Was sind die deutschen Politiker?

Die Tage kann ich mich mal wieder über die Verbohrtheit der Politiker aufregen. Thema 1 ist die A49, eine Autobahn, die ich früher sicher auch gerne genutzt hätte. Heute habe ich den Bedarf nicht mehr. Aber es gibt sicher einige Leute, denen es anders geht. Auch muss man zugeben, dass es einen demokratischen Prozess gab und irgendwann muss man es auch mal gut sein lassen. Trotzdem sollten man auch kurz vor Schluss noch einmal alle Rahmenbedingungen prüfen. Der Ausbau ist eigentlich ein gutes Beispiel dafür, dass der Genehmigungsprozess funktioniert, denn sonst hätte es nicht so lange Zeit gebraucht. Die Frage, die ich mir allerdings stelle ist die, ob nicht diejenigen (die Politiker), die den Wunsch haben etwas zu bauen, nicht auch die Rahmenbedingungen entsprechend vorgegeben haben, so dass die Gerichte gar nicht anders entscheiden konnten. Ich denke man muss den Gedanken der Nachhaltigkeit und Zukunftssicherung im Sinne der Umwelterhaltung für zukünftige Generationen als Grundrecht etablieren.

Was stört mich am Bau der Autobahn (neuen Strassen)? Naja, erstmal natürlich das Abholzen der Wälder oder die Vernichtung von gutem Landwirtschaftsboden. Wir regen uns über die Rodungen in Brasilien auf und vernichten gleichzeitig bei uns großflächig Flächen. Dies gilt auch für Bauprojekte. Es gibt so viele ungenutzte Flächen, die einer Neunutzung zugeführt werden müssten, bevor es Neuflächennutzung gibt. Aber es gibt noch weitere Gründe. Seit wie viel Jahren wird die Autobahn „gebaut“? Seit 30 oder noch mehr Jahren? Laut Wikipedia kann man wohl von mehr als 50 Jahren ausgehen. Natürlich sind die Planungen in der Zwischenzeit angepasst worden. Trotzdem hat sich in diesem Zeitraum vieles verändert. Zum Beispiel gab es zwischendurch eine Wiedervereinigung. Meiner Meinung nach kann man nach einer so langen Verzichtszeit auch getrost weiter darauf verzichten, denn so schlimm war der Verzicht bisher wohl nicht und ich glaube, dass irgendwann der Verkehr wieder weniger wird. Warum sollte also meiner Meinung nach auf die Autobahn verzichtet werden? Ganz einfach, weil sie das wichtige Ziel der Zukunftssicherung verfehlt.

Zur Zukunftssicherung gehört der Schutz / die Wiederherstellung des Klimas und insgesamt die Ressourcenschonung. Meiner Meinung nach gelingt dies nur durch zwei Dinge, die Reduzierung der Menschheit und viel schneller, durch die Reduzierung des Individual-PKW-Verkehrs. Da sich der erste Punkt nicht so einfach umsetzen lässt, können wir uns inzwischen um Punkt 2 kümmern.

Wenn es die Möglichkeit gäbe, dass sich viele Menschen Fahrzeuge teilen, ohne dass sie es großartig merken, könnten die Fahrzeuge viel besser genutzt werden. Beispielsweise werden Fahrzeuge im Schnitt vielleicht zwei Stunden am Tag bewegt. Also können sie 22 Stunden etwas anderes tun, zum Beispiel andere Passagiere befördern. Wenn man pessimistisch ist, könnten sicher drei Personen sich ein Fahrzeug virtuell teilen. Virtuell deshalb, weil es sich nicht immer um dasselbe Fahrzeug handeln muss. Andererseits will ich nicht im strömenden Regen erst einige Minuten zu Fuß laufen, um zu einem Fahrzeug zu gelangen. Also werden Fahrzeuge benötigt, die selbständig fahren können.

Laut diesem Artikel auf golem.de: https://www.golem.de/news/autonomes-fahren-verkehrsministerium-will-ferngesteuerte-autos-verhindern-2010-151341.html, ist die Bundesregierung dabei die Innovation von selbstfahrenden Autos ad absurdum zu führen. Ein autonom fahrendes Auto wird sicher noch eine Entwicklungsphase von mehreren Jahren haben, aber warum sollte es nicht eine Übergangszeit geben? Diese sieht meiner Ansicht nach einerseits so aus, dass die PKWs immer mehr entsprechende Funktionen erhalten und andererseits Sharing-, Miet- oder sonstige Fahrzeuge autonom unterwegs sein können, die von einer Zentrale überwacht werden. Ich bin der Meinung, dass alle Taxis und Busse als erstes durch entsprechende Fahrzeuge abgelöst gehören. Damit verlagern sich diese Arbeitsplätze ins Warme, denn zunächst wird dieses Personal noch zur Überwachung benötigt.

Trotzdem legt die Politik derzeit der Zukunft mächtige Felsbrocken in den Weg. Das Problem ist, dass es hier in Deutschland eine enorme Technikskepsis gibt. Ich weiß nicht worin die begründet ist, denn schließlich gab es hier mal so Slogans wie „Vorsprung durch Technik“. Das Problem besteht darin, dass eine Technik nicht nur genauso gut wie der Mensch sein soll, sondern besser. Dabei ist der Mensch sicher kein besonders guter Autofahrer, denn er hält sich nicht an Regeln, ist unkonzentriert, schlecht drauf, mit den Gedanken bei was auch immer, …. Ferner besteht das Autofahren zwar im Prinzip aus lauter Wenn-Dann-Regeln, aber kein Mensch wertet beim Autofahren ständig alle Regeln aus, sondern fährt instiktiv. Auch eine Technik ist ab einem bestimmten Punkt damit überfordert. Es gibt aber eine Lösung, die heißt KI. Nun wollen die Politiker, von der Technik, dass sie einem Menschen (Richter) erklären kann, warum sie welche Entscheidung getroffen hat. Wenn wir von einer wirklich echten KI sprechen, dann geht das nicht so richtig. Genauso wenig kann ein Mensch zu 100% im Nachhinein sagen, warum er eine bestimmte Entscheidung getroffen hat (immer im Kontext Auto fahren). Das nächste Argument ist nun, dass dann gefragt wird, wer die Haftung übernimmt? Das ist im Grunde völlig unerheblich, denn auch heute sind alle Autofahrten über Versicherungen abgedeckt. Man muss nur die Zuordnung der Versicherung ändern, denn ich als Besitzer eines autonom fahrenden KI Autos habe keinen Einfluss auf das Fahrzeug und ich kann weder als Fahrzeughalter, noch als Passagier beurteilen, ob die Technik im Fahrzeug in Ordnung ist. Das muss das Fahrzeug durch Selbsttests herausfinden und das kann es auch. Bei der Versicherung würde es sogar einfacher werden, denn man wird keiner Technik eine Fahrlässigkeit vorwerfen können.

Auch die immer wieder angeführten und meiner Ansicht nach an den Haaren herbeigeführten, Beispiele für eine Entscheidungsfindung sind völlig überflüssig. Wenn ich als Mensch unterwegs bin und einem Hindernis ausweichen muss und zur Auswahl ein Kind habe oder ein Gruppe älterer Personen, so werde ich als Mensch darauf niemals Rücksicht nehmen. Ich als Mensch würde immer so reagieren, dass ich möglichst wenig Schmerzen davon trage oder ggf. noch meine Mitfahrer schütze. Alles andere ist reine Reflexhandlung und die wird sicher durch ein bevorzugt rechts oder bevorzugt links Verhalten bestimmt. Ich kann nicht beurteilen, was für die Gesellschaft wichtiger ist. Vielleicht hat das Kind eine schlimme Krankheit und stirbt sowieso in ein paar Tagen. Ich weiß es nicht und kann es nicht erkennen. Nur die Chinesen wissen das, da jeder Bewohner einen Sozialstatus hat und durch eine Gesichtserkennung wäre hier eine Auswertung möglich, aus unserer westlichen Sicht aber nicht erstrebenswert. Eine Technik der ich mich anvertraue muss in erster Linie mich schützen. Alles andere ist zweitrangig.

Was ich damit sagen will ist, wir brauchen autonom fahrende Fahrzeuge, damit wir die Anzahl der Fahrzeuge und damit der verbrauchenden Ressourcen reduzieren können. Ich meine damit nicht den Energieverbrauch beim Fahren, sondern die Produktion, Wartung, Platzverbrauch, … Also sollen vernünftige Kriterien eingeführt werden. Zum Beispiel kann pro Autonomielevel (1-5) festgelegt werden, dass ein Level nur erhöht werden darf, wenn mit einer Geschwindigkeit x soundso viele Kilometer unfallfrei (ohne dass die Technik Schuld hat) absolviert wurden. Beispielsweise beginnt man mit Level 3 und 60km/h. Nach 1Mio Kilometer der mit dieser Technik ausgerüsteten Fahrzeuge kann auf 70km/h erhöht werden. Die nächste Geschwindigkeitsstufe aber erst mit doppelt so vielen Kilometer usw.. Gleichzeitig muss man die Haftungsfrage ganz pragmatisch lösen und festlegen, wer sich für eine Versicherung entscheidet. Bis Level 3 zum Beispiel der Halter, darüber der Hersteller.

Damit brauchen wir auch nicht mehr so viele Strassen und hätten weniger Staus. Wenn man dann noch die LKWs autonom macht, dann müssen auch nicht mehr so viele Menschen unterwegs sein. Es wird immer nach 5G und sonstigem geschrien, aber ein Einsatz wird in solchen Gesetzentwürfen ausgeschlossen. Übrigens kann man das Geld des Strassenbaus auch in eine allgemeine Forschung stecken und zwar in eine Forschung unabhängig von einem Hersteller.

Ich wage jetzt noch eine Prognose. Die deutschen Autohersteller haben sicher einige Erfahrung im Bereich autonomes Fahren, die Amerikaner sind aber weiter und alle werden von den Chinesen überholt, denn diese werden keine Rücksicht auf irgendjemanden nehmen und damit werden die Chinesen auch im Umweltschutz irgendwann besser sein, als alle anderen. Zudem werden die Chinesen einfach ihr Strassennetz optimieren. Das wird in Deutschland noch viele Jahrzehnte dauern.

Welche Aussage die Woche wirklich wichtig war.

Diese Woche gab es zwei Meldungen zum Thema Auto und Klima. Erstens wurde am Battery day seitens Tesla eine Vision der zukünftigen Batterie, die dann pro KWh nur noch die Hälfte kosten soll, vorgestellt und Kalifornien hat beschlossen ab 2035 keine Verbrenner mehr zuzulassen.

Das mit Batterie ist eine gute Nachricht. Wichtiger für die Autozukunft war die Vorstellung eines autonom fahrenden Fahrzeugs für 25000$. Der wichtige Teil dabei ist nicht der Preis, sondern das autonome Auto. Dann wird es richtig interessant, denn dann braucht man wirklich kein eigenes Auto mehr und die Anzahl der Autos kann drastisch gesenkt werden. Dann wird sich natürlich die Arbeitswelt verändern. Denn in der Produktion fallen Arbeitsplätze weg. Dafür braucht es, zumindest in der Anfangszeit, Servicemitarbeiter zur Überwachung. Die Arbeit wird also nicht weniger, sondern anders, zumindest für eine gewisse Zeit. Die insgesamt wichtigste, wenn auch traurige Aussage, war die, dass Elektroautos kaum des Klimaschutzes wegen gekauft werden, sondern weil sie Spaß machen. Das ist leider eine Tatsache und wenn ich das Verhalten von den Menschen sehe, wird sich an der Einstellung auch nichts ändern. Auch nicht, wenn die Auswirkungen noch spürbarer werden (kein Wasser mehr, nichts mehr zu Essen, …). Dann haben aber, wie immer, die anderen Schuld und die bösen Politiker haben natürlich die Verantwortung. Ein Beispiel der Woche gefällig? Ich habe eine Frau beobachtet, die nicht wusste, wo sie mit Ihrer McDonalds Packung bleiben soll. Ich zeigte ihr einen Mülleimer in ca. 10m Entfernung. In 20m wäre auch der McDonalds mit einem anderen Mülleimer gewesen. Aber statt mal eben über den Parkplatz zur Mülltonne zu laufen, war ihr das zu viel. Ich vermute, dass sie also die Packung einfach irgendwo abgestellt hat. Ja, wer soll es denn wegräumen?

Die zweite „gute“ Nachricht war, dass der Staat Kalifornien ab 2035 keine Verbrenner mehr zulassen will. Das erzeugt tatsächlich etwas Druck im Bereich der LKWs, denn da fehlt es aktuell noch an Alternativen, denn auch der Semi Truck von Tesla fährt noch nicht auf den Strassen. Aber was heißt denn 2035? Das heißt, es werden noch 15 Jahre Verbrenner verkauft und diese fahren dann noch einmal 15 Jahre. Also haben wir noch 30 Jahre lang Verbrenner. Das ist für das Klima viel zu lang und es gibt selbst für Amerikaner demnächst keinen Grund mehr kein Elektroauto zu kaufen, denn es gibt demnächst einige Pickups (Cybertruck von Tesla oder der Rivian). Zumindest sind viele europäische Staaten schneller in dieser Beziehung.

Es tut sich was in Sachen E-Mobilität

Mich haben gerade die golem news darauf aufmerksam gemacht, dass es endlich für Mieter möglich ist, sich unter akzeptablen Abstimmungsaufwand, eine Ladestation in die Gemeinschaftsgarage installieren zu lassen. Das ist super. Endlich hat die Bundesregierung eine sinnvolle Gesetzesänderung auf den Weg gebracht. Fehlt nur noch das richtige Versorgungskabel. Da muss man genau schauen, was man wirklich benötigt. Natürlich kann man das Maximum ausrechnen und damit scheitern:

Zum Beispiel ein Haus mit 15 zu bestückenden Stellplätzen a 22kW Ladeleistung macht 330kW zusätzlich. Das würde bedeuten, dass die Fahrzeuge innerhalb von einer Stunde aufgeladen wären. Das macht keinen Sinn.

Betrachten wir also die Praxis. Wenn man davon ausgeht, dass die Fahrzeuge 100km am Tag bewegt werden, was mehr als das doppelte der statistischen 36km ist und wenn wir von einem Verbrauch von 20kWh pro 100km ausgehen, was recht viel ist, muss ein Auto über Nacht also mit 20kWh aufgeladen werden. Hierfür sind aber mindestens 10 Stunden Zeit. Eigentlich deutlich mehr, denn die meisten Autos stehen mehr als 12 Stunden zuhause. Ergeben sich also 15 * 20kWh / 10h = 30kW, die an Leistung benötigt werden. Das sieht schon deutlich entspannter aus, als die 330kW von oben. Das sollten die Hausanschlüsse schaffen. Zudem kann man davon ausgehen, dass nachts weniger Verbraucher laufen. Die einzige Bedingung ist, dass die Ladeports untereinander vernetzt sind, so dass entweder alle Fahrzeuge mit einer geringen Leistung von zum Beispiel 3kW geladen werden oder nacheinander mit höherer Leistung. Ich denke eine dynamische Lösung ist hier die beste. Alle bekommen zunächst eine reduzierte Leistung und nacheinander kann die Ladeleistung mit jedem fertig geladenen Fahrzeug erhöht werden. Bedingung ist, dass die Fahrzeuge dann auch mehr AC Leistung aufnehmen können (bitte beim Fahrzeugkauf auf mindestens 11kW achten). Damit sollte es auch am Ende für die Vielfahrer reichen. Natürlich wird es schwierig, wenn jeder ein Fahrzeug mit 100kWh Akku fährt und dieses abends leer in die Garage stellen will. Das ist aber eher unwahrscheinlich.

Können wir bitte mal über Lösungen sprechen?

Gestern habe ich in der Mediathek einen „aktuellen“ Beitrag zum Thema, „Ist die Elektromobilität umweltfreundlich?“, gesehen. Eigentlich sollte er auf Phoenix gesendet werden, aber da kam etwas anderes. Es gab tatsächlich etwas Neues. Nachdem in den Beiträgen der letzten Jahre die Lithiumgewinnung in Chile und Bolivien Thema war, ist es also jetzt Argentinien. Der Beitrag war dementsprechend nicht hauptsächlich über die E-Mobilität, sondern um die Probleme in Argentinien. Hier gibt es dieselben Probleme wie in Chile, nämlich, dass mit viel Grundwasser, welches ohnehin schon Mangelware ist, das Lithium aus dem Gestein gelöst wird. Hier bin ich der Meinung, dass tatsächlich die Staaten Vorgaben machen sollten, um das Verdunstungswasser aufzufangen und zurückzuführen. Da die Staaten aber an den Bergbauunternehmen beteiligt sind und es immer nur Interesse an schnellem Geld gibt, gibt es natürlich keine Vorgaben für entsprechende Lösungen. Das ist aber kein Problem der E-Mobilität, sondern der weltweiten Gier nach Geld, die sich nur durch ganz neue Gesellschaftssysteme aufbrechen lässt.

Interessanterweise wurde ja von dem wichtigsten Rohstoff der Akkuproduktion gesprochen. Für die Funktionsfähigkeit des Akkus stimmt das, aber wir reden hier über einen Anteil am Akku von 1,5%. Die Hauptbestandteile sind Aluminium und Kupfer. Diese wurden auch kurz angesprochen, aber die Kritik daran war sehr verhalten. Ich möchte dazu das Folgende sagen. Alle, die den hässlichen Abbau von diesen Rohstoffen bemängeln, womit sie prinzipiell Recht haben, sollten sich aber zuerst an die eigene Nase fassen und alle elektronischen Geräte aus ihrem eigenen Umfeld verbannen. Dann bleibt die Heizung kalt, das Telefon, vor allem das Handy sind weg und sämtliche Elektrizität im Haus oder der Wohnung. Dazu natürlich noch das Auto, aber auch Züge. Es lebe die Pferdekutsche.

Ich habe es schon einmal geschrieben, jede Rohstoffgewinnung ist unschön und belastet die Umwelt. Ist es also hilfreich darüber zu jammern, wenn neue Rohstoffe gewonnen werden sollen? Nein, es ist nur hilfreich über Lösungen zu reden und das E-Auto ist, meiner Meinung nach, eine bessere Lösung als das Verbrennerauto und als das Wasserstoffauto. Es ist ja auch so, dass die Ölförderung sehr viel Umwelt kaputt macht, auch wenn das aktuell in den Medien nicht mehr präsent ist. Aber das Elektroauto ist ein Teilschritt hin zu einer besseren Lösung für den flexiblen Individualverkehr und hier sehe ich aktuell nur das autonome Fahrzeug, solange es mit dem Beamen nicht klappt. Beim autonomen Fahrzeug kommt dann die nächste, wie ich finde sinnlose, Diskussion. Es gibt zwei Möglichkeiten:

  1. Ein Auto bekommt ein komplexes Regelwerk verpasst, was es berücksichtigen muss. Wenn das Regelwerk einen Fehler aufweist, kann es einen Schuldigen geben, wobei die Frage ist, ob es Sinn macht bei einem so komplexen System einer Person eine Schuld zuweisen zu wollen. Das ist so sinnvoll wie einer Hebamme die Verantwortung zu geben, dass eine Geburt immer reibungslos und ohne Komplikationen und Folgen klappt. Ein Regelwerk ist entweder unvollständig oder so umfangreich, dass es nicht umsetzbar ist.
  2. Ein Auto bekommt eine echte KI. Dann kann ich im Zweifelsfall eine Entscheidung, die das Auto getroffen hat, nicht mehr nachvollziehen. Da haben viele Menschen Angst vor.

Aber was ist eigentlich der Grund für diese Diskussion? Man möchte, dass eine Technik viel besser ist als der Mensch und das eine Technik mit Situationen umgehen kann, die nicht handhabbar sind. Klassisch wird ja immer angeführt, dass das Auto ein Hindernis erkennt und dann entscheiden soll, ob es in die Gruppe Rentner ausweicht oder in die Mutter mit Kind. Solche Forderungen führen zu Lösungen wie sie in China angedacht sind, dass anhand einer Gesichtserkennung das Sozialprofil abgeglichen werden soll und dann die Personen mit dem schlechteren Wert ausgewählt werden. Für mich wäre das gezielter Mord, denn ethnische Minderheiten haben per Definition schon ein schlechtes Sozialprofil. Kein Mensch macht sich in einer solchen Extremsituation solche Gedanken. Es läuft vielmehr so ab:

  1. ein Hindernis wird erkannt
  2. es wird erkannt, dass der Bremsweg nicht ausreicht
  3. es wird für sich und / oder im optimalen Fall für den Beifahrer erkannt, dass es Schmerzen verursacht gegen das Hindernis zu fahren
  4. dann bleibt nur noch Zeit sich für eine Seite zu entscheiden und da wird man vermutlich so ausweichen, dass man keine oder möglichst wenig Schmerzen abbekommt, egal wer da so rumsteht oder man reagiert spontan mit seiner Lieblingsseite

Alleine dieser Ablauf ist so komplex, dass bei solcher Art Unfälle die meisten Menschen gar nicht mehr rechtzeitig reagieren. Nun verlangt man von einer Technik, noch viel mehr zu können. Sie muss also zum Beispiel entscheiden, soll nur der Fahrer oder auch noch der Beifahrer geschützt werden. Eigentlich bräuchte es hier noch eine innere Gesichtserkennung, denn es soll ja eigentlich der Besitzer geschützt werden. Dieser kann sich gerade auf dem Beifahrersitz befinden oder das Auto wurde geklaut. Was ist eigentlich bei einem Mietwagen? Dem Besitzer ist der Fahrer egal, also müsste das Auto dahingehend entscheiden, selbst möglichst wenig Schaden zu erleiden.

Ich finde, man sollte mit einem System beginnen, dass entsprechend geschult ist und das zuerst einmal menschlich im Sinne des Fahrers / Besitzers reagiert. Schadensfälle werden doch auch heute über Haftpflichtversicherungen abgedeckt. Also geht es am Ende nur darum, welche Versicherung einen Schadenausgleich vornimmt. Wenn das System dann besser funktioniert, als ein Mensch, umso besser. Also lasst uns über entsprechende Lösungen sprechen, wie wir schnell in dem Thema vorankommen und nicht alles durch Problemdiskussionen kaputt machen. Nur durch Erfahrungen kann ein System besser werden und wenn die Autos noch voneinander lernen, umso schneller geht es.

Hierzu ein ganz anderes Beispiel, dass neulich in der Heute Show gezeigt wurde. In Dänemark hat man vor sehr vielen Jahren (> 15) begonnen mit Computern in der Schule zu experimentieren. Aus den Erfahrungen hat man gelernt und heute sind alle Schulen digital super aufgestellt. In Deutschland hingegen gibt es eine Vielzahl an Menschen, die über Lösungen seit Jahren diskutieren und NULL Erfahrung und Ahnung haben. Die Folge ist, dass Deutschland weit hinter anderen Ländern zurück hinkt. Also einfach mal probieren. Es wird Fehler und Probleme geben, aber diese alle vorherzusehen ist nicht möglich.

Wird die Politik stark bleiben?

Die Coronakrise ist langsam unter Kontrolle. Nun werden Rufe nach Unterstützung der Wirtschaft laut. Naja, man hört eigentlich nur die Autoindustrie. Was glauben die eigentlich wer sie sind? Das wäre dann die vierte Unterstützung in Folge und was hat es gebracht? Nichts als eine erhöhte Umweltbelastung durch eine Verschrottung von fahrbereiten Fahrzeugen. Ich habe ja nichts dagegen, wenn man einen Wirtschaftsaufschwung erzeugt, aber der muss mit Zielen für eine bessere Zukunft, sprich eine bessere Umwelt verbunden sein. Deshalb sollten Projekte gefördert werden, die für eine nachhaltigere Zukunft sorgen. Die Autoindustrie muss sich irgendwann mal von dem Modell des Privatfahrzeugs verabschieden. Fahrzeuge sind hauptsächlich zum Stehen verdammt. Das ist in vielerlei Hinsicht sinnlos. Deshalb müssen Projekte gefördert werden, die einen anderen Weg vorgeben. Da kann die Autoindustrie sich auch daran beteiligen, aber eigentlich haben sie es nicht nötig, denn sie haben Milliarden auf der Hohen Kante. Also warum noch Subventionen? Deshalb zum Beispiel Projekte zum autonomen Fahren, mit dem Ziel eine individuelle ÖPV Struktur zu schaffen. Mit kleinen Fahrzeugen, die als autonome Taxis fungieren. Das Endziel muss sein, eine Fahrzeugflotte zu haben, die zu 80% unterwegs ist und nicht steht und möglichst voll besetzt ist. Und die Fahrzeuge müssen zu sehr geringen Kosten zu betreiben sein. Zugegeben werden da zunächst hauptsächlich Ingenieure benötigt, aber vielleicht sollte man das viele Geld allgemein in die Zukunft stecken, zum Beispiel in Schulen und Lehrer, damit es später wieder innovative Ingenieure gibt. Leider gibt es die ja gar nicht mehr. Heißt ja heute Bachelor. Ich finde es gibt so viel bessere Möglichkeiten eine Wirtschaft anzukurbeln. Gebt zum Beispiel jedem Bürger einen Restaurantgutschein. Das kostet vergleichsweise wenig, bringt aber für die Gastronomie mit Sicherheit einen tollen Anschub.

Also hier der Appell an die Politik: Erst denken, dann handeln. Die Autoindustrie mag heute noch eine zentrale Rolle in Deutschland spielen, aber wir müssen Deutschland auf eine schöne, erstrebenswerte Zukunft ausrichten. Macht Euch doch erst einmal Gedanken darüber, wo wir mit der Gesellschaft in hundert oder zweihundert Jahren stehen wollen. Erzeugt eine Vision für alle. Danach kann man dann Maßnahmen ausrichten. Also nicht handeln, weil es akut Bedarf gibt, sondern vorausschauend handeln.

Drohen die nächsten Hamsterkäufe?

Gerade komme ich von einem Spaziergang zurück. Davon abgesehen, dass in dieser Gegend keine Insekten zusehen sind und dementsprechend auch nur sehr wenig Schwalben und sonstige Vögel, ist ein Blick auf die Felder erschreckend. Deutlich sind die Risse in der Erde zu sehen. Dem April sieht man die 95% fehlenden Niederschläge an. Das heißt, die Befürchtungen der Landwirte, dass es schon wieder zu einem schlechten Erntejahr kommt, kann ich gut nachvollziehen. Ich finde es erstaunlich, dass die Lebensmittelpreise noch nicht ins unermessliche geschossen sind. Vielleicht sollte man sich deshalb mal einen Vorrat anlegen🤔

Nun aber zu der Frage, was sollte man tun, um diese Probleme in Zukunft zu reduzieren? Hin und wieder sieht man zwischen den Feldern Grünstreifen für Insekten, allerdings viel zu wenig. Früher gab es zwischen den Feldern Hecken. Diese gaben nicht nur Tieren, wie Vögeln, Unterschlupf, sondern boten auch einen Windschutz. Dieser ist wichtig, einerseits, damit es nicht zu Schneeverwehungen kommt, aber bei den trockenen Böden, auch Staubwinde verhindern. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass solche Hecken das lokale Klima günstig beeinflussen würden (kühlere Temperaturen im Sommer). Die zweite Maßnahme ist vermutlich schwieriger umzusetzen, aber wird bestimmt wichtig werden. Das Problem ist, dass man sich nicht mehr auf Niederschlagszeiten verlassen kann.

Früher konnte ich mir das nicht vorstellen, weil es immer wieder mal geregnet hat, aber die letzten Jahre zeigen, dass auch wir im verwöhnten Deutschland, schnell mit einer Versteppung, um nicht Verwüstung zu sagen, rechnen muss. Man denke nur an die Staubwinde der letzten Jahre in Mecklenburg Vorpommern. Andererseits hilft uns auch ein Starkregen nicht, weil der nicht von den ausgetrockneten Böden aufgenommen werden kann und nur zu Hochwassersituationen führt.

Deshalb braucht es, meiner Meinung nach, Becken zum Auffangen und Speichern von Regen. Die würden ggf. auch dem Hochwasserschutz dienen können. In Trockenzeiten kann man dann dieses Wasser verwenden. Allerdings würde ich von Beregnungsanlagen abraten, denn dann verdunstet das Wasser nur und man braucht größere Becken. Hier braucht es technische Lösungen für eine Tröpfchenbewässerung, die leicht und schnell auf- und wieder abgebaut werden kann. Vielleicht kann man, sich selbst zersetzende, Röhren nehmen. Gesponnen: einfach spezielle Spaghetti. Diese muss man nur ausbringen und nicht wieder einsammeln. Wer Lust hat kann ja mal den Wasserbedarf für einen Hektar für die einzelnen Wachstumsphasen berechnen. Vielleicht gibt es ja schon Diplom- (gibt es die noch?) oder Doktorarbeiten dazu. Nach der Volumenberechnung muss man natürlich auch schauen, wie das aufgefangene Wasser in die Becken geleitet werden kann. Mich würde interessieren, ob die alten Kulturen in Angkor Watt dass schon im Griff hatten? Wer dazu Infos hat, kann sie ja mal schicken. Ich glaube, dass man jetzt Lösungen entwickeln sollte und nicht erst, wenn wir Totalausfälle haben.

Corona Folgen für das Klima

Juhu, wir haben Corona. Einen besseren Helfer für das Klima kann ich mir nicht vorstellen. Ich schätze, das Virus bringt uns ein Jahr Erholung im Klimawandel. Man kann das sogar extrem kurzfristig jetzt schon merken. Durch die fehlenden Kondensstreifen der Flugzeuge sind die Nächte klar und kalt. Außerdem ist die Luft sauber. Leider wird das von den meisten Menschen gar nicht bewußt wahrgenommen. Außerdem darf man zwei Dinge nicht übersehen. Erstens ist das Jahr 2020 noch immer eines der wärmsten. In meiner persönlichen Aufzeichnung verläuft die Temperaturkurve parallel zum Jahr 2016, allerdings ein Grad wärmer. Da konnten auch die letzten kalten Nächte des März nichts mehr ändern. Zweitens wird die Produktionswirtschaft, nach dem Wiederanlauf, die verlorengegangene Produktion sehr schnell wieder aufholen, so dass der Energiebedarf auf mehr als den alten Level ansteigen wird. Vielleicht nur kurzzeitig, aber man sollte kein Loblied auf eingespartes CO2 anstimmen.

Insgesamt sollte man mit Lobliedern sehr zurückhaltend sein. Auch wenn unsere Regierung derzeit vieles richtig macht, so bügelt sie aktuell nur mit aller Macht die Defizite aus, die sie in den letzten Jahrzehnten aufgebaut hat. Man kann ein Gesundheitswesen nicht wie ein Produktionsunternehmen mit Just In Time führen. Dasselbe gilt übrigens auch für eine Landesverteidigung. Ich hoffe, dass die Regierung, aber auch die Unternehmen, lernen, dass eine Produktion im Land mit hohen Umwelt- und Sicherheitsstandards nicht nur in diesen Bereichen ihre Vorteile hat. Mir kann niemand erzählen, dass man in Indien oder China produzieren lässt, weil dort die Arbeitslöhne so niedrig sind. Das fällt bei der Medikamentenproduktion mit Sicherheit nicht ins Gewicht. Es geht um billige Produktionsstätten durch schwache Umweltauflagen. Auch wenn die Erde und die Flüsse lokal verseucht werden, so verteilt sich alles rund um die Welt. Das eine schneller, das andere langsamer. Also betrifft es uns in irgend einer Art & Weise alle.

Was ich damit sagen will ist, dass man diese Krise bewältigt bekommt, obwohl die Maßnahmen eigentlich zu spät vorgenommen wurden. Mit dem Klima wird das nicht funktionieren, denn das Klima ist eine sehr langfristige Angelegenheit und was in Jahrzehnten verursacht wurde, lässt sich nicht in ein, zwei Jahren wieder beheben. Also vergesst nicht, dass es neben Corona auch noch andere Probleme gibt.

Corona, Tipp für einen Lifehack

Aktuell grassiert ja Corona. Ich will mich dazu gar nicht weiter äußern, denn das machen die Kabarettisten schon sehr treffend und alle weiteren Kommentare wären wohl eher zynisch. Ich möchte aber einen Lifehack vorstellen, der auf dem Klima-Barcamp genannt wurde. Das Problem: Durch die vielen Egoisten auf der Welt komme ich nicht an Clo-Papier und langsam geht es wirklich zur Neige. Was also tun? Ich habe den Vorschlag aufgenommen und mir zwei 10er Packs Waschhandschuhe bestellt. Das kostet mich einmalig 25 €. Also habe ich, wenn ich alle drei Wochen Wäsche wasche, für fast jeden Tag einen Waschhandschuh. Das wird nicht das komplette Clopapier ersetzen, aber es kann einen Teil davon ersetzen. Am Ende spare ich Geld, weil ich nicht mehr so viel Clopapier kaufen muss. Es ist gut für die Umwelt. Auch braucht man kein feuchtes Toilettenpapier mehr. Apropos, es gibt mobile Popoduschen. Ich glaube die ökologischste Variante ist die mit dem Schraubdeckel für Plastikflaschen. Das muss ich mal als Nächstes ausprobieren. Ansonsten vermute ich, dass die Handschuhe angenehm auf und für die Haut sind.

Ende der Woche werde ich die Handschuhe wohl bekommen und dann werde ich schauen, wie weit meine drei Restrollen, die ich noch habe, dann reichen werden.

Ich werden berichten. Einen Lifehack für das Nudelproblem habe ich aber nicht. Ich vermute aber ganz stark, dass es in drei Wochen wieder gute Angebote geben wird, weil dann niemand mehr Nudeln braucht.

In diesem Sinne, bleibt gesund und weder die Menschheit noch die Welt werden durch Corona untergehen. Da muss sich die Erde schon etwas anderes einfallen lassen, um die Krankheit Mensch loszuwerden.

Update 04.04.2020

Ich verstehe die Leute nicht, die Läden sind noch immer leer. Aber ich versuche ohnehin frisch einzukaufen. Meine 3 Rollen Toilettenpapier werden sicher noch eine Weile reichen. Seit ich darauf achte nicht mehr viel zu benutzen, habe ich eine halbe Rolle verbraucht. Da komme ich noch lange hin.

Klima Barcamp Darmstadt

Gestern war ich auf einem Klima Barcamp bei quäntchen+glück (qundg.de) in Darmstadt. Bis dato wusste ich nicht, was ein Barcamp ist und was da passiert. Bevor Ihr auf Wikipedia nachschlagt, wo es eine kurze Beschreibung gibt, hier meine Interpretation. Bei einem Barcamp treffen sich zu einem Thema Interessierte (gestern von mir geschätzt etwa 50), um eine offene Minikonferenz abzuhalten, mit dem Ziel Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Nach einer Stunde (wenn man das Frühstück verpasst, so wie ich), die mit Begrüßung und gegenseitigem Kennenlernen gefüllt war, wurden die Themen vorgestellt und geplant. Wie funktioniert das? Jeder Teilnehmer / -in kann und das ist das Offene, ein Thema vorstellen zu dem Er oder natürlich Sie eine Diskussion, einen Erfahrungsaustausch, Ideen sammeln oder Tipps geben möchte.

Man kann auf so einem Barcamp auch gut etwas für sein Berufsleben oder andere Freizeitaktivitäten mitnehmen, denn damit ein Barcamp effektiv funktioniert, muss es stringent getaktet sein. Jeder, der schon mal eine Diskussion mitgemacht hat weiß, dass diese gerne mal zeitlich ausufern. Deshalb beginnt schon die Vorstellung der Themen in einem strengen 30 Sekundentakt mit anschließendem Interessebekunden der restlichen Teilnehmer. Das heißt aber nicht, dass man genau an dieser Session auch teilnehmen muss, denn man kennt ja die anderen Themen gar nicht und den zeitlichen Ablauf auch nicht.

Insgesamt gab es sechs Stunden mit je 4 Sessions, wobei 5 möglich gewesen wären. Dazwischen gab es Pausen. Das Tolle war, dass man auch neben den Sessions zu Gesprächen gekommen ist und man sich doch auch wieder Motivation abgeholt hat, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen.

Ich habe selber folgende Sessions besucht:

Bürgerbeteiligung zum Klimawandel. Ein sehr spannendes Thema, was mir zwei Dinge gezeigt hat. Erstens, die Politik hat ganz andere Interessen, so dass ein direktes Engagement in der Politik oft frustrierend ist und zweitens, wir Bürger können uns organisieren, um Druck auf die Politik auszuüben und uns Gehör zu verschaffen.

Das zweite Thema ging in eine ganz andere Richtung, nämlich um den emotionalen Umgang mit der Klimakrise (und anderen Katastrophen). Basis hierbei ist die Angstkurve bzw. die Phasen der Angstbewältigung. Angefangen vom Schock, über Verleugnung, Realisierung, dem Tal der Tränen hin zur Anpassung. Meine Erkenntnisse sind, die meisten Menschen befinden sich in der Verleugnungsphase, ggf. kurz vor der Realisierung. Sie sind aber noch weit weg vom Tal der Tränen. Diejenigen meiner Generation, die sich schon lange / länger mit dem Umweltschutz auseinandersetzen befinden sich hingegen in der Anpassungsphase. Hier zeigt sich ein Generationenunterschied.

Mein drittes Thema besuchtes Thema war das HowTo eines Bürgerbegehrens. Das war sehr interessant, machte es doch deutlich, dass die allgemeine Kritik an der FFF Bewegung (Fridays For Future), nur zu demonstrieren und nicht aktiv zu sein, quatsch ist. Hier entstammt aus der FFF Bewegung der Klima Entscheid mit konkreten Forderungen, die meiner persönlichen Meinung nach, noch zu verbessern gewesen wären, um auch andere Interessensituationen zu berücksichtigen, aber sie erreichen dadurch eine Diskussion mit der Politik und das die Politik gezwungen wird konkrete Maßnahmen zu beschließen und umzusetzen. Vorbild hierfür war der Rad-Entscheid, der in Darmstadt gut sichtbar geworden ist.

Anschließend gab es einen Austausch zu konkreten Maßnahmen, die man selber im Unternehmen durchführen kann. Zum Beispiel kann man sich den Internetanbieter danach aussuchen, ob er mit Ökostrom arbeitet oder nicht. Für mich gab es hier ansonsten keine Überraschungen.

In meiner letzten Session (ich war platt und bin vorzeitig gefahren), ging es um die Frage, was haben wir die letzte Jahrzehnte aus den Protestbewegungen lernen können, was sind die wichtigen Merkmale einer erfolgreichen Bewegung. Hier war unser Fazit:
Eine Bewegung ist dann erfolgreich, wenn sie medienwirksam ist, Politikern Angst vor einer Nichtwiederwahl macht, den Politikern aber auch nicht so weh tut und vor allem bei der Bevölkerung ein positives Image hat. Positiv umfasst hier nicht nur das Thema an sich, sondern auch die persönlichen Konsequenzen. Hier muss die aktuelle Bewegung noch ein bisschen dran arbeiten. Meine (und ich bin da nicht alleine) Meinung ist, dass der Bevölkerung eingeredet wird, dass Klimaschutz sehr viel Geld kostet. Dahinter steckt die Industrie, die mit fadenscheinigen Argumenten für Preiserhöhungen sorgt. Man kann Klimaschutz aber auch so gestalten, dass es billiger wird (von den Langfristkosten ganz abgesehen). Das taucht in den Medien aber nicht auf.

Fazit: Für mich war es eine tolle Erfahrung und ich werde versuchen zu weiteren solchen Events zu gehen und ggf. auch eigene Themen das nächste Mal dabei zu haben. Ich empfehle jedem zu solchen Events zu gehen, um auch mehr Einblick in Bewegungen zu bekommen oder Lösungen für eigene Probleme zu bekommen.

Eine mögliche Zukunftsvision des Besseren

Heute will ich mal eine Möglichkeit aufdecken, wie wir unsere Zukunft etwas besser gestalten können. Dazu beginne ich aber mit einer persönlichen Wahrnehmung der Vergangenheit. Wie sah die Welt, nach meiner Wahrnehmung, vor 60 Jahren aus? Früher hat man in der Nähe seiner Arbeit gewohnt. Entweder in Fußweite (bis 3km würde ich schätzen) oder man konnte mit entsprechenden Verkehrsmitteln (auch dem Fahrrad) dort hingelangen. Ein eigenes Auto gab es gar nicht. Das hatte zur Folge, dass man nicht nur mehr Bewegung hatte, sondern auch unter Menschen war und tatsächlich Freizeit hatte. Diese konnte man dann mit Kumpels im Sportverein, mit Einkaufen oder klassisch mit der Familie verbringen. Die Arbeit hat man Arbeit sein lassen und man hatte tatsächlich weniger psychischen Streß, weil es keinen so hohen Zeitdruck gab (was ich darunter verstehe, folgt noch), wenn dann eher körperlich in der Fabrik. Auf jeden Fall wurde die Umwelt weniger durch Berufsverkehr belastet, das Zwischenmenschliche war ausgeprägter und man war anscheinend ausgeglichener. Denn:

Heute fährt man auch mal 80km zur Arbeit. Selbst der Durchschnitt von 36km ist irre. Man hat durch die neuen digitalen „Hilfsmittel“ auf einmal Zeitdruck, weil alles schnell gehen muss. Das muss noch nicht einmal durch einen Vorgesetzten geschehen. Das ist einfach Psychologie. Wenn eine Mail ankommt, dann „muss“ die sofort beantwortet werden, ansonsten besteht ja auch die Gefahr, dass sie hinten herunterfällt (Das spricht für den Bedarf einer Zeitmanagementschulung) und man wird von der eigentlichen Arbeit abgelenkt. Nach dem Feierabend hat man den Kopf noch voll, begibt sich in den Verkehrsstress und will nur noch seine Ruhe haben. Das scheint mir Frust und Aggressivität zu erzeugen. Ansonsten kann ich mir die zunehmende Intoleranz und Aggressivität in der Gesellschaft nicht erklären.

Ein möglicher Ausweg

Viele der heutigen Arbeitsplätze sind digital. Das hat den Vorteil, dass man auch von zuhause arbeiten kann. Das führt aber ggf. auch zur Vereinsamung und es macht nicht so viel Spass, wie im Team. Also warum schafft man nicht in seiner Heimat Arbeitsinseln, wo sich Leute zusammenfinden die für verschiedene Unternehmen arbeiten. Das bedeutet, soziale Kontakte in der Heimat und nicht am entfernten Arbeitsplatz. Fahrten entfallen und man hat wieder mehr Zeit für andere Dinge. Die Umwelt wird dadurch auch geschont. Ich stelle mir Wohnbereiche vor, bei denen es diese Arbeitsinseln gibt, daneben vielleicht ein Kaffee, einen Supermarkt, Kindergarten, …. Eigentlich gibt es sicher viele Bereiche, die dem schon sehr nahe kommen könnten, aber es fehlen die Arbeitsinseln und die Leute sind noch immer von ihrer Arbeit gestresst. Daran kann ich aber auch nichts ändern, dass müssen die Unternehmen schaffen.

Jetzt fehlt nur noch eine kleine Optimierung. Durch die neue Art, braucht man eigentlich kein Auto mehr. Da bietet sich Car Sharing an. Das liesse sich in einer kleinen Gemeinschaft auch besser organisieren, als in der Anonymität einer Großstadt. Denn man kann dann einen zentralen Parkplatz für diese Fahrzeuge schaffen, zu dem jeder Teilnehmer hinlaufen kann ohne das nächste Auto suchen zu müssen. Ein weiterer Vorteil ist dann, dass diese Parkplätze mit Ladesäulen ausgerüstet werden können. Das funktioniert nämlich bei dem wilden Car Sharing nicht. Und wenn ich nun schon ein Auto share, warum sollte ich es dann alleine nutzen wollen? Vielleicht finden sich Mitfahrer oder ich kann jemandem einen Gefallen tun, weil ich sowieso gerade einkaufe. Das heißt, man shared sich auch sozial. Das wiederum spielt gegen die Anonymität und man wird anderen wieder gelassener.

Achtung jetzt kommt eine „Werbung“. Es gibt nämlich tatsächlich schon Leute, die an solchen Lösungen arbeiten. Eine davon ist das Projekt Carré Mobility (https://www.carre-mobility.de). Zufällig darf ich an diesem Projekt teilnehmen. Wir versuchen also nicht nur ein Fahrzeugsharing für Wohngemeinschaften aufzubauen, sondern mit Hilfe der digitalen Welt, auch soziales Sharing. Das fängt an, mit dem Mitbringen von Einkäufen, kann aber auch bedeuten, dass ich jemanden für einen Kinobesuch finden kann, denn mit Mehreren zusammen, macht das Leben mehr Spaß.

Schaut Euch die Idee mal an und wenn Ihr sie toll findet, dann unterstützt das Projekt doch. Das geht ganz einfach über https://www.startnext.com/carre-mobility. Ich gehöre dem Projekt „nur“ als Mitarbeiter an, aber ich bin davon überzeugt und habe selber einen Betrag investiert / gesponsort. Vielleicht kann man das auch auf dem Land etablieren, denn von den ersten Lösungen in den Großstädten habe ich persönlich auch nichts, aber ich sehe die Lösung auch auf dem Land als eine Möglichkeit.