Die letzten Wochen wurde intensiv über das neue Heizungsgesetz diskutiert. Egal welchen Entwurf man betrachtet, vom Ersten bis zum Letzten, sie sind einfach nur dumm. Man hätte überhaupt kein solches Gesetz benötigt.
Worum geht es überhaupt? Es geht darum, dass die Gebäude sehr viel Energie zum Heizen benötigen und diese Energie noch hauptsächlich quasi 1:1 aus Öl oder Gas gewonnen wird. Warum möchte die Politik Wärmepumpen eingesetzt sehen? Weil sie nur 1/4 der Energie benötigen. Und genau darum geht es. Es geht darum Energie zu sparen. Man könnte witziger weise Strom aus Gas oder Öl erzeugen und wäre in Kombination mit einer Wärmepumpe energetisch dann noch immer besser dran, als das Öl einfach nur in Wärme umzuwandeln. Es geht also insgesamt darum weniger Energie zu verbrauchen und damit den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Gleichzeitig lässt sich Strom ohne CO2 zu emittieren erzeugen, man kann ihn sehr leicht mit vergleichsweise wenig Verlust transportieren und es gibt weder Feinstaub noch Geruchsbelästigungen. Dafür ggf. etwas Lärmerzeugung. Zudem gäbe es auch noch die Möglichkeit über Klimaanlagen, die ja nichts weiter als Wärmepumpen sind, auch im Sommer eine Kühlung zu erreichen. Das nur so nebenbei.
Was sind nun die Probleme bei der Umsetzung? Es ist nicht das Problem, dass die Hausbesitzer nicht umsteigen wollen. Es gilt drei Probleme zu lösen:
- Hausbesitzer müssen einsehen, dass eine Wärmepumpe funktioniert (auch beim Altbau) und dass diese dauerhaft kostengünstiger ist, als ihre alte Öl- oder Gasheizung.
- Man muss den Hausbesitzern eine Möglichkeit der kostenneutralen Finanzierung geben.
- Man muss Vermieter nötigen die notwendigen Maßnahmen umzusetzen, weil ansonsten einem Vermieter die Art der Heizung egal ist.
Nun zu den Lösungen:
- Die Lösung für die Motivation gibt es eigentlich schon und das ist die CO2 Bepreisung. Es muss den Menschen klar sein, dass jeder Tropfen Öl oder jeder Kubikmeter Gas mit jedem Jahr massiv teurer wird und das eine Wärmepumpe von den Kosten relativ gleich bleibt, vor allem beim Einsatz einer eigenen PV Anlage. Wenn das nicht Motivation genug ist, ist nicht der Politiker der Dumme, sondern der Bürger.
- Der Staat würde sich keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn er allen willigen eine kostenlosen oder extrem niedrig bezinsten Kredit zur Verfügung stellen würde. Hierzu muss er nur die Banken zum Mitspielen zwingen. Nach dem Umbau der Heizung spart diese Geld ein und mit den Einsparungen kann der Kredit über 10 Jahre abbezahlt werden. Das heißt, der Hausbesitzer hat auch keine Probleme. Und der Vorwand, dass alte Menschen keinen Kredit bekommen, weil dann die Abzahlung unsicher ist, halte ich für vorgeschoben, denn es gibt in der Regel immer einen Nachfolger, der dann den Kredit zu bedienen hat oder der Bank gehört dann das Haus. Verluste macht sie ganz sicher nicht. Wir hätten hier eine Win-Win-Situation.
- Da wir in Deutschland sehr viele Mietverhältnisse haben und der Mieter keinerlei Einfluss auf die Heizkosten hat, außer er friert die Wohnung kaputt, muss eine Regelung getroffen werden, dass der CO2 Preis nur vom Vermieter zu zahlen ist. Damit wird der Druck auf den Vermieter von Jahr zu Jahr höher. Allerdings muss gleichzeitig verhindert werden, dass die Kosten einer neuen Heizung über höhere Umlagen doppelt finanziert wird. Auch hier gilt also, dass die Einsparungen die Kosten decken müssen.
Fazit
Eigentlich sind die Lösungen ganz einfach. Erstens den Menschen die Vorteile verkaufen. Zweitens die Lösungspunkte 2 und 3 in ein Gesetz gießen. Damit hätte man keinerlei dumme Diskussion gehabt.
Nun noch zum Bürger, der sich über die dummen Politiker aufregt. Ihr, die Ihr nichts macht, seid genauso dumm. Jede Maßnahme, die nicht durchgeführt wird, führt zu höheren Kosten in der Zukunft. Wenn die Politik so dumm und verantwortungslos ist das Flugbenzin nicht zu versteuern, sind diejenigen, die trotzdem fliegen verantwortlich für das was der Flieger an Schaden anrichtet. Ihr könnt Euch da nicht herausreden. Das gilt für alles. Wenn dann noch das Argument kommt, aber wir in Deutschland haben gar keinen Einfluss, so ist das Unsinn. Wir sind 1% der Erdbevölkerung, produzieren aber 2% CO2 und sind durch Produktion in China noch für viel mehr CO2 verantwortlich. Also können wir sehr wohl einen Beitrag leisten. Das muss der Elterngeneration bewußt sein, aber auch den Kids, denn die verhalten sich auch nicht besser als wir in unserer Jugend. Das Problem ist, dass der Mensch nur auf schnelle Ereignisse reagieren kann. Der Klimawandel äußert sich aber nur partiell in Extremereignissen, womit die Gesellschaft wenig anfangen kann. Das soll aber keine Entschuldigung sein, denn in der heutigen Informationsgesellschaft sollte jeder das richtige Wissen haben.