Klimawandel 2018

Das Jahr 2018 war für mich das Jahr des Lamentierens. Überall in der Presse wurde über den Klimawandel gesprochen. Überschwemmungen in Australien, Dürre in Deutschland, … alles das erste Mal massiv sichtbare Folgen des Klimawandels.

Und?

Es hat sich nichts geändert. Anstatt die Lebensmittel massiv zu verteuern wurden den Landwirten aus dem allgemeinen Steuersäckel Subventionen bezahlt. Das beruhigt den Landwirt und den Lebensmittelkäufer, aber es ändert nichts und erzeugt keinen Druck, weil es sich um versteckte Kosten handelt. Damit bleiben hier bei uns die Folgen weiterhin unsichtbar und alle freuen sich über das schöne Wetter.

Da gibt es ein 15 jähriges Mädchen aus Schweden, die vor dem UN Klimarat redet. Sie bekommt Applaus und danach gehen die “Hohen Herren” zur Tagesordnung über, die bedeutet, dass sich nichts ändert. Es geht nur um Geld und zwar nicht um das Geld des Einzelnen, sondern um das Geld der “Hohen Herren”.

Es wird zwar ein bisschen Hambacher Forst gerettet (ein kümmerlicher Rest), aber es wird weiterhin nicht an Alternativen gearbeitet. Damit ein paar Arbeitnehmer einen “sicheren” Job haben. Den hätten sie auch bis zu ihrer Rente, wenn man die Kraftwerke zurückbauen würde. Im Gegenteil, durch neue Vorschriften wird der Ausbau von Solaranlagen und Windkraftanlagen behindert.

Die Generationen an Menschen, die etwas gegen den Klimawandel tun müssten und könnten, zucken mit den Schultern und sagen mit einem Lächeln, “Was soll ich Einzelner schon tun?”. Da kann ich nur antworten: Überleg dir bei jeder Entscheidung, ob es deinem Enkel gefallen wird. Aber es ist den Menschen egal und zu unbequem.

Ich kann dazu nur antworten: Der Welt ist das Klima egal. Sie wird auch noch die nächsten 4Mrd Jahre überstehen. Aber eine Menschheit wird es dann nicht mehr geben.

Ende

Von Äpfeln und Birnen

Man wird ja immer nach den Umweltvergleichen von Verbrennern gegen E-Autos oder den unterschiedlichsten Stromerzeugungsarten gefragt.

Man muss hier aufpassen, denn es werden fast immer Äpfel mit Birnen verglichen, da die Wahrheit für die Autohersteller unbequem ist. Hier ein paar Beispiele:

  1. CO2 Erzeugung Verbrennerauto gegen E-Auto. Da wird einerseits die Verbrennung des Benzins genommen und andererseits die Herstellung des Stromes. Der Vergleich ist falsch.
    Entweder ich vergleiche die Prozesse im Auto, also CO2 Erzeugung im Betrieb des Fahrzeugs. Da hat das Elektroauto naturgemäß 0 Ausstoß.
    Oder ich vergleiche die Herstellungsprozesse des Betriebsstoffes. Dann muss ich also die ganze Kette der Ölförderung mit Raffinieren und Transport gegen die Stromherstellung (es wird ja immer nur der Kohlestrom bei solchen Vergleichen genommen) und Verteilung setzen. Auch hier schneidet der Strom besser ab.
  2. Bei der Stromerzeugung werden weitere seltsame Vergleiche angestellt. Es wird zum Beispiel die Stromproduktion aus dem Kohlekraftwerk gegen die Herstellung von Solarzellen verglichen. Auch das ist falsch. Denn man müsste die Herstellung des Kohlekraftwerks gegen die Herstellung der Solarzellen setzen.
  3. Hässliche Lithiumgewinnung gegen Metallrecycling. Auch in diesem Punkt wird immer die Produktion von Akkuzellen mit neuen Rohstoffen gegen die Wiederverwendung von Metallen im Motorenbau gehalten. Ich finde, das ist auch ein unfairer Vergleich, denn die Rohstoffgewinnung von Stahl, Aluminium oder Magnesium hinterlässt gewaltige Spuren. Man muss sich nur mal die Hinterlassenschaften der Steinkohleförderung in Deutschland betrachten, wo viele Generationen nach uns noch mit zu kämpfen haben werden.

Man kann diese Liste endlos weiterführen. Wenn man also irgendwelche Vergleiche hört oder liest, dann immer zuerst hinterfragen, was hier eigentlich verglichen werden soll.

Umweltvergleich Verbrenner versus E-Auto (2)

Ich möchte heute noch einmal ganz konkret auf die CO2 Bilanz von Elektroautos in der Presse eingehen.

Wenn man die Meldungen über den CO2 Ausstoß liest, stellt man folgendes fest:

  • Es gibt anscheinend keine wirklich vernünftige Studie, außer der vom Umweltbundesamt aus Österreich.
  • Der Hauptanteil der CO2 Erzeugung wird durch die Kupferverarbeitung der Akkuzellen verursacht. Die Kupfergewinnung basiert allerdings hauptsächlich auf einem Stromverfahren. Deshalb macht sich die verwendete Art der Stromgewinnung besonders bemerkbar.
  • Die pessimistischen Zahlen basieren demnach auf einem hohen Kohlestromanteil in den asiatischen Ländern oder bei uns und kommen damit auf 150-200kg CO2 pro kWh bzw. 10kg Akku. Mir scheint das gefühlt ein sehr hoher Wert zu sein, aber vorstellbar.
  • Die optimistischen Zahlen verwenden einen hohen Ökostromanteil, zum Beispiel die Gigafactory von Tesla. Da kommen die Studien nur auf maximal 70kg CO2, wobei es keine echten Herstellerangaben gibt und alle Studien nur Vermutungen anstellen.
  • Wenn dann die Bilanz von Elektroauto zu Verbrenner aufgestellt wird, vergleichen praktisch alle Studien einen großen Tesla mit einem Mittelklasse Diesel. Nur selten werden zum Beispiel E-Golf und normaler Golf verglichen. Einen Vergleich von einem  Model-X mit einem Porsche Cayenne habe ich noch nicht gesehen. Beim Vergleich wird in der Regel auch nur der direkte Dieselverbrauch zum Vergleich herangezogen. Unberücksichtigt bleiben die Energieaufwände der Ölförderung, -verarbeitung und des Transportes, während bei der Stromerzeugung eigentlich immer der Kohlestrom als Referenzverfahren angeführt wird.
  • Ich habe, außer in der angeführten Studie aus Österreich, keine Analyse gesehen, was die Herstellung eines Verbrennungsmotors plus Abgasstrang an CO2 produziert.
  • In den Studien wird ferner das problematische Recycling von Li-Ionen Akkus angeführt, weshalb der CO2 Ausstoß nicht durch Recycling verringert wird. Referenz sind dann in der Regel Handyakkus. Dabei sind Autoakkus noch lange nicht so alt, dass sie einem geordneten Recycling Prozess zugeführt werden können, was aber viel einfacher ist, als bei Handyakkus. Das kommt erst noch und zumindest Tesla hat das berücksichtigt und baut eine entsprechende Fabrik neben der Gigafactory. Es ist allerdings davon auszugehen, dass andere Akkuhersteller, gerade aus Asien, keine Rücksicht nehmen. Auch hier spielt das Geld die größte Rolle und nicht der Umweltgedanke.

Ich möchte diese Punkte einfach mal unkommentiert stehen lassen. Denkende Menschen werden schon die richtigen Schlüsse ziehen, vor allem wenn man bedenkt, dass viele Studien auch von der Automobilindustrie bezahlt werden. Leider wiederholt die Presse die Argumente ohne sie zu hinterfragen. Deshalb reden sich viele Menschen ein gutes Gewissen ein, wenn sie weiterhin einen Verbrenner kaufen.