbürste: Brauche ich immer eine komplett neue Zahnbürste oder reicht es, eine mit Wechselkopf zu verwenden? Beispiel Apple: Vor einigen Jahren hatte Apple noch einen sehr schlechten Ruf bzgl. Umweltschutz. Durch entsprechende Pressemitteilungen wurden sie aber zum Umdenken bewegt und sind in ihrer Branche inzwischen eine Führungsgröße in dem Thema. Außerdem nehmen Unternehmen auch wahr, wenn die potentiellen Käufer für sich selber bereits etwas getan haben, dass wohl eine entsprechende Sensibilität zu dem Thema besteht.

Auch kann man auf viele Dinge mit geringen Einbußen verzichten. Muss es wirklich eine Kreuzfahrt auf einem großen Schiff sein? Früher ist man mit einem Bahnticket quer durch Europa gefahren. Das ging auch und war viel günstiger. Zugegeben ohne Pool. Oder muss ich wirklich mit dem Flieger in den Urlaub oder zum Termin fliegen. Natürlich macht Bahnfahren in Deutschland nicht so viel Spaß, aber es ist eine Alternative.

“Die Politik muss das regeln!”

Dem gebe ich umumwunden Recht, denn die meisten Menschen machen sich keine Gedanken zu dem Thema oder sie kennen nur die Sprüche der Lobbyisten oder von seltsamen Parteien (siehe Sprüche vom Anfang). Für mich ist der Klimawandel nicht mehr in Frage zu stellen. Es ist messbar, dass sich der CO2 Anteil der Luft in den letzten 150 Jahren verdoppelt hat. Also bitte nicht auf irgendwelche Parolen hören, dass der Klimawandel nicht bewiesen sei. Bewiesen ist er erst, wenn er da ist. Wann ist er da? Für mich jetzt schon, denn solche Wetterkapriolen hatten wir früher nicht in der Menge und nicht in der Größenordnung. Es handelt sich ja auch um einen schleichenden Prozess und nicht um die Katastrophe, wie sie in manchen Filmen dargestellt wird. Man kann den Klimawandel ansonsten auch an keiner echten Größe festmachen. Was ist der Referenzwert für was? Bei der Temperatur geht es noch einigermaßen, aber Anzahl Unwetter, Stärke der Unwetter? Hmm, das ist schwer zu fassen. Nur Jahrestemperaturen sind bekannt und meßbar und da haben wir meiner Ansicht nach schon einen deutlichen Hinweis. Aber der kleine Mann tut nichts, wenn er nicht zu seinem Glück gezwungen wird. Die Älteren erinnern sich vielleicht noch an die Einführung der Gurtpflicht. Deshalb müssen die Einsichtigen etwas tun.

Wir können nur alle paar Jahre einen Einfluß auf die Politik nehmen. Auch der geneigte Protestwähler kann das tun. Es muss ja keine extreme Partei sein. Das wird noch ein paar Wahlen so weiter gehen, bis die Politiker kapieren, dass man mit Phrasen nichts erreicht, sondern nur mit vernünftigen Aktionen. Also überlegt Euch gut, was Ihr beim nächsten Mal wählt. Die Aussage ist aber, man kann etwas mit dem richtigen Kreuz tun.

“Was macht schon das kleine Deutschland aus?”

An dieser Stelle möchte ich mal den Verlauf des Klimawandels in Erinnerung rufen. Im Grunde genommen hat alles schon vor 2000 Jahren mit dem Schiffbau der Römer begonnen, aber der entscheidende Startpunkt war der Beginn der Industrialisierung. Wo hat die begonnen? Genau, in Europa und Amerika. Wir haben das noch in den 70er Jahren deutlich spüren können, mit Pseudokrupp und Waldsterben. Seit dem haben die “Umweltspinner” sehr viel erreichen können und wir haben wieder einigermaßen saubere Flüsse und Luft. Die Wälder stehen nicht, weil es den sauren Regen nicht gegeben hat, sondern weil durch Protest ausgelöste Maßnahmen den sauren Regen reduziert, bzw. eliminiert haben. Wie schlecht die Luft heute noch ist, merken nur E-Autofahrer, die nach 2 Jahren von den Abgasen der Verbrenner völlig genervt sind und denen der Innengeruch eines Verbrennerfahrzeugs schlecht bekommt (durfte ich heute mal wieder erleben). Die anderen Nasen sind so an die schlechte Luft gewöhnt, dass sie es gar nicht mehr merken.

Wenn also das kleine Europa den Klimawandel verursacht hat, dann kann es auch etwas dagegen tun. Immerhin wird hier noch ein Großteil der Güter konsumiert. Außerdem hat unser Verhalten auch Einfluß auf das Ökosystem in anderen Ländern wie China. Also unser Verhalten hat einen großen Einfluss, wenn er auch nicht direkt sofort sichtbar wird, aber CO2 kennt auch keine Grenzen.

Hinweis an die Wirtschaft und Politik

Was mich seit geraumer Zeit anstinkt ist die Aussage, dass wir einen Fachkräftemangel haben und auf der anderen Seite Arbeitsplätze in der Kohleindustrie und Autoindustrie schützen müssen. Sorry, aber das ist Schwachsinn. Geht hin und werdet flexibel (hier sind hauptsächlich Arbeitgeber gemeint). Wenn sich jemand auf eine artfremde Stelle bewirbt, dann gebt ihm eine Chance und bildet ihn entsprechend aus. Wenn eine Stelle in einer Zukunftsbranche existiert und ihr in einer dem Untergang geweihten Branche arbeitet, dann bewerbt euch dort mit dem Hinweis, dass Ihr neugierig auf etwas Anderes seid und willens umzulernen. Der Mensch ist auch mit über 30, 40, 50 noch lernfähig und die meisten sind lernwillig. Wir benötigen noch einiges an Technik im Umweltbereich, zum Beispiel Power To Gas Anlagen, um Sommersonnenstrom für den Winter zu speichern und zu nutzen. Das sind Chancen auch international eine entsprechende Führungsrolle zu übernehmen. Es gibt ungelöste Probleme im Recycling von Windkraftanlagen und es wird eine Menge neue Arbeitsplätze im Bereich mobile Lösungen geben, nur eben keine mehr im Motorenbau.

Also, wenn ihr noch keine 50 seid, dann bewegt euch. Die über 50 jährigen können in ihrem alten Beruf sicher noch bis zur Rente durchhalten, aber nur, wenn sich insgesamt etwas tut. Die Autobranche kann sich jetzt umstellen und einen sanften Übergang hinbekommen oder sie kann untergehen. Dann sind sehr viele Arbeitsplätze betroffen.

Was bedeutet der Klimawandel eigentlich für uns?

Kosten des Klimawandels

Heute beschäftige ich mich mal mit der Frage, was für uns in Deutschland der Klimawandel bedeutet. Die Auswirkungen für uns werden sein, dass wir mit Wetterkapriolen zu kämpfen haben, also örtlichen Starkregen und Dürre, hohe Ozonwerte, Feinstaub, …. Abgesehen von den direkt sichtbaren Folgen, wie Schlammlawinen, bedeutet dies, dass wir ein Problem mit der Nahrungsmittelerzeugung haben. Außerdem gibt es gesundheitliche Folgen, wie Kreislaufbeschwerden, Atemwegserkrankungen und so weiter und so fort.

Experten haben nun berechnet, dass diese Folgen uns 38Mrd € kosten werden. Ja, was heißt das denn konkret? Wenn wir 38Mrd durch 84Mio Einwohner teilen, so sind das ca. 450€ für jeden. Da kann man sagen, hier sind 450€, lass mich in Ruhe. Allerdings können das keine Einmalkosten sein, sondern nur jährliche Kosten und die werden weiter steigen, wenn sich nichts ändert.

Wie kommt der Klimawandel zustande?

Der Klimawandel kommt dadurch zustande, dass wir Menschen Treibhausgase emittieren, die dafür sorgen, dass die Wärmestrahlung der Sonne nicht mehr so stark in das Weltall zurückreflektiert wird. Als Hauptverursacher wird CO2 angegeben, dessen Anteil in der Luft inzwischen doppelt so hoch ist, wie in den 2Mio Jahren vor der technischen Revolution (400 anstelle 200ppm). CO2 entsteht direkt durch unseren Energieverbrauch und indirekt durch unseren Konsum. Letzteren können wir noch schlechter beeinflussen als den Energieverbrauch, denn auch wenn wir uns in Deutschland einschränken, so gibt es noch viele Mrd Menschen, die erst einmal unseren Standard erreichen wollen und das kann man ihnen nicht verübeln. Hier kann nur die Industrie den CO2 Ausstoß bei der Güterherstellung reduzieren, aber es ist auch sinnvoll seinen eigenen Konsum zu überdenken. Muss es wirklich immer das neueste Gerät sein oder kann ich auch mal ein Gerät reparieren (lassen)?

Was müssen wir tun, um unseren CO2 Ausstoß zu verringern?

Wir haben in unserem täglichen Leben mit drei Bereichen der Energienutzung zu tun: Heizen, Stromverbrauch und Mobilität.

Beim Heizen können erst einmal nur Hausbesitzer etwas tun. Meine Empfehlungen hierzu sind: Heizung, wenn möglich, auf Wärmetauschertechnik umstellen oder auf Gas, auf keinen Fall mehr Öl verwenden und auch Pellet- oder Holzheizungen sind nicht umweltfreundlich. Die Wärmetauscher sollte man dann in Zusammenhang mit einer Photovoltaikanlage sehen und Gas, weil Gas künstlich hergestellt werden kann. Dazu später mal mehr.

Zum Thema Mobilität kann man viel sagen. Zum Beispiel, muss ich meine Kinder einen Kilometer mit dem Auto zur Bushaltestelle bringen? Zu Fuß gehen täte vielen Leuten gut. Ansonsten gibt es hier die Themen Verkehrsplanung, E-Mobilität und autonomes Fahren. Ich denke, dass sich die letzten beiden Punkte in den kommenden 5-10 Jahren automatisch regeln werden. Tut mir leid für die Taxi- und Busfahrer, aber dafür werden Leute in Servicecentern benötigt, die aus der Ferne Probleme beheben. Vielleicht auch keine schlechte Perspektive im Warmen sitzen zu können und die Menschen könnten vermehrt von zuhause arbeiten (das ist aber ein anderes Thema).

Bleibt der Stromverbrauch. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Menschen bei uns inzwischen LED Leuchtmittel einsetzen und auch sonst energiesparende Geräte verwenden oder nach einem Neukauf verwenden, ob sie wollen oder nicht, denn andere Geräte gibt es nicht mehr. Da muss ich direkt mal die EU Kommissionen loben. Bleibt noch die Stromerzeugung. Hier können zuallererst die Hausbesitzer etwas tun, aber auch Mieter haben Möglichkeiten.

Zunächst ein Zahlenspiel.

Eine Kilowattstunde Strom aus herkömmlichen Kraftwerken produziert 700g CO2.

Eine Person nutzt pro Jahr im Schnitt etwa 1,25MWh Strom. Das macht 875kg CO2 pro Jahr. Wer möchte, kann sich dazu das Volumen ausrechnen. Eine gewaltige Zahl (550.000 Liter pro Tonne CO2 oder 550 Kubikmeter).

Meine relativ gut ausgerichtete und wenig beschattete Solaranlage produziert mit 50 Modulen im Jahr ca. 12MWh Solarstrom. Also produziert ein Modul 240kWh / Jahr. Ich habe für ein Modul vor 5 Jahren ca. 400€ inkl. Wechselrichter bezahlt. Man bekommt auch Einzelmodule inkl. Wechselrichter, die man in die Steckdose stecken kann für etwa 600€. Diese Module sind auch für Mieter interessant.

Die Rechnung

Wir sollen 38Mrd€ pro Jahr für die Folgen des Klimawandels bezahlen, sei es durch höhere Krankenkassenbeiträge, Versicherungen oder Strompreise. Warum nicht selber investieren?

Für 450€ / pro Jahr im Schnitt, könnte sich im jeder ein Solarmodul pro Jahr kaufen. Nehmen wir an, dass nicht alle Module gut verwendet werden können und nur 66% der Leistung bringen, haben wir noch 158kWh / Jahr pro Modul. Jedes Jahr würden jetzt 84Mio Solarmodule hinzukommen. Das sind 13272000000kWh Solarstrom im Jahr, also 13,3TWh / Jahr an Leistung. Das sind immerhin 2% unseres Gesamtstrombedarfs. Alleine mit dieser Aktion würden wir in Deutschland 9,3Mio Tonnen CO2 einsparen (oder jeder Einzelne 110kg). Das sind 1,2% gegenüber der aktuellen individuellen CO2 Produktion. Die Maßnahmen könnten ca. 15 Jahre laufen, bis keine weiteren Dachflächen mehr zur Verfügung ständen oder 18% der CO2 Emissionen. Das ist fast die Hälfte dessen was wir brauchen, um die 2 Grad Marke zu halten und jedes Jahr Emsissionsverhinderung verzögert die Erreichung der 2 Grad. Wenn man dann den Sommerstrom zur Methanherstellung (Energiespeicher für den Winter) nutzt, reduziert man zumindest temporär auch noch den CO2 Gehalt der Luft, was auch helfen würde.

Jetzt kommen die Kritiker, die sagen, dass die Herstellung von Solaranlagen auch CO2 produziert. Das ist im Prinzip richtig, aber die Herstellung verbraucht hauptsächlich Strom, der ja CO2 neutral produziert werden kann und die Herstellung von konventionellen Kraftwerken erzeugt auch CO2. Also irgendwo muss man mal anfangen.

Das Gute ist, dass jedes Solarmodul, Stand heute, im Jahr ca. 43€ einsparen würde. Also ist das Modul in weniger als 10 Jahren bezahlt und anschließend spart man nur noch.

Natürlich kann nicht jeder jedes Jahr ein Modul an seiner Wohnung anbringen und es gibt noch eine soziale Komponente, aber Hausbesitzer können ihre großen Dachflächen nutzen und die sozialen Unterschiede gleichen sich durch entsprechend gewichtete Investitionen aus. Auch wenn der Hausbesitzer eines reinen Vermietobjektes keine direkte Ersparnis hat, kann er ja die Kosten auf die Mieter umlegen, die dadurch ihre Stromrechnung reduzieren würden und er selber würde für sich die Folgekosten verringern. Also eine Win-Win Situation.

Insgesamt kann man sagen, JEDER kann etwas jetzt und sofort gegen den Klimawandel tun und am Ende spart er nicht nur für sich und andere die Folgekosten, sondern auch ganz konkret Geld. Da muss man nicht auf die Politik, die Großkonzerne oder allgemein die Anderen warten!

 

Referenzen (Stand 17.10.2018)

  • Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Grad-Ziel
  • Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Photovoltaik_in_Deutschland
  • Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung
  • Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bedarf_an_elektrischer_Energie

Gefährliche und dumme Diskussion H2

Mich regt es gerade mal wieder auf. Dauernd kommen irgendwelche Meldungen zu Wasserstoffautos (zum Beispiel Daimler will verstärkt auf Wasserstoff setzen). Als ich selber noch nicht soweit war, war ich auch ganz begeistert in einem 7er BWM zu fahren, bei dem hinten nur noch Wasser raus kam. Jetzt, 18 Jahre später, bin ich schlauer und die Industrie sollte es eigentlich auch sein.

Warum wollen einige Unternehmen auf H2 setzen? Eigentlich nur aus dem Grund, damit der Verbraucher den Tank in 5 Minuten nachgefüllt hat, was ja scheinbar ein großer Vorteil gegenüber dem Akku-Auto ist.

Warum lehne ich die H2 Speicherung ab? Ganz einfach, weil Wasserstoff eine Umweltkatastrophe ist. Derzeit wird Wasserstoff aus Erdgas extrahiert. Was ist dabei gewonnen? Nichts, denn Erdgas (Methan) besteht aus Kohlenwasserstoffmolekülen. Diese werden aufgespalten, so dass H2 und CO2 entstehen. Also ist die CO2 Produktion nur an einen anderen Ort verlagert und wir wollen doch gerade das CO2 verhindern. Außerdem muss Wasserstoff aufwendig transportiert werden. Das macht alles den Wasserstoff sehr teuer.

Ferner kann man Wasserstoff nicht einsperren, auch wenn BMW das Gegenteil behauptet. Wasserstoff ist ein Gas und will sich ausdehnen. Das kann man nur durch sehr hohe Drücke oder sehr niedrige Temperaturen verhindern. Im Auto gibt es diese Temperaturen nicht. Bleibt also nur noch der Druck und der wird bei höheren Temperaturen entsprechend größer. Also muss aus Sicherheitsgründen Druck abgelassen werden. Ferner penetriert Wasserstoff durch jedes Material. Es lässt sich also auch durch die besten Materialkombinationen nicht dauerhaft aufhalten. Durch den Vorgang der Penetration, bei der also die Wasserstoffatome durch die Tankmoleküle hindurchwandern, verändern sie die Molekülstruktur, weshalb auf Dauer die Tanks, Leitungen, … spröde und porös werden.

Auch die Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse ist für die direkte Wasserstoffnutzung nicht geeignet, weil dadurch 40-60% der wertvollen elektrischen Energie verloren gehen.

Was kann ich also gegenüber einem Akku gewinnen? Nur Zeit auf Langstreckenfahrten, denn ein Elektroauto kann zuhause jeden Morgen vollgeladen sein. Natürlich gilt das nicht für die Stadt, aber wenn ich nach 4 Wochen (vielleicht ist die Zeit auch länger, ich weiß nicht, wie gut die Tanks heute sind) zu meinem Wasserstoffauto komme und der Tank ist leer, komme ich auch nicht mehr weg und es gibt auch dort keine Ersatzkanister.

Ich fasse noch einmal zusammen: Die Wasserstoffherstellung produziert CO2, was wir gerade nicht haben wollen, Wasserstoff hilft nur der Industrie. Der Verbraucher hat deutlich erhöhte Kosten auch durch aufwendigere Inspektionen. Es gibt keinen Komfortgewinn außer für die Dauerfahrer, die nicht die empfohlenen Pausen alle 2-3 Stunden einhalten. Es gibt Standverluste, die es auch beim Akku gibt, die ich dort aber einfacher ausgleichen kann.

Also bitte vergesst das Thema Wasserstoff im Automobil. Es gibt nur einen Punkt, der für einen temporären Wasserstoff gibt und das ist für die Speicherung von Sommersonnenstrom für den Winter. Aber da kann der Wasserstoff nur als temporäres Zwischenprodukt zum künstlich erzeugten Methan darstellen. Dies kann man wieder gut speichern, einspeisen und umwandeln. Aber es gibt immer noch die 60% Energieverlust.