Umweltfolgen Elektroauto

Eben gerade gab es im ZDF einen Beitrag über den wahren Preis des Elektroautos. Dort wurde über den Lithiumabbau in Chile und die Kobaltgewinnung im Kongo berichtet. Die Probleme in Chile sind Umweltprobleme, während es beim Kobalt soziale Probleme sind. Aber der Reihe nach.

Wie betrifft welches Element die Akkus eines Elektroautos?

Der Anteil von Lithium in einem E-Auto Akku beträgt etwa 1,5%, der von Kobalt liegt meistens bei ca. 8%. Tesla hat den Anteil beim Model 3 auf 2,8% gedrückt. Die Hauptmaterialien sind aber Aluminium und Kupfer, deren Gewinnung auch nicht schön ist.

Ich fasse hier noch einmal die Probleme aus dem Beitrag zusammen (war für mich allerdings nichts Neues).

Problem Lithium

Das Problem der Lithiumgewinnung in Chile ist, dass das Salz dort erst in Wasser gelöst werden muss und dass das Salzgebiet die trockenste Wüste der Welt, die Atacama ist. Wo kommt das Wasser her? Aus dem Untergrund. Es wird also Grundwasser (21 Mio Liter / Tag) abgepumpt, was dazu führt, dass die Bevölkerung kein Wasser zur Bewässerung von Feldern mehr hat. Außerdem hat die einheimische Bevölkerung nichts davon, da nur sehr wenig Arbeitskräfte für die Arbeit benötigt werden. Hier ist mal wieder das Geld das Problem. Dabei wäre meiner Ansicht nach zumindest eine Teillösung möglich. Man müsste das Verdunstungswasser auffangen und zurückführen. Man könnte es zum Beispiel direkt zur Bewässerung nutzen. Allerdings geht noch immer ein großer Teil des Wassers verloren, denn es wird eine nur 6% Lösung mit Tanklastern weggefahren. Also wird irgendwo anders nochmals Wasser in großer Menge vermutlich durch Erhitzung der Lösung entzogen. Ich frage mich, ob nicht auch eine 8 oder 10 prozentige Lösung möglich wäre, einfach nur durch eine längere Verdunstungsphase? Ich sehe hier großes Potential ökologisch besser zu werden. Hier könnten Umweltverbände Druck aufbauen.

Problem Kobalt

Das Problem der Kobaltgewinnung liegt daran, dass wenige und dazu wohl auch ausländische Arbeitskräfte den großen Abbau vornehmen und die arme, einheimische Bevölkerung auf eigene Kosten versucht illegal und unter gefährlichen Bedingungen Kobalterz abzubauen und zu verkaufen. Hier kann nur der Staat regulierend einwirken. Allerdings ist die einheimische Bevölkerung nicht für das Thema Umwelt und soziales sensibilisiert, denn sie leben in ihrem eigenen Müll und tun nichts dagegen.

Sind diese Probleme schlimm und rechtfertigen Sie die Elektromobilität?

Meiner Meinung nach sind die Probleme schlimm und sollten gelöst werden. Allerdings gilt dies für den Abbau jeglicher Rohstoffe. Also auch für im Katalysator benötigter Schwermetalle, Aluminium, Kupfer, Eisen, … und vor allem auch die Rohölgewinnung. Man muss nur nach Ölverschmutzungsbilder auf Google suchen. Stellen wir Soll und Haben mal gegenüber.

Für den Akku

Soll

  • Probleme mit der Umweltverträglichkeit des Rohstoffabbaus
  • CO2 Erzeugung bei der Weiterverarbeitung zum eigentlich gewünschten Material.
  • Soziale Probleme, da die einheimische Bevölkerung nicht berücksichtigt wird.

Haben

  • Die Materialien sind wie das Autoblech nicht verloren. Es verschwindet nicht, so wie das Rohöl, sondern kann recycelt werden.
  • Im Vergleich zu anderen Rohstoffen und deren Verhüttung, ist zumindest die Lithiumgewinnung, noch CO2 schonender, als andere Verfahren.
  • Die Umweltprobleme ließen sich bei gutem Willen in den Griff bekommen. Dasselbe gilt auch für die sozialen Probleme.

Für den Verbrenner

Soll

  • Die Rohstoffgewinnung von den Schwermetallen, die für Katalysatoren benötigt werden, ist ebenso problematisch wie die der Kobaltgewinnung, hat dazu noch den Nachteil, dass diese Materialien vom Auto ausgestoßen werden und damit wohl verloren gehen.
  • Die für den Betrieb eines Verbrenners notwendigen Öl basierten Stoffe werden mit einem irren CO2 Aufwand geborgen und verschmutzen die Umwelt. Beispiel: In Sibirien muss tief in der Erde eine zähe Pampe aufgewärmt werden, damit sie überhaupt gefördert werden kann. Alleine dort gehen 2/3 der Rohölenergie bereits verloren. Und am Ende ist das Öl und Benzin einfach weg. Da gibt es noch viele Beispiele.
  • Auch hier gibt es oft soziale Probleme.

Haben

  • Man muss dem Verbrenner wohl zu Gute halten, dass viel Rohöl auch gefördert werden würde, wenn kein Benzin und Diesel erzeugt werden würde, denn Öl bildet vielfach die Basis für Plastik, medizinische und kosmetische Produkte jeder Art. Die Probleme von Plastik stehen aber auf einem anderen Blatt.

Was tun?

Was können wir tun. Natürlich wäre es das Beste, wenn wir keine Privatautos mehr bräuchten. In Deutschland funktioniert das angeblich nicht, weil die Bürger nicht mitmachen. Ich glaube, das ist nur eine Ausrede, denn es gibt einfach keine Alternativen für viele Menschen, zumindest auf dem Land.

Nehmen wir also an, wir kommen um ein Auto nicht herum. Dann ist erstmal das Elektroauto besser, weil es weniger Energie zum Fahren benötigt und weniger Energie verbrauchen ist immer besser. Zum Anderen gibt es derzeit keine technisch bessere Lösung als ein Akkufahrzeug. Gedanklich besser wäre ein Verfahren, bei dem eine elektrisch geladene Flüssigkeit verwendet wird. Diese Flüssigkeit könnte dann in einem geschlossenen Kreislauf schnell getauscht werden.  Leider gibt es das noch nicht mit einer genügenden Energiedichte. Es gibt außerdem das Problem, dass Flüssigkeiten austreten können, zum Beispiel bei einem Unfall. Eine solche Flüssigkeit müsste also umweltverträglich sein.

Fazit

Ein Elektroauto ist keine heilige Kuh, aber das Beste, was derzeit an Antriebstechnik verfügbar ist. Sollte es ein besseres Tankverfahren mit elektrisch geladener Flüssigkeiten geben, so ist darauf umzustellen, denn der Rohstoffeinsatz wäre dann viel geringer als bei einem Akku. Ein Verbrenner ist definitiv ein schnellst möglichst einzustellendes Relikt aus einer Zeit, in der man sich um die Umwelt noch keine Gedanken gemacht hat. Es sollte aber ausreichen die Verbrenner bei einem normalen Neukauf zu ersetzen. Relativ neue Verbrenner zu verschrotten ist das allerschlimmste, was man tun kann.

Heizkosten im Griff haben und das Klima schützen (für Hausbesitzer)

Heute gibt es ein paar Erfahrungswerte von mir als Hausbesitzer

Ich habe ein mehr als 40 Jahre altes Haus zu einem Plus-Energiehaus umgewandelt. Ein Teil davon betrifft entsprechend die Erwärmung des Hauses.

Welche Maßnahmen habe ich durchgeführt und warum?

Neue Fenster

Ich habe alle Fenster gegen entsprechende Isolierverglasung unter Berücksichtigung entsprechender Rahmenprofile einbauen lassen. Das war gar nicht einmal so teuer, hat aber sehr viel gebracht.

Hausisolierung

Ich habe mein Haus von außen mit 16cm Steinwolle isolieren lassen. Ich hatte mich damals für die Steinwolle aus mehreren Gründen entschieden. Erstens ist Steinwolle nicht brennbar und damit viel weniger risikoreich wie Styropor. Zweitens ist Steinwolle atmungsaktiv. Das heißt, Steinwolle passt gut zu meinem Steinhaus. Außerdem dachte ich damals, dass die Entsorgung von Steinwolle später einmal nicht so problematisch ist wie Styropor. Das ist im Grunde auch richtig, aber es handelt sich später um Sondermüll (auf Grund der Fasern), weshalb ich heute auf ein anderes Material setzen würde. Es gibt heute Isolierungen, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren, genauso kompakt und einfach zu verarbeiten sind wie Styroporplatten und deutlich fester als Steinwolle. Außerdem ist deren Herstellung deutlich CO2 schonender als die Herstellung von Steinwolle. Einfach mal auf eine Baumesse gehen und sich informieren.

Das Ergebnis der neuen Fenster und der Hausisolierung ist eine Reduzierung des Ölverbrauchs um 50%.

Was man NICHT tun sollte.

Was die Energieberater und Handwerker sagen, ist teilweise mit Vorsicht zu genießen. Mein Energieberater hat die Werte so schlecht gerechnet, dass sie mit der Realität nichts zu tun haben (der Verbrauch liegt tatsächlich um mehr als 2/3 unter dem errechneten Wert) . Außerdem erzählen die immer, dass ein Haus dicht sein muss. Wer zieht sich freiwillig eine Plastiktüte über den Kopf? Also, warum dann das Haus zu einer Plastiktüte umwandeln? Ein völlig dichtes Haus muss künstlich beatmet werden. In der Regel über Umluftheizungen oder künstlichen Lüftungsschlitzen in den Fensterrahmen. Diese haben folgende zwei Nachteile: 1. In den Filtern entsteht schnell eine ungesunde Umgebung mit Schimmel. Also muss man die regelmäßig reinigen, was mit Aufwand verbunden ist. 2. Diese Anlagen filtern aus der Luft Schwebstoffe heraus. Das ist bei Allergikern gewollt, hat aber den Nachteil, dass nur die groben Teile gefiltert werden. Diese groben Teile braucht der Mensch aber zum Aushusten der feinen Staubteilchen. Also hat es gesundheitliche Nachteile für den Nichtallergiker.

Wenn ein Haus mit Kunststoff isoliert wird, also abgedichtet wird, führt das häufig zu Schimmelbildung, die nicht gewollt ist. Ein Haus muss atmen können. Außerdem basieren Stoffe wie Styropor auf Erdöl. Brennen also gut. Neue Häuser brauchen solche Maßnahmen vermutlich gar nicht, wenn man gleich den richtigen Baustoff, zum Beispiel auf Blähtonbasis verwendet. Das habe ich allerdings nicht ausgerechnet.

Zwischenergebnis Wärmedämmung

Das Zwischenergebnis ist wie bereits gesagt eine Reduzierung der Heizkosten um 50%. Die entsprechenden Kosten hat man nach ca. 15 Jahren raus. Es lohnt sich nach Förderungen von der KfW zu schauen, aber insgesamt lohnt sich auch eine Finanzierung bei den heutigen Zinsen und Heizen wird immer teurer.

Heizung

Bei der Heizung gibt es viele Aspekte zu beachten und dementsprechend gibt es einige Lösungen, aber mit gutem Willen ist in (fast) allen Fällen die ökologisch beste Lösung möglich.

Ein Vergleich der Systeme:

  • Öl: Eine Ölheizung stinkt, produziert Schadstoffe, ist regelmäßig zu warten, benötigt einen Schornsteinfeger und schwankt stark in den Verbrauchskosten, die insgesamt aber weiter steigen werden. Außerdem müssen die Tanks regelmäßig gewartet werden, was sehr teuer ist. Der Ersatz einer Ölheizung bringt einen zusätzlichen Raum im Haus.
  • Gas: Gas stinkt nicht, benötigt weniger Platz, als eine Ölheizung, produziert aber auch Schadstoffe, wenn auch deutlich weniger als Öl, muss regelmäßig gewartet werden. Gas kann ökologisch eine Alternative sein, wenn das Gas aus Power2Gas Anlagen stammt. Erdgas ist, wie alle fossilen Brennstoffe, hingegen ökologisch nicht gut. Der Gaspreis unterliegt Schwankungen, wie auch der Ölpreis.
  • Pellet / Holz: Pelletheizungen oder auch Holzheizungen entstammen der Idee, dass Holzabfälle, bzw. Abfälle aus der Holzindustrie zum Heizen verwendet werden. Leider ist der Bedarf inzwischen so groß, dass Abfälle nicht mehr reichen. Also werden in Sibirien Wälder abgeholzt. Die Bäume werden zerkleinert, mit Energieaufwand gepresst und nach Deutschland gebracht. Da bleibt vom ökologischen Grundgedanken nichts mehr übrig. Außerdem produzieren diese Anlagen Feinstaub.
  • Wärmetauscher: Wärmetauscher arbeiten nach dem Prinzip: ich stecke ein bisschen elektrische Energie hinein und bekommen ein Vielfaches an Wärmeenergie heraus. Es gibt Luftwärmetauscher und Bodenwärmetauscher. Letztere sind energetisch besser, aber bedeuten einen sehr viel höheren Aufwand bei der Installation und hinterlassen Spuren in der Erde. Wärmetauscheranlagen produzieren außer leichten Geräuschen keinerlei Umweltbelastungen. Man kann die Anlagen fast überall installieren. Sie sind wartungsarm. Diese Anlagen arbeiten besonders gut, wenn Flächenheizungen vorhanden sind, aber auch in Häusern mit herkömmlichen Heizkörpern lassen sie sich nutzen, wenn die Häuser vorher gut isoliert werden. Besonders viel Sinn machen diese Anlagen in Kombination mit einer Photovoltaikanlage, denn dann produziert man zumindest auf dem Papier die eigene Energie.
  • Solaranlagen: Solaranlagen funktionieren meiner Meinung nach nur in einer Extremnutzung. Das heißt,  in dem Haus gibt es einen sehr großen Speicher, in dem die im Sommer produzierte Wärme für den Winter gespeichert werden kann. Ansonsten lohnen sich diese Anlagen nicht. Besser die Dachfläche für Photovoltaik nutzen.

Fazit

Ich bevorzuge eine Luftwärmeheizung, die zwar energetisch nicht optimal ist, aber ökologisch die beste Variante ist. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage, hat man nach 15 Jahren die Kosten wieder raus und die Verbrauchskosten sind dauerhaft überschaubar gering.

Alternativ ist eine Gasheizung zu bevorzugen, wenn es überhaupt ein Gasnetz gibt. In der Hoffnung, dass immer mehr Gas aus Sonnenstrom eingespeist wird.

Dieses Jahr könnte sogar das erste Jahr sein, in dem ich nicht nur weniger für Strom und Heizung ausgebe, sondern insgesamt ein Plus an Einspeisevergütung habe. Dabei spare ich noch 15Tonnen CO2 ein.

Der kleine Mann

In den letzten Wochen habe ich einige Diskussionen bzgl. Klimawandel und was kann “ich” tun gehabt.

Folgende Argumente musste ich dann hören:

  1. Wenn ich etwas tue, hat das gar keine Auswirkung, selbst wenn das kleine Deutschland etwas tut.
  2. Sollen doch erst einmal die “Großen” anfangen.
  3. Die Politik muss das regeln.

“Meine Maßnahmen haben gar keine Auswirkung!”

Natürlich ist die Auswirkung einer einzelnen Person gering. Beispiel: Deutschland produzierte 2017 die gewaltige Zahl von 905MioTonnen CO2. Ich selber habe durch meine Solaranlage knapp über 8 Tonnen CO2 eingespart. Diese sind reine Stromeinsparungen inkl. Heizung, aber ohne Berücksichtigung, dass das Heizöl eingespart wurde. An nicht verfeuertem Heizöl sind das fast 10 Tonnen CO2, die nicht produziert wurden. Dagegen muss man aber den Strommehrverbrauch rechnen, so dass die Bilanz zwar noch besser wird, aber ich kann nicht die vollen 10 Tonnen, sondern nur 14 Tonnen rechnen. Das sind 0,0000015%. Die 14 Tonnen CO2-Einsparung sind für 3 Personen.

Dazu kommen noch einige Tonnen durch das Fahren eines Elektroautos (siehe auch: https://www.tesla.com/de_DE/carbonimpact). An meinem persönlichen Wert arbeite ich noch und aktualisiere dann den Beitrag.

Nun muss man das hochrechnen, wenn wir alle etwas tun würden.

Ich rechne von den 84Mio Menschen in Deutschland schon einmal 10% ab, die bereits etwas getan haben. Dann komme ich grob für 76Mio Deutsche auf 354Mio Tonnen CO2 im Bereich . Das ist immerhin eine ganz ordentliche Zahl und fast 2/5 des Gesamtausstoßes. Das heißt, es hat eine Auswirkung, wenn der kleine Mann etwas tut. Er hat es vor allem für seine Folgegeneration zu tun. Man kann sich heute nicht mehr herausreden keine Information gehabt zu haben, wie man es unseren Eltern noch zugestehen muss. Natürlich ist das Potential nicht ganz so groß, da nicht alle dieselben Voraussetzungen wie ich haben, aber es zeigt anschaulich die Größenordnung des Potentials.

Der CO2 Ausstoß durch den Autoverkehr ist mit 170Mio Tonnen auch eine zu beachtende Größe. Der Individualverkehr macht davon ca. 60% aus, also 100Mio Tonnen. Die werden wir natürlich nicht so schnell vollständig wegbekommen, aber es zeigt das Potential.  Da kann sich jeder fragen, ob die Autofahrt jetzt wirklich mit dem eigenen Verbrenner notwendig ist und wenn ich der Meinung bin, ich brauche ein Auto, ob nicht ein Elektroauto möglich ist? (Sogar der ADAC sagt, dass Elektroautos günstiger sind, als Verbrenner).

“Was kann ich denn gegen die Großen tun?”

Natürlich kann der Einzelne die Großen nicht direkt zur CO2 Einsparung oder sonstigem Umweltschutz bewegen, aber es geht auch hier in der Masse, in dem ich einfach mein Konsumverhalten hinterfrage und ggf. Kampagnen von Umweltschutzorganisationen unterstütze. Auch reagieren Firmen sensibel auf entsprechende Anfragen der Konsumenten. Ich kann mich also ganz bewußt gegen den Konsum von bestimmten Gütern entscheiden und insgesamt den Konsum hinterfragen. Beispiel Zahnbürste: Brauche ich immer eine komplett neue Zahnbürste oder reicht es, eine mit Wechselkopf zu verwenden? Beispiel Apple: Vor einigen Jahren hatte Apple noch einen sehr schlechten Ruf bzgl. Umweltschutz. Durch entsprechende Pressemitteilungen wurden sie aber zum Umdenken bewegt und sind in ihrer Branche inzwischen eine Führungsgröße in dem Thema. Außerdem nehmen Unternehmen auch wahr, wenn die potentiellen Käufer für sich selber bereits etwas getan haben, dass wohl eine entsprechende Sensibilität zu dem Thema besteht.

Auch kann man auf viele Dinge mit geringen Einbußen verzichten. Muss es wirklich eine Kreuzfahrt auf einem großen Schiff sein? Früher ist man mit einem Bahnticket quer durch Europa gefahren. Das ging auch und war viel günstiger. Zugegeben ohne Pool. Oder muss ich wirklich mit dem Flieger in den Urlaub oder zum Termin fliegen. Natürlich macht Bahnfahren in Deutschland nicht so viel Spaß, aber es ist eine Alternative.

“Die Politik muss das regeln!”

Dem gebe ich umumwunden Recht, denn die meisten Menschen machen sich keine Gedanken zu dem Thema oder sie kennen nur die Sprüche der Lobbyisten oder von seltsamen Parteien (siehe Sprüche vom Anfang). Für mich ist der Klimawandel nicht mehr in Frage zu stellen. Es ist messbar, dass sich der CO2 Anteil der Luft in den letzten 150 Jahren verdoppelt hat. Also bitte nicht auf irgendwelche Parolen hören, dass der Klimawandel nicht bewiesen sei. Bewiesen ist er erst, wenn er da ist. Wann ist er da? Für mich jetzt schon, denn solche Wetterkapriolen hatten wir früher nicht in der Menge und nicht in der Größenordnung. Es handelt sich ja auch um einen schleichenden Prozess und nicht um die Katastrophe, wie sie in manchen Filmen dargestellt wird. Man kann den Klimawandel ansonsten auch an keiner echten Größe festmachen. Was ist der Referenzwert für was? Bei der Temperatur geht es noch einigermaßen, aber Anzahl Unwetter, Stärke der Unwetter? Hmm, das ist schwer zu fassen. Nur Jahrestemperaturen sind bekannt und meßbar und da haben wir meiner Ansicht nach schon einen deutlichen Hinweis. Aber der kleine Mann tut nichts, wenn er nicht zu seinem Glück gezwungen wird. Die Älteren erinnern sich vielleicht noch an die Einführung der Gurtpflicht. Deshalb müssen die Einsichtigen etwas tun.

Wir können nur alle paar Jahre einen Einfluß auf die Politik nehmen. Auch der geneigte Protestwähler kann das tun. Es muss ja keine extreme Partei sein. Das wird noch ein paar Wahlen so weiter gehen, bis die Politiker kapieren, dass man mit Phrasen nichts erreicht, sondern nur mit vernünftigen Aktionen. Also überlegt Euch gut, was Ihr beim nächsten Mal wählt. Die Aussage ist aber, man kann etwas mit dem richtigen Kreuz tun.

“Was macht schon das kleine Deutschland aus?”

An dieser Stelle möchte ich mal den Verlauf des Klimawandels in Erinnerung rufen. Im Grunde genommen hat alles schon vor 2000 Jahren mit dem Schiffbau der Römer begonnen, aber der entscheidende Startpunkt war der Beginn der Industrialisierung. Wo hat die begonnen? Genau, in Europa und Amerika. Wir haben das noch in den 70er Jahren deutlich spüren können, mit Pseudokrupp und Waldsterben. Seit dem haben die “Umweltspinner” sehr viel erreichen können und wir haben wieder einigermaßen saubere Flüsse und Luft. Die Wälder stehen nicht, weil es den sauren Regen nicht gegeben hat, sondern weil durch Protest ausgelöste Maßnahmen den sauren Regen reduziert, bzw. eliminiert haben. Wie schlecht die Luft heute noch ist, merken nur E-Autofahrer, die nach 2 Jahren von den Abgasen der Verbrenner völlig genervt sind und denen der Innengeruch eines Verbrennerfahrzeugs schlecht bekommt (durfte ich heute mal wieder erleben). Die anderen Nasen sind so an die schlechte Luft gewöhnt, dass sie es gar nicht mehr merken.

Wenn also das kleine Europa den Klimawandel verursacht hat, dann kann es auch etwas dagegen tun. Immerhin wird hier noch ein Großteil der Güter konsumiert. Außerdem hat unser Verhalten auch Einfluß auf das Ökosystem in anderen Ländern wie China. Also unser Verhalten hat einen großen Einfluss, wenn er auch nicht direkt sofort sichtbar wird, aber CO2 kennt auch keine Grenzen.

Hinweis an die Wirtschaft und Politik

Was mich seit geraumer Zeit anstinkt ist die Aussage, dass wir einen Fachkräftemangel haben und auf der anderen Seite Arbeitsplätze in der Kohleindustrie und Autoindustrie schützen müssen. Sorry, aber das ist Schwachsinn. Geht hin und werdet flexibel (hier sind hauptsächlich Arbeitgeber gemeint). Wenn sich jemand auf eine artfremde Stelle bewirbt, dann gebt ihm eine Chance und bildet ihn entsprechend aus. Wenn eine Stelle in einer Zukunftsbranche existiert und ihr in einer dem Untergang geweihten Branche arbeitet, dann bewerbt euch dort mit dem Hinweis, dass Ihr neugierig auf etwas Anderes seid und willens umzulernen. Der Mensch ist auch mit über 30, 40, 50 noch lernfähig und die meisten sind lernwillig. Wir benötigen noch einiges an Technik im Umweltbereich, zum Beispiel Power To Gas Anlagen, um Sommersonnenstrom für den Winter zu speichern und zu nutzen. Das sind Chancen auch international eine entsprechende Führungsrolle zu übernehmen. Es gibt ungelöste Probleme im Recycling von Windkraftanlagen und es wird eine Menge neue Arbeitsplätze im Bereich mobile Lösungen geben, nur eben keine mehr im Motorenbau.

Also, wenn ihr noch keine 50 seid, dann bewegt euch. Die über 50 jährigen können in ihrem alten Beruf sicher noch bis zur Rente durchhalten, aber nur, wenn sich insgesamt etwas tut. Die Autobranche kann sich jetzt umstellen und einen sanften Übergang hinbekommen oder sie kann untergehen. Dann sind sehr viele Arbeitsplätze betroffen.

Was bedeutet der Klimawandel eigentlich für uns?

Kosten des Klimawandels

Heute beschäftige ich mich mal mit der Frage, was für uns in Deutschland der Klimawandel bedeutet. Die Auswirkungen für uns werden sein, dass wir mit Wetterkapriolen zu kämpfen haben, also örtlichen Starkregen und Dürre, hohe Ozonwerte, Feinstaub, …. Abgesehen von den direkt sichtbaren Folgen, wie Schlammlawinen, bedeutet dies, dass wir ein Problem mit der Nahrungsmittelerzeugung haben. Außerdem gibt es gesundheitliche Folgen, wie Kreislaufbeschwerden, Atemwegserkrankungen und so weiter und so fort.

Experten haben nun berechnet, dass diese Folgen uns 38Mrd € kosten werden. Ja, was heißt das denn konkret? Wenn wir 38Mrd durch 84Mio Einwohner teilen, so sind das ca. 450€ für jeden. Da kann man sagen, hier sind 450€, lass mich in Ruhe. Allerdings können das keine Einmalkosten sein, sondern nur jährliche Kosten und die werden weiter steigen, wenn sich nichts ändert.

Wie kommt der Klimawandel zustande?

Der Klimawandel kommt dadurch zustande, dass wir Menschen Treibhausgase emittieren, die dafür sorgen, dass die Wärmestrahlung der Sonne nicht mehr so stark in das Weltall zurückreflektiert wird. Als Hauptverursacher wird CO2 angegeben, dessen Anteil in der Luft inzwischen doppelt so hoch ist, wie in den 2Mio Jahren vor der technischen Revolution (400 anstelle 200ppm). CO2 entsteht direkt durch unseren Energieverbrauch und indirekt durch unseren Konsum. Letzteren können wir noch schlechter beeinflussen als den Energieverbrauch, denn auch wenn wir uns in Deutschland einschränken, so gibt es noch viele Mrd Menschen, die erst einmal unseren Standard erreichen wollen und das kann man ihnen nicht verübeln. Hier kann nur die Industrie den CO2 Ausstoß bei der Güterherstellung reduzieren, aber es ist auch sinnvoll seinen eigenen Konsum zu überdenken. Muss es wirklich immer das neueste Gerät sein oder kann ich auch mal ein Gerät reparieren (lassen)?

Was müssen wir tun, um unseren CO2 Ausstoß zu verringern?

Wir haben in unserem täglichen Leben mit drei Bereichen der Energienutzung zu tun: Heizen, Stromverbrauch und Mobilität.

Beim Heizen können erst einmal nur Hausbesitzer etwas tun. Meine Empfehlungen hierzu sind: Heizung, wenn möglich, auf Wärmetauschertechnik umstellen oder auf Gas, auf keinen Fall mehr Öl verwenden und auch Pellet- oder Holzheizungen sind nicht umweltfreundlich. Die Wärmetauscher sollte man dann in Zusammenhang mit einer Photovoltaikanlage sehen und Gas, weil Gas künstlich hergestellt werden kann. Dazu später mal mehr.

Zum Thema Mobilität kann man viel sagen. Zum Beispiel, muss ich meine Kinder einen Kilometer mit dem Auto zur Bushaltestelle bringen? Zu Fuß gehen täte vielen Leuten gut. Ansonsten gibt es hier die Themen Verkehrsplanung, E-Mobilität und autonomes Fahren. Ich denke, dass sich die letzten beiden Punkte in den kommenden 5-10 Jahren automatisch regeln werden. Tut mir leid für die Taxi- und Busfahrer, aber dafür werden Leute in Servicecentern benötigt, die aus der Ferne Probleme beheben. Vielleicht auch keine schlechte Perspektive im Warmen sitzen zu können und die Menschen könnten vermehrt von zuhause arbeiten (das ist aber ein anderes Thema).

Bleibt der Stromverbrauch. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Menschen bei uns inzwischen LED Leuchtmittel einsetzen und auch sonst energiesparende Geräte verwenden oder nach einem Neukauf verwenden, ob sie wollen oder nicht, denn andere Geräte gibt es nicht mehr. Da muss ich direkt mal die EU Kommissionen loben. Bleibt noch die Stromerzeugung. Hier können zuallererst die Hausbesitzer etwas tun, aber auch Mieter haben Möglichkeiten.

Zunächst ein Zahlenspiel.

Eine Kilowattstunde Strom aus herkömmlichen Kraftwerken produziert 700g CO2.

Eine Person nutzt pro Jahr im Schnitt etwa 1,25MWh Strom. Das macht 875kg CO2 pro Jahr. Wer möchte, kann sich dazu das Volumen ausrechnen. Eine gewaltige Zahl (550.000 Liter pro Tonne CO2 oder 550 Kubikmeter).

Meine relativ gut ausgerichtete und wenig beschattete Solaranlage produziert mit 50 Modulen im Jahr ca. 12MWh Solarstrom. Also produziert ein Modul 240kWh / Jahr. Ich habe für ein Modul vor 5 Jahren ca. 400€ inkl. Wechselrichter bezahlt. Man bekommt auch Einzelmodule inkl. Wechselrichter, die man in die Steckdose stecken kann für etwa 600€. Diese Module sind auch für Mieter interessant.

Die Rechnung

Wir sollen 38Mrd€ pro Jahr für die Folgen des Klimawandels bezahlen, sei es durch höhere Krankenkassenbeiträge, Versicherungen oder Strompreise. Warum nicht selber investieren?

Für 450€ / pro Jahr im Schnitt, könnte sich im jeder ein Solarmodul pro Jahr kaufen. Nehmen wir an, dass nicht alle Module gut verwendet werden können und nur 66% der Leistung bringen, haben wir noch 158kWh / Jahr pro Modul. Jedes Jahr würden jetzt 84Mio Solarmodule hinzukommen. Das sind 13272000000kWh Solarstrom im Jahr, also 13,3TWh / Jahr an Leistung. Das sind immerhin 2% unseres Gesamtstrombedarfs. Alleine mit dieser Aktion würden wir in Deutschland 9,3Mio Tonnen CO2 einsparen (oder jeder Einzelne 110kg). Das sind 1,2% gegenüber der aktuellen individuellen CO2 Produktion. Die Maßnahmen könnten ca. 15 Jahre laufen, bis keine weiteren Dachflächen mehr zur Verfügung ständen oder 18% der CO2 Emissionen. Das ist fast die Hälfte dessen was wir brauchen, um die 2 Grad Marke zu halten und jedes Jahr Emsissionsverhinderung verzögert die Erreichung der 2 Grad. Wenn man dann den Sommerstrom zur Methanherstellung (Energiespeicher für den Winter) nutzt, reduziert man zumindest temporär auch noch den CO2 Gehalt der Luft, was auch helfen würde.

Jetzt kommen die Kritiker, die sagen, dass die Herstellung von Solaranlagen auch CO2 produziert. Das ist im Prinzip richtig, aber die Herstellung verbraucht hauptsächlich Strom, der ja CO2 neutral produziert werden kann und die Herstellung von konventionellen Kraftwerken erzeugt auch CO2. Also irgendwo muss man mal anfangen.

Das Gute ist, dass jedes Solarmodul, Stand heute, im Jahr ca. 43€ einsparen würde. Also ist das Modul in weniger als 10 Jahren bezahlt und anschließend spart man nur noch.

Natürlich kann nicht jeder jedes Jahr ein Modul an seiner Wohnung anbringen und es gibt noch eine soziale Komponente, aber Hausbesitzer können ihre großen Dachflächen nutzen und die sozialen Unterschiede gleichen sich durch entsprechend gewichtete Investitionen aus. Auch wenn der Hausbesitzer eines reinen Vermietobjektes keine direkte Ersparnis hat, kann er ja die Kosten auf die Mieter umlegen, die dadurch ihre Stromrechnung reduzieren würden und er selber würde für sich die Folgekosten verringern. Also eine Win-Win Situation.

Insgesamt kann man sagen, JEDER kann etwas jetzt und sofort gegen den Klimawandel tun und am Ende spart er nicht nur für sich und andere die Folgekosten, sondern auch ganz konkret Geld. Da muss man nicht auf die Politik, die Großkonzerne oder allgemein die Anderen warten!

 

Referenzen (Stand 17.10.2018)

  • Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Grad-Ziel
  • Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Photovoltaik_in_Deutschland
  • Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung
  • Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bedarf_an_elektrischer_Energie

Soziale Komponente bei der E-Mobildiskussion

Letzten Dienstag habe ich einen Vortrag über das Funktionieren der E-Mobilität gehalten. Dabei wurde ich darauf angesprochen, dass die Autos für Geringverdiener nicht möglich sind. Da dieses das zweite Mal war, dass mir das Thema über den Weg lief, möchte ich hier auch mal darauf eingehen.

Es gibt tatsächlich zwei Punkte zu beachten. Erstens, die aktuell verfügbaren Elektrofahrzeuge sind in der Anschaffung sehr teuer und wenn ein Ersatzakku fällig wird, wird es noch einmal teuer. Punkt zwei hat nichts mit den Elektroautos zu tun, sondern mit dem allgemeinen Vorgehen der Politik und der Wirtschaft.

Zum teuren Elektroauto ist zu sagen, dass es sich um eine neue Technologie handelt, wie seinerzeit der Fernseher. Um diese Technologie in den Markt zu bringen, fängt man am Besten von oben an, wie Tesla es gemacht hat (neue Flachbildfernseher werden auch erst einmal im XXL Format gebracht). Es gibt also noch keine “günstigen” Kleinwagen und weil sie auch noch so neu sind, auch kaum Gebrauchtwagen. Das wird sich im Laufe der Zeit regeln und die Elektroautos werden irgendwann günstiger sein, als Verbrenner. Experten gehen davon aus, dass dies Anfang der 2020er Jahre sein wird. Wenn ich mein Fahrzeug betrachte, so würde ich heute für denselben Kaufpreis ein Fahrzeug mit 5kWh größeren Akku, Luftfederung und Hepa-Filter bekommen. Das sind schon ein paar 1000€, die das Fahrzeug im Prinzip günstiger geworden ist und das in 2,5 Jahren. Es sind also günstigere Fahrzeuge in Sicht.

Bleibt der zweite Punkt. Dieser wird zwar in Zusammenhang mit den E-Autos gebracht, stammt aber eigentlich aus dem Dieselskandal. Es werden seit Jahren durch sehr zweifelhafte “Umtauschaktionen” relativ gute Fahrzeuge dem Markt entzogen, so dass erstens die aktuelle Fahrzeugflotte recht jung ist und zweitens die alten Fahrzeuge nicht mehr als Gebrauchtwagen zur Verfügung stehe. Es gibt also kaum noch Fahrzeuge deutlich unter 10.000€. Für jemanden, der sich das nicht leisten kann, ist es eine starke Einschränkung, denn mit seinem alten Diesel darf er bald nicht mehr in die Stadt fahren und wenn das Fahrzeug kaputt ist, ist es schwer an einen Ersatz zu kommen.  Und alles nur, damit die Autoindustrie indirekt Subventionen bekommt. Besonders weit hat die Politik da nicht gedacht, aber das ist ja nichts Neues.

Gefährliche und dumme Diskussion H2

Mich regt es gerade mal wieder auf. Dauernd kommen irgendwelche Meldungen zu Wasserstoffautos (zum Beispiel Daimler will verstärkt auf Wasserstoff setzen). Als ich selber noch nicht soweit war, war ich auch ganz begeistert in einem 7er BWM zu fahren, bei dem hinten nur noch Wasser raus kam. Jetzt, 18 Jahre später, bin ich schlauer und die Industrie sollte es eigentlich auch sein.

Warum wollen einige Unternehmen auf H2 setzen? Eigentlich nur aus dem Grund, damit der Verbraucher den Tank in 5 Minuten nachgefüllt hat, was ja scheinbar ein großer Vorteil gegenüber dem Akku-Auto ist.

Warum lehne ich die H2 Speicherung ab? Ganz einfach, weil Wasserstoff eine Umweltkatastrophe ist. Derzeit wird Wasserstoff aus Erdgas extrahiert. Was ist dabei gewonnen? Nichts, denn Erdgas (Methan) besteht aus Kohlenwasserstoffmolekülen. Diese werden aufgespalten, so dass H2 und CO2 entstehen. Also ist die CO2 Produktion nur an einen anderen Ort verlagert und wir wollen doch gerade das CO2 verhindern. Außerdem muss Wasserstoff aufwendig transportiert werden. Das macht alles den Wasserstoff sehr teuer.

Ferner kann man Wasserstoff nicht einsperren, auch wenn BMW das Gegenteil behauptet. Wasserstoff ist ein Gas und will sich ausdehnen. Das kann man nur durch sehr hohe Drücke oder sehr niedrige Temperaturen verhindern. Im Auto gibt es diese Temperaturen nicht. Bleibt also nur noch der Druck und der wird bei höheren Temperaturen entsprechend größer. Also muss aus Sicherheitsgründen Druck abgelassen werden. Ferner penetriert Wasserstoff durch jedes Material. Es lässt sich also auch durch die besten Materialkombinationen nicht dauerhaft aufhalten. Durch den Vorgang der Penetration, bei der also die Wasserstoffatome durch die Tankmoleküle hindurchwandern, verändern sie die Molekülstruktur, weshalb auf Dauer die Tanks, Leitungen, … spröde und porös werden.

Auch die Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse ist für die direkte Wasserstoffnutzung nicht geeignet, weil dadurch 40-60% der wertvollen elektrischen Energie verloren gehen.

Was kann ich also gegenüber einem Akku gewinnen? Nur Zeit auf Langstreckenfahrten, denn ein Elektroauto kann zuhause jeden Morgen vollgeladen sein. Natürlich gilt das nicht für die Stadt, aber wenn ich nach 4 Wochen (vielleicht ist die Zeit auch länger, ich weiß nicht, wie gut die Tanks heute sind) zu meinem Wasserstoffauto komme und der Tank ist leer, komme ich auch nicht mehr weg und es gibt auch dort keine Ersatzkanister.

Ich fasse noch einmal zusammen: Die Wasserstoffherstellung produziert CO2, was wir gerade nicht haben wollen, Wasserstoff hilft nur der Industrie. Der Verbraucher hat deutlich erhöhte Kosten auch durch aufwendigere Inspektionen. Es gibt keinen Komfortgewinn außer für die Dauerfahrer, die nicht die empfohlenen Pausen alle 2-3 Stunden einhalten. Es gibt Standverluste, die es auch beim Akku gibt, die ich dort aber einfacher ausgleichen kann.

Also bitte vergesst das Thema Wasserstoff im Automobil. Es gibt nur einen Punkt, der für einen temporären Wasserstoff gibt und das ist für die Speicherung von Sommersonnenstrom für den Winter. Aber da kann der Wasserstoff nur als temporäres Zwischenprodukt zum künstlich erzeugten Methan darstellen. Dies kann man wieder gut speichern, einspeisen und umwandeln. Aber es gibt immer noch die 60% Energieverlust.

Feststellungen zur Reichweite eines E-Autos

Differenzierung der Fragestellung

Als E-Fahrzeugfahrer wird man immer als erstes nach der Reichweite gefragt. Davon abgesehen, dass die Frage extrem nervig ist, ist sie falsch gestellt.

Die Frage muss lauten: “Was ist eigentlich eine notwendige Reichweite?”

Wozu braucht man eine Reichweite von beispielsweise 1000km? Wenn man das genau betrachtet, bedeutet das bei einem Verbrenner möglichst selten tanken und damit wenig Zeit dafür verschwenden. Anders ausgedrückt nur einmal im Monat tanken oder nur einmal auf einer Reise.

Ein Elektroauto kann (bei entsprechender Infrastruktur) jeden Morgen geladen sein. Das bedeutet, es muss der täglich Bedarf abzudecken sein. Für Langstreckenfahrten bedeutet es, es muss eine Strecke von “2-2,5 Stunden”, also eine Fahrtzeit nach der man eine Pause einlegen sollte, abzudecken sein und der nächste Abschnitt muss in einer Pausenzeit nachzuladen sein.

In Praxis heisst das ca. 200km Reichweite reichen für die meisten Anwendungsfälle aus. Es gibt natürlich auch Fälle, in denen es angenehm ist, die doppelte Reichweite zu haben, aber notwendig ist das nicht.

Welche Kapazität wird benötigt?

Je nach Fahrzeuggröße, Fahrweise und Jahreszeit, werden etwa 15-23kWh für 100km benötigt. Bei 200km bedeutet dies eine Akkukapazität von 30-45kWh. Aber das reicht nicht, denn aus Akkuerhaltungsgründen sollte ein Akku möglichst nur selten auf 100% geladen werden. Auch sollte ein Akku nicht vollständig entladen werden, auch wenn das bei Autoakkus nicht so kritisch ist, wie bei einem Telefonakku. Optimal ist die Nutzung des Akkus zwischen 20 und 80 Prozent. Also kommen wir auf einen Wert von 50 – 75kWh. In der Praxis kann man den Akku auch zwischen 10 und 90% bewegen. Damit kommt man über 300km weit, was auch in besonderen Fällen ausreicht.

Warum ist ein sehr großer Akku in der Regel nicht erstrebenswert?

Wenn wir einen Akku mit 200kWh betrachten, wie er zum Beispiel im Tesla Roadster 2 verbaut sein soll, so bedeutet dies, dass man 1000km am Stück fahren könnte. Aber wer fährt diese am Stück? Andererseits hat das Fahrzeug sehr viel Leistung. Wenn man die abruft, reduziert sich die Reichweite, vermutlich auf die Hälfte. Auch 500km wird man kaum mit 250km/h an einem Stück fahren können. Auf der anderen Seite hat ein E-Auto den Vorteil, dass man es zuhause laden kann (Steckdose vorausgesetzt). Diese wird in der Regel maximal 11kW zur Verfügung stellen. Das bedeutet, dass man einen ganzen Tag zum Nachladen benötigt. Ist das praxisrelevant? Außerdem bedeutet ein großer Akku immer ein höheres Gewicht und damit höherer Verbrauch, auch wenn sich dies im Laufe der Jahre verbessern wird.

Wenn man davon ausgeht, dass man zukünftig überall mit ca. 3kW laden kann, kann man in der Regel 60kW pro Tag nachladen, ohne dass man eine spezielle Schnellladestation aufsuchen muss. Das reicht für die meisten Menschen völlig aus.

Fazit

  • Ein Akku in der Größenordnung 50-70kWh ist für 90% der Autofahrer mehr als ausreichend.
  • 100kWh sind bequem und praktisch. Auch für Vielfahrer völlig ausreichend. Sie können auch zuhause innerhalb von 10 Stunden nachgeladen werden.
  • Mehr Akku braucht es nicht, außer für Sportwagen oder Lastenfahrzeuge.
  • Es braucht Infrastruktur, so dass parkende Fahrzeuge überall mit 3kW nachgeladen werden können. Ein schnelleres Nachladen ist nur auf Langstrecken notwendig.
  • Bei der richtigen Infrastruktur braucht man keine Zeit zum Laden für die täglichen Fahrten (die Zeit für die Tankstelle wird eingespart).

Nachtrag zur Nordkap-Reise

Gestern war ich in der Werkstatt. Ich hatte mir doch bei einer Fahrt auf einen Parkplatz den Unterboden angerumst. Auf dem Bild sah das dramatisch aus. Ich dachte, irgendein Blechteil wäre verbogen. Nun hat sich herausgestellt, dass lediglich eine etwa 50cm lange und 2cm schmale Kunststoffabdeckung betroffen war. Der Austausch hat etwa 10 Minuten gedauert und hat mich 15€ gekostet. Es hätte preislich auch anders kommen können, aber die bis die Akkus von so etwas betroffen wären, müsste schon sehr, sehr viel mehr passieren.

Fazit, es ist nicht so schlimm, dass ich die Luftfederung nicht habe. Neukäufern stellt sich die Frage allerdings nicht, da alle neue Fahrzeuge die Luftfederung serienmäßig haben. Allgemein ist der Tesla inzwischen einige Euros günstiger geworden als meiner, aber dafür kann ich kostenlos laden, für die neuen gilt das nicht mehr.

Fazit der Reise zum Nordkap

Norwegen

Was soll man zum Reiseziel Norwegen sagen? Slartibartfaß (Per Anhalter durch die Galaxis) hat seinen ersten Preis für die Fjordlandschaften zurecht bekommen. Für alle nördlich der Alpen, muss man sagen, fahrt hin, sieht toll aus. Für alle südlich davon, fahrt hin, in der Form habt ihr es nicht.

Norwegens Landschaft basiert auf einem felsigen Untergrund. Anders ausgedrückt, Norwegen ist ein einziger Berg mit mehr oder weniger hohen Spitzen, die überall zum Vorschein kommen. Durch die kühleren Temperaturen ist die Vegetation ab 900m niedrig und durch die viele Feuchtigkeit sumpfartig. Im unteren Bereich finden sich die üblichen Nadelwälder, aber auch gemischt. Großartige Rodungen, wie in Schweden, konnte ich nicht feststellen. Der interessanteste Teil Norwegens ist der Süden oder Südwesten. Damit alles unterhalb von Bergen. Dort findet man sowohl Hochebenen, als auch besondere Berge, wie zum Beispiel den Preikestolen und herrliche Küstenstraßen mit Serpentinen noch und noch. In diesem Bereich finden sich auch eher die Trolle, die aber meistens freundlich sind, nicht wie beim Herrn der Ringe. Hält man sich in diesem Bereich 3 Wochen auf, hat man landschaftlich eigentlich schon alles gesehen. Weiter nördlich werden die Entfernungen anstrengend, aber wer eine Walsafari machen möchte sollte auf die Lofoten fahren. Ob man von dort noch die zwei Tage Nordkap investieren möchte, muss jeder selber entscheiden. Nordlichter kann man auf den Lofoten zumindest auch sehen und landschaftlich ist weiter nördlich nichts Neues mehr zu entdecken.

Aus meiner Erfahrung heraus, ist Anfang September die beste Reisezeit. Die Skandinavischen Ferien sind vorbei und auch sonst sind kaum noch ausländische Touristen unterwegs. Die etwas älteren Norweger sind aber vermutlich immer mit ihren Campern unterwegs. Ich glaube spätestens mit 60 Jahren muss ein Norweger einen Camper besitzen. Ab Mitte September sollte man auf jeden Fall mit Schnee rechnen. Winterräder sind anzuraten oder man wartet, bis der Schnee wieder weg ist. Ab Oktober kann man da aber wohl lange warten und dann besonders gut Nordlichter beobachten. Insgesamt kann man für Norwegen gute 5 Wochen einplanen. Dann kann man das Land gesehen haben.

Mit dem E-Mobil unterwegs

Wie auch schon andere bewiesen haben, kann man mit dem E-Mobil locker bis ans Nordkap kommen. Das muss auch kein Tesla sein, aber man sollte sich vorher informieren, was es für Tarifmöglichkeiten gibt. In Dänemark gibt es zum Beispiel eine 50€/Monat Flatrate, mit der man in ganz Skandinavien dann kostenlos laden kann. Fast an jeder Tankstelle gibt es auch eine Ladesäule mit CHAdeMO, Typ 2 und CCS. Damit kann man sich auch mal abseits der Hauptstrassen bewegen. Aber Achtung, prüft das vorher für die Route, denn es gibt auch Strassen bei denen es 300km lang keine Tankstelle gibt. Das ist dann auch für die Verbrenner wichtig, wobei ich mich erinnere, dass es entsprechende Hinweisschilder gibt.

Wenn Ihr mit einem Tesla unterwegs seid, ist es natürlich relativ einfach auf den Hauptrouten, aber auch ich musste auf den Lofoten schauen, wie es funktioniert. Mit dem Model S gibt es eher dann Probleme, wenn es, wie meines, keine Luftfederung hat, denn dann sind manche Kanten auf Parkplätze nicht zu schaffen. Mit einem X, wie es wohl viele Norweger fahren, ist das kein Problem.

Apropos Tesla in Norwegen. Man hat das Gefühl, dass in den Städten jedes 4te Auto ein Tesla ist, vor allem natürlich in und um Oslo. Insgesamt ist die E-Fahrzeugdichte sehr hoch. Beliebte Modelle, der BWM i3 und der Nissan Leaf.

Übernachten

Ich habe, bis auf zwei Nächte, im Auto geschlafen. Bei umgeklappten Rücksitzen, hat man auch als 184cm Mensch, ausreichend Platz im Model S. Auch zu Zweit sollte es gehen. Dann sollte man aber die Vorratsaufbewahrung anders gestalten. Ich hatte dazu eine große Klappbox. Ab 190cm dürfte es ggf. etwas unbequemer sein. Mir fehlte ein Ausgleich der abfallenden Nackenstützen der Rücksitze. Außerdem hatte ich ein gutes Kopfkissen vergessen, bzw. ich dachte es würde auch so gehen. Für das nächste Mal weiß ich das. Meine Idee mit dem Schaumstoff im Kofferraum hat super funktioniert. Allerdings habe ich meine ThermARestmatte von Annodazumal verflucht, weil die so rutschig ist. Stellt man das Auto dann eben ab, rutscht man dauernd nach hinten. Also besser die Hinterräder etwas höher abstellen. Ansonsten habe ich relativ gut geschlafen, wenn auch immer recht kurz, denn morgens um 4:30 ging die Sonne auf. Zum Schluss fehlte mir etwas die Unterlage bei den Kopfstützen, die ich vorher durch meine Wasservorräte gebaut hatte. Deshalb waren die letzten Nächte nicht mehr ganz so gut. In Skandinavien findet man immer einen schönen Ruheplatz. In Deutschland auch, hier bewegt man sich aber am Rande der Legalität.

Übernachten im Hotel ist generell sehr teuer und vom gewohnten Standard weit entfernt, zumindest im Norden.

Gesundheit oder alleine unterwegs

Wenn man, so wie ich, alleine unterwegs ist und im Auto schläft oder zeltet, sollte man einen guten und gesunden Schlaf besitzen. Wenn dem nicht so ist, wie bei mir, sollte man sich Zeit lassen und kurze Etappen fahren. Wenn man dafür keine Zeit hat, so wie ich, sollte man einen Autopiloten haben. Ansonsten kann es leicht zur Einbahnstrasse werden. Ich liste hier lieber nicht auf, wie oft ich im Sekundenschlaf war. Dafür habe ich aber eine weitere Erkenntnis gewonnen. Wenn man, wie ich, Bluthochdruck hat (man leidet nicht darunter) und keine Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Streß, etc. hat, muss man sich nach anderen Faktoren umschauen. Ich bin mir für mein Problem inzwischen sicher, dass es etwas mit Schlafmangel zu tun hat, denn die Medikamente haben überhaupt nichts verbessert. Der Druck ist von Tag zu Tag schlechter geworden und die Dosis alle paar Tage höher. Irgendwann habe ich es dann mit dem Medikament sein lassen und es hat sich nicht weiter verschlechtert. Jetzt nach einer 7 Stunden Nacht im eigenen Bett, hat sich der Blutdruck wieder einigermaßen verbessert. Also werde ich daran arbeiten und wenn dann der Blutdruck noch immer zu hoch ist, nach einem geeigneten Medikament Ausschau halten.

Alleine unterwegs zu sein hat noch einen weiteren Nachteil. Wanderungen im September sind mit einem Risiko behaftet. Ich rede jetzt gar nicht davon, dass einen der Bär frisst, sondern einfach von einem umgeknickten Fuß. Wenn man dann nicht weiter kommt, findet einen Niemand, denn das Land ist so weitläufig und viele Menschen sind dann nicht mehr unterwegs. Zudem würde ich nicht garantieren, dass der Handyempfang wirklich in allen Gegenden so gut ist, wie ich ihn erlebt habe. Mit Spotify ans Ende der Welt; geil.

Fazit

Auch wenn die Reise eigentlich nicht geplant war, bin ich doch glücklich sie unternommen zu haben. Ich habe das Abenteuer e-Mobilität sehr gut überstanden, bin bis zum Nordkap und auf die Lofoten gekommen, habe jede Menge Elche gesehen, sogar in Schweden noch zum Schluss und Wale. Dazu viele andere Tiere, die es hier nicht gibt, aber auch welche, die es hier gibt. Ich habe tolles Wetter gehabt und bin durch wunderschöne Landschaften gefahren.

Außerdem habe ich tolle Leute kennengelernt, wie bei Uniti oder zum Schluss auf dem e-Day. Dazu habe ich auch noch weitere Informationen zur e-Mobilität in anderen Ländern gewonnen. Ich glaube wir sind auf einem richtigen Weg, auch wenn es für mich frustrierend ist, dass das Thema Umwelt nur bei wenigen Menschen eine Rolle spielt und wenn auch nur ein aber kommt, warum es gerade in ihrer persönliche Situation nicht funktioniert. Aber immerhin gibt es Regierungen, die eine Verantwortung sehen und das Thema dann über den Preis regeln. Vor allem wenn ich dann höre, dass es Flatrates (und die gibt es in Deutschland in Ansätzen wohl auch schon) für 50€ im Monat gibt. Dann wird das e-Auto zum Schnäppchen.

Allerdings habe ich die Messlatte für die weiteste Anreise zum e-Day sehr hoch gelegt und ich befürchte, ich kann es nächstes Mal nicht toppen.

Tag 13: Abschluss auf dem e-Day in Bremen

Nach einer guten Nacht im Wald und dem Besuch der Kaffeerösterei in der Speicherstadt in Hamburg, bin ich weiter nach Bremen zum e-Day gefahren.

e-Day

Der e-Day 2018 war eine Veranstaltung im Bremer Stadtteil Blumenthal, auf der dem neugierigen Volk die e-Mobilität einmal näher gebracht wurde. Der Stadtteil liegt etwas außerhalb von Bremen, scheint mir aber durch seine Wohnstruktur ideal für das Thema e-Mobilität zu sein, denn es gibt relativ viele Häuser mit individuellen Stellplätzen. Da sollte das Aufladen von einem Elektrofahrzeug kein Problem sein.

Bei der Veranstaltung, die von Peter Nowack und dem YouTuber Dennis Witthus (https://www.youtube.com/channel/UCdPCrCxcLyL7DQGo3P6ZfUA) organisiert wurde, handelt es sich nicht nur um eine Leistungsshow der E-Fahrzeuge und dem Selbstfeiern der E-Mobilisten. Vielmehr handelt es sich um eine Plattform rund um das Thema mit Diskussionen auf der Bühne mit den Lokalpolitikern, Präsentationen von Dingen, die früher mit Benzinmotor liefen und heute mit Akku locker dieselbe Arbeit leisten können, nur viel leiser (Beispiel Kantentrimmer im Garten).

Es trafen sich diverse E-Mobilisten, insgesamt 57 E-Fahrzeuge plus einem ersten elektrischen Bus. Zu den weiter ausgestellten Fahrzeugen gehörten Transporter und Baufahrzeuge. Ganz richtig, es gibt auch Bagger mit E-Antrieb und diese haben unschätzbare Vorteile, zum Beispiel in der Umgebung von Krankenhäusern.

Baumaschinen gibt es auch elektrisch.
Bremen hat einen Elektrobus, warum die anderen Städte noch nicht?

Es zeigt sich immer wieder, dass E-Fahrzeuge inzwischen ohne Probleme in allen Lebensbereichen eingesetzt werden können. Das haben im Grunde auch die Diskussionen gezeigt. Allerdings kam auch hier, wie eigentlich überall und immer, das Thema fehlende Schnellladesäulen auf. Es mag sein, dass Bremen zu wenig von diesen Ladesäulen hat, aber der Punkt ist für mich folgender:

Eine Schnellladung macht nur für denjenigen einen Sinn, der schnell von A nach B will / muss, also zum Beispiel für den Touristen, der nach einer Besichtigung noch weiter fahren will. Derjenige, der zum Beispiel aus Blumenthal in die Innenstadt zum Arbeiten fährt, braucht meiner Meinung nach keinen Schnelllader. Was der braucht, ist eine “Steckdose”. Es fehlt also im Grunde an einer Masse an kleinen Ladesäulen, an denen die Stehzeuge über einige Stunden (8-10) ganz entspannt geladen werden können. Hier sind aber nicht nur die Städte in der Pflicht, sondern vor allem auch die Unternehmen. Leider sind die Städte inzwischen in diesen Bereichen inzwischen quasi privatisiert. Das heißt, sie müssen ein Geschäft daraus generieren, was mit dem Betrieb einer Ladesäule naturgemäß schwierig ist. Aber das heißt auch, dass es zu Konkurrenzsituationen kommt und damit ein Synergieeffekt ausfällt. Das ist sehr schade. Es muss sich insgesamt politisch noch einiges ändern und da wäre es natürlich gut, wenn Druck von den Städten und Gemeinden auf die Bundesregierung ausgeübt werden würde. Leider gibt es noch zu viele Lobbyisten seitens der alten Autoindustrie, aber deren Haltung wird sich naturgemäß dann ändern, wenn die deutsche Autoindustrie in der Lage ist E-Autos zu liefern.

Was muss die Politik tun? Sie muss entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, indem zum Beispiel vorgegeben wird, dass eine Preistransparenz vorhanden sein muss (Anzeige des kW/h Preises), dass die Auto zu Ladesäulen-Kommunikation per Norm vorgegeben wird und dass die Betreiber gezwungen werden ein allgemein anerkanntes Zahlungsverfahren (Kreditkarte) anzubieten. Es muss möglich sein, auch als zum Beispiel Tourist aus dem Ausland, mein Fahrzeug zu laden, indem ich einfach den Stecker einstecke. Ich will keine 5 Minuten im Regen stehen, um irgend einen bescheuerten Barcode zu scannen. Liebe Betreiber, es gibt tatsächlich noch Menschen ohne Smartphone! Der gesamte Vorgang darf nicht mehr als 20 Sekunden dauern. Was auch heißt, dass ich nicht mein eigenes Kabel nutzen muss.

Diskussion zum Thema.

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Verleihung des Preises für die weiteste Anreise. Die Konkurrenz war stark. Immerhin hat sich gestern Abend um 23:00 (Londoner Ortszeit vermutlich) jemand (ich glaube er heißt Martin) auf den Weg gemacht, um zum e-Day zu kommen. Da hätte ich mit meinen 470km von meiner Heimat natürlich schlechte Karten gehabt und nur den zweiten Platz geschafft, aber mit über 3000km vom Nordkap, habe ich tatsächlich den ersten Preis gewonnen, ein Solarmodul für die Steckdose (http://www.ecubesystems.de/pv-modul_light.html). Also direkte Stromerzeugung für den Hausgebrauch. Klasse, aber immerhin habe ich die Fahrt dafür entsprechend kurz gehalten. Andernfalls wäre ich noch verschiedene andere Punkte in Norwegen angefahren, aber da war ich teilweise schon als Student, so dass ich das verschmerzen konnte. Bei dem Preis, sowieso.

Mein Gewinn, die Solarzelle rechts im Bild.

Der krönende Abschluss der Veranstaltung war dann die Ausfahrt zur Weserfähre, auf die allerdings nicht alle 57 Fahrzeuge plus dem Bus drauf passten.

Ausfahrt zur Weserfähre