Heute wollte ich zuerst einmal mein Auto waschen, aber die Waschanlage ist defekt. Also dann hoffentlich morgen in Luleå. Heute führte uns ein kurzer Weg nach Grisselholmen zum Eisbrecher. Wir hatten Glück, dass ich die zweite Tour des Tages gebucht hatte. Es kam nämlich ein bisschen die Sonne raus. Richtig spektakulär war es nicht, da wir durch eine Fahrrinne fuhren, die regelmäßig freigefahren wird, aber mich hat beeindruckt, wie wenig Bewegung vor dem Schiff in den Schollen ist.
Fahrt durch die tägliche Fahrrinne.
Nach gut 40 Minuten und einer Schleife ging es zum Stop. Wir waren in der schwarzen Gruppe und hatten dementsprechend direkt Zeit zum Eisgang. Das war auch gut, denn die Sonne lugte ganz gut durch die Wolken durch.
Schwimmen im Überlebensanzug
Später dann stiegen wir in die Überlebensanzüge und dann ins Wasser. Ich wollte ja mit meiner Action Cam Unterwasseraufnahmen machen, aber das ist in dem Anzug echt schwierig und ich hatte vergessen mir eine Sicherungsleine an den Kamerastick zu befestigen. Greifen mit dem Anzug ist da echt problematisch. Zudem war das Gedränge da recht groß und ich bin gar nicht vom Schiff richtig weggekommen. Deshalb habe ich den Stick einmal ins Wasser getaucht und um 360 und mehr Grad gedreht. Dummerweise führt in der Nähe ein Fluss in die Ostsee, so dass das Wasser sehr trübe ist und von oben schwarz aussieht. Den genauen Erfolg kann ich aber erst am Rechner sehen. Da die Aufnahmen in 8k sind, lässt sich vielleicht ein 4k oder normales HD Video erstellen, auf dem dann etwas zu erkennen ist.
Insgesamt ein schöner Ausflug.
Das Laufen auf dem Eis ist schwierig, wenn man über den unruhigen gefrorenen Untergrund geht und nicht viel besser, wenn es weich ist, denn dann steht man schnell im Wasser. Ich brauche dringen Spikes an den Schuhen.
Morgens, wenn wir uns auf den Weg machen, scheint die Sonne. Ab Mittag verschwindet sie dann. Egal, dann dann machen wir gleich morgens die schönen Bilder. Es wäre nur schön, wenn es nachts keine Wolken gäbe, um Nordlichter zu sehen, da hoffe ich auf Lappland mit schönerer Landschaft, als eine Stadt.
In Skelleftea haben wir uns die älteste Holzbrücke Schwedens angesehen, die Lejonströmsbron. Man mag es kaum glauben, aber die von 1735-1737 erbaute Brücke besteht aus Holzbolen, über die Autos fahren.
Hinter der Lejonströmbron sieht man die Landskyrkan, die seit 1500 aus Stein besteht und die 200 Jahre ältere Version aus Holz ersetzt hat.
Heute früh war die Strasse ziemlich leer. Sonntags schlafen die Schweden wohl gerne aus, aber es gibt viele, die sonntags arbeiten müssen. Neben den vielen Radladerfahrern auch alle in den Shops. Für mich überraschend, haben nämlich einige Läden sonntags offen, wenn auch mit reduzierten Öffnungszeiten.
In Jävrebyn wollte ich den Leuchtturm eigentlich von der Ostsee aus fotografieren. Nachdem ich allerdings mehrmals bis zu den Knien im Schnee versunken war, habe ich das aufgegeben. Da hätte ich Schneeschuhe gebraucht, aber wer braucht die schon in Deutschland? Auch Spikes für die Schuhe wären hier praktisch, aber bekommen wir wegen des wegfallenden Golfstroms, demnächst auch echte Winterverhältnisse? Niemand weiß es.
Heute sind wir in Kalix angekommen. Nur noch 25km morgen bis zum Eisbrecher. Ich hoffe auf schönes Wetter. Das erste Highlight der Tour. Es sollte vor allem gegen 14:00 schön werden. Mal schauen. Wir können wohl schon festhalten, dass der Akkutest mit den -30 Grad ausfällt. Die Tiefsttemperatur wird wohl am Dienstag erreicht, wo -9 Grad angekündigt sind.
Heute früh fing der Tag fantastisch an. Die Sonne kam raus und eine wunderschöne Landschaft trat zutage.
Mit Sonne sieht die Landschaft super aus.
Die Fahrt aus dem Übernachtungsgebiet ging wieder etwas langsamer. Erstens musste ich Fotos machen und zweitens war die Oberfläche gefroren, also alles, was am Tag zuvor noch nass war. Dadurch hat der Schnee eine eisige Oberfläche, was dem Unterboden vom Auto nicht gut bekommt. Ich sollte den wohl mal nachlackieren lassen. Die große Pfütze vom Vortag war weg. Anscheinend weggebaggert.
Wenn der Schnee nicht zu hoch liegt, macht das Fahren darauf richtig Spaß. Die Fronthaube taut tatsächlich während des Tages noch auf.
In Umeå haben wir Zwischenstation gemacht und uns das Gitarrenmuseum angesehen. Naja, für den Preis hätte man mehr erwarten können. Es waren zwar sehr viele Gitarren ausgestellt, aber keinerlei Erklärungen. Die schwedische Gitarristenprominenz hat mir auch nichts gesagt. Dafür war der Weg vom Parkplatz und zurück ein Abenteuer. Entweder musste man durch Pfützen laufen oder über angetautes, bis zu 10cm dickes, Eis. Wie machen die Einheimischen das? Die eiern nicht so rum wie wir. Ich glaube die Sohlen von meinen Wanderschuhen sind zu hart für Eis.
Ganz viele Gitarren im Gitarrenmuseum
Heute haben wir es bis Skellefteå geschafft. Leider etwas spät, denn wir haben erst hier vor Ort versucht ein Hotel zu buchen. Da waren wir auch, aber weder Personal noch Zimmerschlüssel. Also auf zum nächsten Hotel. Das Problem war nur, dass beim ersten Hotel der Schnee so hoch lag, dass das Auto hin und her geschoben wurde und vermutlich die oberste Schneeschicht abrasiert wurde. Ich hoffe, dass das Auto nichts abbekommen hat. Wir haben es nicht erwartet, aber die Hotels sind hier extrem gut gebucht. Normalerweise nur unter der Woche, aber dieses Wochenende auch. Unter der Woche liegt das an Northvolt, der Batteriefabrik für E-Autos.
Inzwischen sind wir 3000km gefahren, davon mehr als 2000 in Schweden. Von den angeblich hier lebenden Elchen gibt es keine Spur. Liegt wohl an der Strasse. Vielleicht sollten wir zurück mehr quer fahren.
Uns gefällt es hier so gut, dass wir beschlossen haben, noch einen Tag hier an der Genesön Strasse zu bleiben. Die zweite Nachthälfte hat es etwas geschneit, so dass ca. 4cm Schnee auf dem Auto liegen. Wir haben gleich einmal den Luxus der vorhandenen Waschmaschine und des Trockners genutzt. Ich stelle fest, ich habe viel zu viele Klamotten dabei.
Das bisschen Schnee hält uns nicht auf.
Stina, unsere Wirtin empfahl uns eine kleine Wanderung die Strasse weiter zu ein paar Hütten und wir könnten auch auf der Ostsee spazieren gehen. Bis zum letzten bewohnten Haus konnten wir ganz normal gehen. Danach war die Strasse aber nicht mehr geräumt. Einmal bin ich dann bis zum Knie im Schnee versunken. Die ganze Zeit viel sehr nasser Schnee, fast Regen. Das heißt, es war über Null Grad warm. Ein kurzer Gang auf die Ostsee zeigte, dass das Eis hält, aber in den Fußspuren sammelte sich gleich ein Zentimeter Wasser. Das Vertrauen schwand dann doch ein bisschen. Ohne Schneeschuhe macht es auch gar keinen Sinn durch den tiefen Schnee zu stapfen. Schön ist es trotzdem. Wir konnten auch einige Hasenspuren sehen, aber von angeblich vorhandenen Elchen keine Spur.
Wir haben die einzigen Spuren auf dem Weg gemacht.
Die Wolken hängen tief über Fjälludden und der Ostsee.
Nach dem wir uns einen gemütlichen Mittag gemacht hatten (ich habe auch noch ein bisschen an meiner Changemanagement Case Study gearbeitet), beschlossen wir doch noch zum co-op nach Örnsköldsvik zu fahren. Es ist ja noch hell. Also kein Problem. So dachten wir zumindest. Die Fahrt stellte sich allerdings erheblich schwieriger als noch am Vortag dar. Durch das Tauwetter war der Schnee nicht mehr fest und griffig. Zudem trat nun die festgefahrene Eisdecke zum Vorschein. Ich musste heftig gegenlenken und war nur noch halb so schnell unterwegs. Auf dem Weg zum co-op mussten wir noch durch eine Strassensenke fahren. Dort stand das Wasser bestimmt 5-10cm tief und das auf einer Länge von 15-20 Metern. Auf dem Parkplatz des Marktes versuchte ein Bagger Herr der Lage zu werden. Relativ erfolglos. Der Rückweg führte natürlich genauso wieder durch die Senke. Aber der Tesla hat das souverän gemeistert. Nur beim Anstieg zum Guesthouse gab es auf dem letzten Meter Probleme. Aber geschafft ist geschafft.
Was wir nicht geschafft haben, ist einen der angeblich zahllosen Elche zu sehen. Ich glaube noch immer, dass der Elch eine Erfindung der Tourismusbranche ist.
Die heutige Etappe war gemütlich und eher kurz. Dadurch, dass wir die ersten Tage so viele Kilometer geschafft haben, können wir uns nun Zeit lassen. Christel hat draußen im Schlafsack geschlafen. Mir wäre das ja zu feucht. Es war aber nicht so kalt, wie es angekündigt war, nur -1,7 und keine -6 Grad. Trotzdem habe ich frühzeitig das Auto zum Auftauen bewegt. Das ist wichtig, denn wenn die Griffe einfrieren, können sie kaputt gehen. Das das Auftauen notwendig war, konnte man anschließend an der noch immer gefrorenen Fronthaube sehen. Unser erstes Ziel heute, nach dem Aufladen, war das Fritidsbåtsmuseet in Härnösand. Leider ist das dauerhaft geschlossen und zieht woanders hin um. Als Alternativprogramm sind wir in die Stadt gegangen und haben uns die Kathedrale / Dom angesehen. Für eine katholische Einrichtung eher schlicht gehalten und äußerlich sieht sie sehr jung aus.
Kathedrale in Härnösands
Wie man sieht, haben wir viel Schnee. Überall fahren Radlader umher und verteilen Splitt. Das meine neue Scheibe noch heil ist, grenzt an ein Wunder. Die Nebenstrassen bestehen sehr oft aus Eishubbeln, es fusselt die ganze Zeit von Oben bei ±0 Grad. Die E4, die wir die ganze Zeit über Richtung Nordost fahren, ist aber weitestgehend frei. Zumindest die linke Spur.
Bei Docksta schauen wir uns in einem Schuhshop um. Dieser gehört zu einer angrenzenden Fabrik. Der ursprüngliche Standort wird zugunsten eines neuen Gebäudes aufgegeben. Der Shop ist bereits umgezogen, die Fertigung zieht in den kommenden Wochen um. Die Fabrikbesitzerin hat uns das erzählt. Interessant, dass man als Besitzerin für den Shop Zeit hat, aber vielleicht teilt sie sich das mit jemandem auf. Auf dem Rückweg halten wir vielleicht noch einmal dort, denn die haben ganz hübsche Sachen. Schuhe brauche ich ja keine.
Einen weiteren, kurzen Stopp haben wir bei Själevad im Fjäll Räven Outlet (Naturkompaniet) eingelegt. Dort habe ich eine kleine Flasche gefunden, wie ich sie vor der Reise gerne für meinen Klabautermann gehabt hätte. Nun für die nächste Tour. Warum Klabautermann? Jedes Mal, wenn der Hals anfängt zu kratzen, trinke ich einen kurzen Klabautermann und am nächsten Tag ist alles wieder gut.
In Örnsköldsvik befindet sich unsere Ladestation für die Nacht. Hier suchen wir nach einer Unterkunft und werden südlich auf einer Halbinsel fündig. Die heutige Fahrt war sehr anstrengend für die Augen, denn gegen einen grauen Himmel mit Scheibenwischer zu fahren ist heftig. Zu unserer Unterkunft war die Fahrt theoretisch schlimmer, denn anstelle der freien E4 sind wir durch eine Winterlandschaft gefahren. Alles ist weiß. Es war nicht mehr richtig hell, so dass der Unterschied zwischen weißer Fahrbahn und den Schneebergen neben der Strasse kaum auszumachen war, aber das hat richtig Spaß gemacht. Einfach herrlich. So habe ich mir die Verhältnisse vorgestellt. Dass ich trotzdem so schnell und sicher fahren kann, hätte ich nicht geglaubt. Dazu habe ich festgestellt, dass ich weder Schneeketten noch andere Winterreifen brauche. Meine Nokian haben einen solchen Grip, phantastisch. Ich bin mit guten 50km/h über die Strasse geheizt (für deutsche Verhältnisse). Das war für einheimische allerdings trotzdem ein bisschen zu langsam. Dabei durfte man gar nicht schneller fahren. Die Unterkunft befindet sich an einer Engstelle der Ostsee in eine natürlich Bucht. Bevor das Tageslicht ganz weg war, habe ich noch ein paar Fotos gemacht. Ich kann jetzt sogar sagen, dass ich auf der Ostsee stand. Das Eis scheint hier so dick zu sein, dass man mit einem Schneemobil darauf fahren kann.
Unser heutiges Guesthouse bei den Mattebo‘s. Eine super nette Familie.
Mit Aussicht auf die Ostsee, die, nach Aussage, 60cm dick ist.
Apropos Geschwindigkeit. Was ich hier auf der E4 als Geschwindigkeit gefahren bin, wäre in Deutschland undenkbar. Bei den Verhältnissen, wären die Leute nicht schneller als 60 gefahren. Vielleicht hat der Schnee hier auch eine andere Konsistenz und damit mehr Grip. Entgegen anderweitiger Aussagen werden die Hauptverkehrsstrassen, wie die E4 gesalzen. Nebenstrassen aber nicht. Es wird ab 10cm geräumt. Die E4 war praktisch frei von Schnee. Vielleicht wird besser geräumt. Die hohen Schneestände auf deutschen Autobahnen haben wir hier bisher nicht gesehen.
Heute sind wir bis auf 500km an unser Zielgebiet herangekommen. Wir haben uns zunächst Zeit gelassen und die Gegend von Gävle erkundet. Durch eine Fehlinformation von Apple Maps konnten wir kein Frühstück ergattern, wir wir es wollten. Wir hätten bis 11 Uhr warten müssen, aber das wollten wir nicht. Immerhin wurden uns 2 Kaffee spendiert. In Bonan haben wir den Leuchtturm bewundert und Lotsenschiffe im Hafen gesehen, deren Heizung lief. Die müssen ziemlich starke Motoren haben und dickes Eisen. Sonst würden sie es nicht aus dem Hafenbecken herausschaffen. Unser Parkplatz lag etwas abseits. Der Reiseführer berichtetet von 1-1,5 Stunden Zeit für die Besichtigung. Das scheinen Winterzeiten zu sein, denn die Strasse war eisglatt und wir hatten unsere Mühe dorthin zu gelangen. Ich war froh wieder im Auto zu sein, denn im Auto merkt man von den glatten Strassen nichts. Ansonsten hätte eine halbe Stunde locker gereicht. Der Blick auf die vereiste Bucht ist schön anzusehen.
Leuchtturm von Bonan
Der weitere Weg über die weitgehend sehr gut zu befahrene Strasse hat uns heute bis auf den Campingplatz Sundsvall geführt. Ich würde die Strecke bei den Verhältnissen ungerne bei Nacht fahren, denn teilweise stehen Seen auf der Strasse, in die ich ungerne mit 100km/h reinfahren wollen würde. Allerdings meistert der Allrad des Autos auch das. Mit meinen alten BMWs hätte ich mich schon mehrfach rausgekreiselt, naja, vielleicht auch nicht. Fakt ist aber, dass man bis auf die Verzögerung durch das Wasser und eben diesem auf der Scheibe, kaum etwas spürt, auch wenn nur einseitig verzögert wird. Mit den BMWs wäre ich auf keinen Fall so einfach die diversen Eis-Steigungen auf Parkplätzen und Nebenstrassen hinauf gekommen.
Das Wetter ist bis zum späten Nachtmittag bedeckt gewesen. Also wieder nur Handyfotos und auch der Tatsache geschuldet, dass ein Sturz mit dem Handy glimpflicher abgehen würde, als mit der großen Kamera. Morgen schauen wir uns nach dem Aufladen, auf das wir heute Nachmittag verzichtet haben, noch ein Museum an. So zumindest der Plan.
Die Ostsee soll hier etwa 20cm dick zugefroren sein.
Kubikenborg Aluminium AB
Kleines Update. Ich habe doch noch die Kamera hervorgeholt, als der Nebel über die Bucht gekrochen kam. Leider habe ich den Moment, zu dem die Schornsteine des nahegelegenen Aluminiumwerks zu sehen waren, verpasst. Da war ich gerade mit der anderen Richtung beschäftigt. Bilder folgen später.
Heute sind wir bis Gävle an der Ostseeküste gefahren. Der Weg war richtig schön. Erstens war es trocken. Und zweitens sind wir die 55 gefahren, was man so als Bundesstrasse ansehen kann. Wenig befahren und durch schöne Landschaften. Links und rechts liegt Schnee, aber die Strassen sind trocken. Die Temperatur liegt etwas über 0 Grad Celsius.
Mir ist heute aufgefallen, dass die Warnbarken in Schweden in den Landesfarben gehalten sind. Gut, wenn unsere Zeichen aus der preußischen Zeit kommen würden, würde das zusammenpassen, aber unsere Zeichen sind nach den Gesichtspunkten der Wahrnehmung Rot und Weiß. Gelb – Blau sind Komplementärfarben zueinander und wenn sie mit gelbem Licht angestrahlt werden, wird der Kontrast noch verstärkt. Andererseits ist Rot eine Warnfarbe, Blau eher nicht. Es bleibt also ein Rätsel, wobei andere Schilder Blau – Weiß sind.
Warum sind die Warnbarken in Schweden eigentlich in den Landesfarben gehalten?
Das Auto ist heute fit. Keine Warnmeldungen, nichts. Ich habe das Gefühl, dass wir heute viel besser voran gekommen sind. Wir haben nur noch 800km vor uns und dafür 5 Tage Zeit. Daher haben wir ab jetzt Zeit für Sightseeing. Es sind noch vier Ladestationen zwischen uns und dem Ziel. Also ca. eine pro Tag. Da bisher die Strassen gut ausgebaut und geräumt waren, gehe ich davon aus, dass es, zumindest die nächsten zwei Tage noch, so weitergeht.
Apropos Ladestation. Die Supercharger hier sind deutlich größer als bei uns, aber es gibt auch andere Anbieter. Gestern haben wir noch einen elektrischen LKW, sogar von DB Schenker, an einer Ladesäule gesehen und heute eine Nio-Akkuwechselstation. Leider war dort nichts los, so dass ich keinen Wechsel beobachten konnte. Schade, ich hätte das gerne beobachtet.
Ein elektrischer LKW. Ich bin begeistert.
Gävle liegt direkt an der Ostseeküste. Wir nächtigen in der Nähe in einem schönen Hotel. Zum Campen ist es viel zu nass und ehrlich gesagt, habe ich auch keinen Bock darauf. Wir haben ein Apartment mit drei Schlafzimmern, so dass wir uns nicht gegenseitig anschnarchen müssen. Der Wohnraum ist groß mit angeschlossener Küche. Außerdem gibt es eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner, die wir nicht brauchen. Ich stelle fest, dass ich bisher viel zu viel Klamotten dabei habe. Das Apartment ist für 5 Personen ausgelegt. Einzig das Frühstück fehlt. Leider ist nicht nur die Ostsee gefroren, sondern auch der Pool. Also nichts mit Schwimmen.
Hier kann man die zugefrorene Ostsee bestaunen und es macht mir Hoffnung auf eine interessante Eisbrecherfahrt. Hier würde ich allerdings nicht auf das Eis gehen. Dafür ist die Temperatur doch zu hoch. Für die kommende Nacht ist Schnee, der in Regen übergeht, angesagt. Mal schauen, wie es weiter nördlich aussieht.
Die Ostsee ist hier bereits zugefroren, wobei auf dem Bild eine Bucht zu sehen ist. Die Ostsee selbst ist etwas weiter links. Sieht allerdings genauso aus.
Hurra, ich habe heute das erste Mal die richtige Kamera ausgepackt. Viele Bilder sind es noch nicht, aber ein Anfang. Die Guten sind dem Fotobuch vorbehalten.
Heute war das Wetter deutlich besser. Nach dem wir uns von dem völlig chaotischen First Camping in Malmö verabschiedet hatten, wollte Christel unbedingt durch Lund fahren. Naja, da gab es nicht wirklich etwas zu sehen. Heute sind wir später losgekommen, aber wir fahren auf der Autobahn und kommen gut voran. Dem Tesla hat der gestrige Regen nicht gefallen. Der eine Parksensor vorne funktioniert nicht mehr richtig. Der Rest, inkl. Autopilot funktioniert noch. Vielleicht fehlt nur eine Autowäsche. Bis zum späten Nachmittag war es weitestgehend trocken und wir sind weiter als von mir ursprünglich geplant gekommen.
Schlafen tun wir heute in Kolmården. Wir haben uns extra Bettlaken bei Ikea angelacht. Da können wir Geld sparen, denn das Ausleihen der Bettwäsche kostet mehr als das Bettlaken und mit Kopfkissen und Schlafsack klappt das gut. Die Fahrt nach Kolmården war abenteuerlich. Es regnet, die Nacht ist schwarz, die Strasse eng und ohne Markierungen. Man sieht nichts. Nebendran liegt Schnee und auf dem letzten Kilometer auch auf der Strasse. Für den Tesla mit Allradantrieb und Winterreifen kein Problem. Trotzdem ist das Fahren in der Dunkelheit bei Regen sehr anstrengend. Vorzeigbare Bilder gibt es heute wieder nicht. Entgegen Christels Meinung, habe ich gerne sonniges Wetter zum Fotografieren. Bilder bei bedecktem Himmel sind einfach nur fade. Da hat eben jeder seinen Geschmack.
Jetzt liegen noch gute 1100km vor uns. Mal schauen wie lange die Strassen einfach befahrbar sind. Die Einheimischen fahren ihre Autos hörbar mit Spikereifen, wenn auch nicht alle.
Wir haben die erste lange Strecke hinter uns und haben es bis Malmö geschafft. Das hat sehr lange gedauert. Hinter Hamburg hat es zu regnen begonnen und nicht mehr aufgehört. Vermutlich hat der Tesla deshalb mit 24kWh / 100km so viel verbraucht. Licht plus Scheibenwischer sind merkliche Verbraucher. Natürlich sind wir auch deutlich schwerer, als wenn ich alleine ohne Zusatzausrüstung, wie Schneeketten, unterwegs bin. Vor 6 Jahren hatte ich keine 10 Stunden bis Malmö gebraucht, heute waren es etwa 1,5 Stunden mehr. Ich hoffe, dass das jetzt die anstrengendste Strecke war und das Wetter doch noch besser wird. Leider sieht es für die kommenden Tage nicht so gut aus. Aktuell haben wir Sturm und Regen. Weil das Wetter so schlecht ist, konnte ich leider keine vernünftigen Bilder machen.
Ein kurzer Ausflug an den Öresund Strand brachte die Überreste eines Vogels zu Tage
Unsere bisherige Route
Wir haben den Landweg gewählt. Schien etwas billiger zu sein und nicht so viel langsamer. Naja, zumindest hatten wir keine schaukelnde Fähre
Relativ spät abends sind wir auf dem Campingplatz bei Malmö angekommen. Dann fing das Chaos an. Zuerst sollten wir eine Zutrittskarte erhalten. Eigentlich bekommt man die an einem Automaten. Wir aber nicht, sondern aus einer Box. Die Karte funktionierte auch beim Servicehaus und der Schranke. Zunächst hatten wir keine Hüttennummer erhalten. Also anrufen. Es stellte sich heraus, dass die Karte nicht funktioniert. Also noch ein paar Mal anrufen, um schlußendlich eine andere Karte zu erhalten. Bis wir die Bettwäsche und Zugang zur Hütte hatten, war weit über eine Stunde vergangen. Wir waren sowieso fertig und dann das noch. Es hat die Laune nicht wirklich gehoben. Aber Hauptsache wir konnten eine trockene und warme Nacht verbringen.
Es ist gar nicht so einfach sich bei einer Winterreise zu beschränken. Ich fange an mit der Kiste, in der sich Lebensmittel, Kochgeschirr und sonstiges befinden. Dazu Isomatte und Schlafsack. Normalerweise habe ich für das Auto noch eine aufblasbare Luftmatratze dabei, aber die Chance im Auto pennen zu können ist sehr gering. Denn wenn wir uns hinten reinlegen wollten, wüssten wir nicht wohin mit der ganzen Ausrüstung. Alleine der zentrale Rucksack ist zum Bersten voll mit Pullovern und vor allem warmen Merinoshirts. Neben der wichtigen 12kg Fotoausrüstung kommen dann noch ein paar Kleinigkeiten dazu, wie ein spezielles Ladekabel, mit dem man wirklich überall laden kann, Skihose, Zusatztaschen für alle Fälle und natürlich passendes Schuhwerk. Außerdem nehme ich noch Wasser mit. Das wird nicht für die ganze Reise reichen, aber vielleicht packe ich noch etwas dazu.
Teilausrüstung mit Campingkiste, Isomatte, Schlafsack und Ladekabel
Das Ladekabel verschwindet im Untergrund zu den Schneeketten. Dazu ist anzumerken, dass das Ladekabel ohne den Koffer mitkommt. Der ist so unhandlich, sperrig und mit so vielen Klettbändern versehen, dass der nicht gut platziert werden kann und ohnehin zu viel Stauraum einnimmt. Die restliche Ausrüstung verschwindet im Kofferraum. Auch die Fotoausrüstung kommt zunächst in den Kofferraum, aber während der Tour ist sie natürlich greifbar auf der Rücksitzbank.
Meine vollständige Ausrüstung mit Kopfkissen. Von oben sieht das gar nicht so viel aus, aber das täuscht.
Das ist nur die Hälfte der Ausrüstung. Christels Sachen kommen noch dazu. Wie gut, dass der Tesla einen Frunk hat. Da können dann Zelt und Schutzmatte Platz finden. Die Tatsache, dass der Tesla quasi drei Kofferräume hat, spricht für ihn und gegen alle deutschen Autos, die unter der Fronthaube einen Haufen Technik haben und dazu kaum Platz für Ladekabel. Ich könnte das Teslaladekabel zuhause lassen, denn das brauche ich nicht. Dafür habe ich ja das Juice Kabel. Aber das ist etwas sperrig und passt nicht in den Radkasten und das Teslakabel liegt neben dran und stört nicht.
Der Kofferraum ist voll und ein Teil befindet sich auf der Rücksitzbank
So geht die Reise los. Erst einmal in den Norden Deutschlands und dann nach Schweden.