6 Jahre später, mein größtes E-Auto Abenteuer beginnt

Es ist jetzt fast 6 Jahre her das ich diesen Blog begonnen habe. Damals führte mich meine Reise alleine zum Nordkapp. Im Grunde war das damals bzgl. des Fahrens mit einem Tesla schon unkritisch. Die Dichte an Superchargern war seinerzeit in Norwegen bereits sehr hoch. Ich weiß nicht, ob seit dem wirklich viele in Norwegen dazugekommen sind. Es gibt nun einen in Honningsvåg, den es damals nicht gab. Mit den heutigen Elektroautos muss man nicht mehr beweisen, dass man bis zum Nordkapp kommt. In Deutschland und allen anderen Ländern ist die Ladesäulendichte seit dem erheblich angewachsen. Ich fuhr damals im Sommer, bei normalen, angenehmen Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad Celsius und einem Fahrzeug, dass vielleicht 60.000km auf dem Tacho hatte. Ich hatte also noch fast die volle Akkuleistung (>400km bei 100%) zur Verfügung.

Nun, 6 Jahre später, sieht die Welt etwas anders aus. Das Auto ist kurz vor 280.000km. Es hat zwar schon die 5te Scheibe, aber noch immer die ersten Bremsen. An Verschleißreparaturen hatte ich bisher zwei neue Querlenker vorne (bei 190.000km), den Türgriff der Fahrertür und ein paar Euros für das Schönmachen des Fahrergurtes. Gesamtkosten deutlich unter 2000€. Alle weiteren Reparaturen waren entweder fremdverursachte Schäden an den Stoßfängern oder Elektronikprobleme in der Garantiezeit. Aktuell macht mir der Zentralcomputer etwas Sorgen, aber ich konnte ihn nicht mehr rechtzeitig auf die Version 2 aufrüsten lassen. Dann hätte ich nämlich eine Dashcam-Funktion, Netflix und Apple Music. Wobei ich keine Ahnung habe, ob man einen eigenen Netflix-Zugang dafür braucht. Ich habe und brauche kein Netflix.

Das Auto wird in Kürze 8 Jahre alt. Das hat bei der Laufleistung natürlich Auswirkungen auf den Akku. Leider kann ich nicht beurteilen, wie der Akkuzustand wirklich ist. Tesla rückt keine Informationen raus und eine teure Untersuchung will ich mir sparen. Auch haben die Teslas der Generation keine Garantie auf die Akkuleistung (zum Beispiel 70%) sondern nur auf Akkudefekte. Die Reichweite bei 90% Ladung ist inzwischen auf 298km von ursprünglich 360km geschrumpft. Besonders hat sich das Aufladen verändert. Von 10 auf 90% braucht das Auto inzwischen gut 75 Minuten, bei Kälte auch mehr. Noch stört mich das nicht sehr. Immerhin habe ich bisher fast keinen Strom bezahlen müssen. Zudem genieße ich es die Ruhe zu haben, um gemütlich Essen gehen zu können. Bei Ladezeiten von 15 Minuten fällt das weg.

Das Auto sieht immer noch fast wie neu aus und auch das Fahrwerk macht keine Probleme. Das sind sicherlich Vorteile eines eher leichteren Akkus, wobei die heutigen Model S bei viel größerem Akku, nicht mehr Gewicht auf die Waage bringen. Es hat sich technisch in den Jahren diesbezüglich viel getan, aber ein Auto vielleicht 500.000 oder mehr Kilometer zu fahren hat auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun. Insgesamt hoffe ich 600.000km zu schaffen, wenn es bei der jährlichen Fahrleistung bleibt oder noch weitere 8 Jahre. Selbst wenn ich noch einen neuen Akku kaufen muss, so ist das erheblich billiger als ein neues Auto. Wobei ich natürlich zugeben muss, dass ein Auto mit weniger Verbrauch, größerer Bodenfreiheit, einemAkku mit 30-40% mehr Kapazität und im Zweifelsfall 700PS mehr, seinen Scharm hätte. Aber mit dem Lottogewinn hat es bisher nicht geklappt.

Das Neue Abenteuer

Ursprünglich wollte ich diese Reise schon vor zwei Jahren machen, aber durch verschiedene Ereignisse, habe ich sie auf dieses Jahr verschieben müssen. Glücklicherweise muss ich die Reise nicht alleine machen und werde von meiner guten Wanderfreundin Christel begleitet. Zu Zweit ist eine Reise in die Kälte und den Schnee angenehmer, denn es gibt eine Menge Unwägbarkeiten. Einer muss ja das Auto ausgraben.

Wir wollen durch Schweden bis Finnland fahren. Die Temperaturen schwanken aktuell stark. Wir sind auf Temperaturen von -25 Grad Celsius eingestellt. Die Reise wird gute drei Wochen dauern. Eine Woche Fahrt an die Nordküste der Ostsee. Dort verschiedene Programme bis Schwedisch Lappland und dann eine Woche zurück, ggf. über Norwegen. Das Programm im Zielbereich ist organisiert und gebucht. Der Rest nicht. Wir wissen also nicht, wo wir wann übernachten werden. Wir haben Zelt und Schlafsack dabei. Die Reifen sollten auch noch gut genug sein. Schneeketten sind natürlich an Board, wobei ich noch nie mit Schneeketten gefahren bin. Es kann also gar nichts schief gehen.

Die Fragen, die uns die kommenden Tage beschäftigen werden, lauten:

  1. Hält das Auto durch, insbesondere die Elektronik und der Akku?
  2. Halten wir durch?
  3. Wohin verschlägt es uns?
  4. Können wir tolle Fotos machen, von denen hoffentlich ein paar hier veröffentlicht werden können?

Das zentrale Programm ist spannend, aber was wir vorhaben, wird jetzt noch nicht verraten. Auch wenn wir eigentlich aus Hessen / Rheinland Pfalz starten, beginnt für mich die Reise in den Norden, wie immer in meiner Heimat Niedersachsen.

In Kürze mehr an dieser Stelle.

Ist Wasserstoff die Lösung?

Als ich heute meinen Lieblingspodcast (Methodisch inkorrekt) gehört habe, wurde die Frage erörtert, wie viel Süßwasser braucht es eigentlich, um die für Verkehr und Heizen theoretisch benötigte Menge Wasserstoff herzustellen. Dabei bin ich hellhörig geworden, als erzählt wurde, dass aus einem Liter Wasser 0,9l Wasserstoff entstehen würden. Das ist falsch und war vermutlich ein Versprecher. Richtig muss es heißen, dass aus 9l Wasser = 9kg, 1kg Wasserstoff erzeugt werden kann. Warum in kg? Naja, Wasserstoff ist schlecht in Litern zu fassen, denn dafür müssen die Umgebungsparameter, wie Temperatur und Druck verändert werden. Bevor ich im Folgenden ein paar Berechnungen anstelle, sei dem geneigten Wasserstofffan noch gesagt, dass der Einsatz von Wasserstoff im Auto mit einer Brennstoffzelle dazu führt, dass das Tempolimit automatisch eingehalten wird, denn der Umwandlungsprozess kann nur relativ kontinuierlich passieren, so dass das Betätigen des Beschleunigungspedals nicht viel bringt, bzw. nur über den Umweg über einen Akku funktioniert. Oder man begibt sich wieder in die Verbrennung, hat dann aber viel höhere Verluste und kommt nicht weit.

Berechnungen

Im Jahr 2020 wurden weltweit 88 Millionen Barrel Rohöl gefördert. Ein Barrel sind 159 Liter. Damit wurden jeden Tag 13.992.000.000 l Öl gefördert, bzw. im Jahr 5.107.080.000.000 l. Anders ausgedrückt 5 Billionen Liter. Der Energiegehalt von Rohöl sind etwa 11kWh. Das heißt, es handelt sich um eine Energiemenge von 56.177.880.000.000 kWh jährlich. Davon werden ca. 70% für Transport, also Benzin, Diesel, Kerosin, … und Heizen verwendet. Das ergibt 39.324.516.000.000 kWh Energie, die wir durch Wasserstoff ersetzen müssten.

1kg Wasserstoff besitzt die Energie von etwa 33kWh. Damit würden 1.191.652.000.000 kg Wasserstoff benötigt. Nun wollen wir ja ökologisch sein und den Wasserstoff durch Elektrolyse herstellen. Dabei treten Verluste in Höhe von 60% auf. Nicht eingerechnet Verluste durch Transport, Kühlung, Kompression, … Damit brauchen wir

  1. 98.311.290.000.000 kWh Strom zur Herstellung (das entspricht 9000 durchschnittlichen Kernkraftwerken)
  2. 10.724.868.000.000 l reines Wasser (Süßwasser)

Das sind ziemlich große Zahlen. Meine Photovoltaikanlage erzeugt etwa 240kWh Strom pro Zelle und Jahr. Heute sind die Zellen noch besser, bzw. können noch besser sein, je nachdem wie viel Geld man ausgeben möchte. Rechnen wir einfach mal mit 300kWh / Jahr. Dann brauchen wir 327.704.300.000 Solarzellen für die Stromproduktion. Sofern wir davon ausgehen, dass die Herstellung der Solarzellen auch mit Solarstrom erfolgt und das alles CO2 neutral ist. Eine Solarzelle ist etwa 0,8m2 groß. Damit brauchen wir eine Fläche von 262.163.440.000m2, was 262.163km2 sind. Immerhin könnten wir in Deutschland 1% des Weltbedarfs mit Dachflächen abdecken, was in etwa dem Bevölkerungsanteil entspricht. Leider verbraucht Deutschland aber das 4-Fache.

Nun die Korrekturen, weil es nicht ganz so schlimm ist. Für den Verkehr werden etwa 50% des Öls verwendet, also 28.088.940.000.000 kWh pro Jahr. Wenn wir aber elektrisch fahren, dann spart das zumindest im PKW Bereich 2/3 ein, weil die Autos viel weniger Verluste haben und dementsprechend weniger Energie verbrauchen. Wir sind ja optimistisch und rechnen das hoch und bekommen einen Verbrauch von 9.269.350.200.000 kWh. Das ergibt noch immer 77.244.585.000 Solarzellen, aber es sind nur noch 61.796qkm Fläche. Das ist 1,5 Mal die Schweiz.

Wenn wir nur mit Batterien fahren, dann reduzieren sich die Verluste, so dass am Ende nur noch etwa 1/3 herauskommt, also die halbe Schweiz. Zudem würde die Wasserstoffherstellung 11 km3 (Kubikkilometer) Wasser benötigen, welches wir erstens der Trinkwasserversorgung entnehmen würden und zweitens zusätzlich in die Luft bringen würden, was vermutlich nicht so viel ist, aber trotzdem nicht gut im Zusammenhang mit den Klimaveränderungen ist.

Ganz anders sieht es im Bereich Zwischenspeicher im häuslichen Bereich aus, wo es einen Kreislauf von Elektrolyse und Brennstoffzelle geben kann. Hier gibt es nur einen einmaligen Wasserbedarf.

Fazit

Öl (und wir haben hier noch nicht das Thema Erdgas beleuchtet) durch Wasserstoff zu ersetzen bringt nicht wirklich Vorteile. Das, was die Autofahrer sich durch das schnelle Tanken erhoffen, wird durch eine geringe Reichweite und fehlende Fahrdynamik wettgemacht. Außerdem muss ein hoher technischer Aufwand betrieben werden, der nicht so schnell umsetzbar ist. Es gibt Einsatzgebiete für Wasserstoff (Ersatz von Erdgas), die sehe ich aber nicht im Transportwesen und auch nicht in der Gebäudetechnik. Eigentlich wäre die optimale Lösung die Carrerabahn, so dass die Fahrzeuge keine schweren Akkus mehr mitschleppen müssten, aber das ist sicher nicht realisierbar. Auch das autonome Auto bringt beim Verbrauch nicht wirklich etwas, denn die Leute wollen ja trotzdem von a nach b kommen und das autonome Auto muss sich dann auch noch zu den Leuten hinbewegen. Das autonome und geteilte Auto bringt dafür viel bei der Ressourceneinsparung in Herstellung, Platzbedarf, Wartung, …

Die Bedeutung für Deutschland ist, dass die Dachflächen mit Windkraft zusammen reichen würde, um den Energiebedarf zu decken, wenn wir keinen Wasserstoff zum Verfahren verwenden, denn bei den obigen Zahlen sind ja nur die Solarzellen berücksichtigt worden, aber die Windkraft hat ja einen aktuell noch größeren Anteil an der Ökostomerzeugung. Außerdem spart die nicht Verwendung von Öl auch Energie ein, so dass noch weniger als angenommen benötigt wird.

AddOn

So gerne ich lieber gestern als heute auf das Erdöl verzichten würde, muss beachtet werden, dass Erdöl auch in vielen anderen Bereichen, wie Kunststoffe, Medizin, Strassenbau, … eingesetzt werden. Dafür muss entsprechender Ersatz gesucht werden, bzw. die chemischen Prozesse müssen so angepasst werden, dass in der Übergangszeit die Bestandteile, die heute verbrannt werden, auch für sinnvolle Dinge genutzt werden.

Anmerkung

Ein weiteres Lieblingsthema von vielen technikaffinen Menschen ist Stromerzeugung durch Kernfusion.. Hier möchte ich folgendes anmerken:

  1. Wir haben schon ein kostenloses Fusionskraftwerk. Wir sollten dieses nutzen.
  2. Selbst wenn das mit der Kernfusion klappt, braucht es noch viele Jahre, bis es eine Lösung gibt.
  3. Auch eine Kernfusion braucht Treibstoff. Wo soll der denn herkommen?

Energetische Sanierung in der Stadt

Die heutige Politik möchte die Umstellung der Energieversorgung auf nachhaltig elektrische Energie vollziehen. Demgegenüber stehen Interessen von Stadtplanern und Denkmalschützern. Leider habe ich für deren aktuelles Denken kein Verständnis. Zwei Beispiele.

Aufhängung einer Solarzelle am Balkon in Frankfurt. Dieser Fall ging durch die Presse, wo es einem Anwohner nicht gestattet wurde eine Solarzelle an seinen Balkon zu hängen, weil dadurch die Optik des historischen Balkongitters gestört sein. Gleichzeitig war ein Haus weiter das historische Gitter durch ein schlichtes Edelstahlgitter ersetzt worden, was den Eindruck nicht besser gemacht hat.

Bestimmte alte oder historische Gebäude dürfen nicht verändert werden, wobei sich das nicht nur auf die Optik bezieht, sondern auch auf die zu verwendenden Materialien. Nun muss man sich fragen, welcher erhaltungswürdige Zustand ist der richtige? Große Burgen wurden früher nicht einfach aus dem Boden gestampft und waren fertig. Sie sind vielmehr über Generationen gewachsen und angepasst worden. Welcher Zeitpunkt ist also der Richtige? Der vor 500 Jahren, vor 400 Jahren, ???

Wir leben in einer Zeit der Erkenntnis, nämlich der Erkenntnis, dass wir so mit den Ressourcen der Erde nicht mehr weitermachen können. Diese Erkenntnis hat sich zwar noch nicht in allen Köpfen durchgesetzt, aber mit jeder Generation wird es besser. Ich halte noch einmal fest, früher wurden Gebäude an ihren aktuellen Zweck angepasst. Damit hat sich auch die Optik verändert. Warum darf das heute nicht mehr sein? Wir müssen Energie erzeugen und einsparen wo es nur geht. Wenn man alle Dächer mit Solarzellen bestücken würde, würden die Dächer eben blau und nicht mehr rot aussehen. Daran würde sich der Mensch, so bin ich mir sicher, innerhalb von wenigen Jahren gewöhnen und dann wäre nicht mehr das Dach mit, sondern das Dach ohne Solarzellen der Fremdkörper. Gerade in der Stadt ist es schwierig Energie zu erzeugen. Gleichzeitig gibt es aber viele Dachflächen. Also sollte man sie nutzen. Auf hohen Gebäuden mit Flachdach ließen sich ggf. auch kleine Windräder wirtschaftlich betreiben. Die Städter dürfen jedenfalls nicht verlangen, dass ihre Energie auf dem Land erzeugt wird, genauso wenig wie die Bayern den Windstrom aus Niedersachsen einfordern dürfen, weil ihnen die Windräder nicht passen. Es gehört auch dazu Energie möglichst da zu erzeugen wo sie gebraucht wird, um Transportverluste zu vermeiden.

Das größte Problem ist nun das Beheizen der Häuser. Alte Gebäude können energetisch nur schwer saniert werden. Das Aufbringen einer Dämmung ist schwierig bis unmöglich und teilweise auch gar nicht notwendig, weil Gebäude an Gebäude steht und die offene Fläche gar nicht so groß ist. Fenster können ersetzt werden und sparen ein bisschen Energie ein. Der schwierigste Punkt ist allerdings die Heizung. Öl-, aber auch Gasheizungen sollen weg. Da gibt es nur zwei Alternativen. Erstens die Nahwärme. Die kann einen sehr sinnvollen Beitrag liefern, wenn die entsprechende Wärme aus Biogasanlagen oder Müllverbrennungsanlagen abfällt. Vorteil dieser Lösung ist, dass der bauliche Aufwand in den Häusern klein ist und die Wohnungen mit den für Heizkörper üblichen Temperaturen betrieben werden können. Allerdings reicht deren Potential nicht für Alle aus und Nahrungsmittel zu vergasen ergibt für mich auch keinen Sinn. Die zweite Möglichkeit ist der Einsatz von Luftwärmepumpen. Diese haben zwei Nachteile. Erstens emittieren sie Geräusche und zweitens sind sie nur bis maximal 55°C Heizwassertemperatur sinnvoll einsetzbar. Allgemein muss man sagen, dass eine niedrige Heizwasser (Vorlauftemperatur) sinnvoll ist. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Leser an den Physikunterricht der Schule mit der Fragestellung was ist besser, die Milch gleich zum Tee gießen oder erst den Tee abkühlen lassen und dann die Milch dazu. Damit will ich sagen, dass höhere Temperaturunterschiede auch zu höheren Verlusten führen. Ich denke auch, dass die meisten Heizungsanlagen viel zu warm betrieben werden. Wenn ich für die wohlige Wärme den Heizkörper nur auf 2 von 5 zu stellen brauche und bei 5 in Badehose und Sonnencreme sitze, ist die Temperatur viel zu hoch.

Gleichzeitig ist es besser Wärme über große Flächen abzugeben. Deshalb sind Fußbodenheizungen auch das Optimum. Diese sind aber in Altbauten nicht vorhanden, bzw. eine diesbezügliche Sanierung kommt einem Neubau gleich. Dann kann man nur versuchen die Heizkörper durch neue Heizkörper zu ersetzen, die eine viel höhere Oberfläche besitzen. Das ist auch eine der billigsten Varianten.

Bleiben nur noch zwei Fragen offen: wie bekommt man den Vermieter dazu die Heizung zu optimieren, wo er selbst keinen Nutzen von hat und zweitens die Frage an die Stadtplaner und Denkmalschützer, was man eigentlich mit den Schornsteinen macht, die niemand mehr braucht. Sind die auch ein erhaltungswürdiges Detail? Ich meine nein. Man könnte sich auch auf einen Kompromiss einigen. Es gibt immerhin inzwischen auch Solardachpfannen, die optisch kaum auffallen. Es muss viel getan werden und einiges kann die große Politik bewirken, aber das Umdenken fängt bei jedem Einzelnen an und wir brauchen die Energiewende für unsere Nachkommen.

Corona; Das Beispiel was beim Klimaschutz anders laufen muss

Seit Ende 2019 hat das Thema Corona das Thema Klimawandel weit in den Hintergrund gedrängt und ist gleichzeitig ein Beispiel dafür, wie die Welt agiert. Auch wenn die Corona Pandemie noch (lange) nicht beendet ist, so kann man doch jetzt einen Blick auf die letzten 24 Monate werfen und seine Schlüsse daraus ziehen.

Verlauf der Corona Pandemie in Deutschland

Zu Beginn der Pandemie in Deutschland haben die Experten vor gravierenden Auswirkungen gewarnt und die verschiedenen Wellen vorhergesagt. Zu Beginn haben die Politiker noch weitgehend auf die Experten gehört und das Leben in Deutschland drastisch heruntergefahren, was dazu geführt hat, dass Deutschland im internationalen Vergleich recht gut dastand (Basis für diese Aussage ist die Anzahl der Toten). Gleichzeitig haben die Medien offen über die Pandemie berichtet, was gut ist, aber zu einer typisch Deutschen Sicht geführt hat. Die Deutschen sind heute sehr skeptisch in allen Belangen geworden. Ich weiß nicht wie es dazu gekommen ist, aber das bedeutet, dass wir oft und gerne über Probleme diskutieren und selten über Lösungen. Das ist ein Problem, dass sich immer weiter verstärkt und emotional stärker ist, als positive Dinge. Beispiel, wenn Rückmeldungen ausgewertet werden, ist der Anteil der negativen Stimmen immer um ein vielfaches größer als die der zufriedenen Stimmen, weil letztere sich einfach gar nicht äußern, der Unzufriedene aber sehr wohl sein Meinung von sich gibt.

Im Laufe der Pandemie hat die Politik festgestellt, dass man eine Wirtschaft nicht dauerhaft herunterfahren kann. Also wurden Lockerungen beschlossen. Zudem stand eine Bundestagswahl an und kein Politiker wollte seine Wähler verprellen. Somit wurden wichtige Maßnahmen gar nicht oder viel zu spät beschlossen, so dass wir uns jetzt in einer vierten Welle befinden. Außerdem und das hat noch niemand geäußert, laufen wir auf das nächste große Problem zu. Dies wird durch die aktuell an RSV erkrankten Kindern sichtbar. Wir sind durch die ganzen Hygienemaßnahmen von den üblichen Grippe- und Erkältungskrankheiten entwöhnt, so dass auch von dieser Seite Gefahr für das Immunsystem droht.

Zurück zum Thema. Ich stelle fest:

  • Die Politik hat viel zu langsam und zu zögerlich reagiert.
  • Die Politik hat nur reagiert und nicht auf anhand der wissenschaftlichen Empfehlungen aktiv agiert.
  • Die Medien haben erheblich mehr über (mögliche) Probleme und Fakenews berichtet.
  • Die Bevölkerung hat die falschen Schlüsse gezogen und unsolidarisch agiert.

Parallelitäten zur Klimaänderung

Die Wissenschaftler in der Coronapandemie sind einer Lernkurve gefolgt. Man hatte zwar aus der Vergangenheit gewisse Beispiele (Spanische Grippe) aber diese sind nicht 100% auf das Coronavirus und die heutige Zeit übertragbar. Dies wurde offen kommuniziert, kam aber in den Medien als Rumgeeiere an. In der Vergangenheit wurde viel über die Klimaveränderung diskutiert und zu Beginn hieß es auch, dass man noch dabei ist die Modelle zu entwickeln. Allerdings sind sich heute ALLE Wissenschaftler über die Klimaveränderung, deren Gründe und deren Auswirkungen einig.

Die Politik ist in der Coronapandemie einem seltsamen Weg gefolgt. Erst mit der großen Keule zuschlagen, dann übervorsichtig agiert, anhand von Erfolgen quasi alles freigegeben und dann wegen der Wahl nicht rechtzeitig gegengesteuert. In der Klimapolitik sieht es genauso aus, wobei die große Keule (noch) fehlt, sondern einfallsloses Rumgeeiere jetzt schon stattfindet, um ja niemandem weh zu tun. Ich erinnere mich an eine Rede von Herrn Habeck, der von den drei politischen Steuermöglichkeiten Bestrafen (Steuern, Gebühren, Abgaben), Einschränken (Verbote, Auflagen) und Bezahlen (Subventionen) gesprochen hat. Davon, dass die Politik aber durch Vorgaben (Gesetze) steuern kann, die weder etwas mit Bestrafen noch mit Bezahlen zu tun haben, war leider keine Rede.

Zu guter Letzt das Volk. Sowohl in der Pandemie, als auch in der Klimaproblematik wurde dem Volk eingeredet, dass die Politik alles regeln muss und hat sich anschließend beschwert, wenn die getroffenen Maßnahmen nicht in ihrem Sinne gewesen sind. Viel zu wenig wurde auf die Worte der Experten gehört, die mit den Worten “Wir müssen zusammen …, begannen. Anders ausgedrückt, das Volk macht nichts von sich aus, wenn es nicht gezwungen / genötigt wird. Das ist wie bei jugendlichen Kindern, die auch nichts von sich aus tun.

Schlüsse für den Klimawandel

Ich ziehe aus dem Coronabeispiel folgende Schlüsse:

  • Wir haben die Lernkurve eigentlich hinter uns und wissen was zu tun ist.
  • Wir müssen jetzt agieren, auch wenn wir schon (zu?) sehr spät dran sind. (Wir müssen nicht mehr auf Technologien warten, so wie wir auf einen Impfstoff warten mussten, denn es gibt sie alle.)
  • Ein zu spätes Agieren hat dramatische Folgen für alle.
  • Das Volk muss aufhören auf die Politik zu warten.
  • Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.
  • Wir als Deutsche dürfen nicht auf andere Länder schauen, sondern wir müssen für uns die wichtigen Schlüsse ziehen. Im Übrigen sind die CO2 Ausstöße in China und den USA auf unser Konsumverhalten zurückzuführen und bzgl. China haben wir unseren CO2 Ausstoß durch Produktionsverlagerungen schon vor Jahrzehnten nach China verlagert.

Was sollten wir jetzt gegen die Klimaveränderung tun?

Es gibt verschiedene einfache Maßnahmen.

  1. Die Politik beschließt ein Gesetz nach dem jeder Gebäudeneubau sich energetisch neutral verhalten muss, also so viel Energie (Strom und Wärme) erzeugen muss, wie das Haus und deren Einwohner im Jahr verbrauchen.
  2. Es müssen Vorgaben erlassen werden, um einerseits Vermietern einen Anreiz zur Investition in eine neue Heizung und Stromerzeugung zu bieten und andererseits verhindern, dass Mieter belastet werden. Dies kann zum Beispiel durch KfW Kredite generiert werden, so dass die Kosten durch die allgemeinen Betriebskosten gedeckt sind und am Ende jeder etwas spart und die Umwelt schützt.
  3. Es muss auch für Bestandsbauten eine kostenneutrale Finanzierungsmöglichkeit geschaffen werden, so dass auch diese schnellstmöglich umgebaut werden können.
  4. Gesetz: Wenn ein Altbau ein neues Dach erhält, so muss auch dieses mit Solarzellen bestückt werden.
  5. Alle Solar- und Windkraftanlagen, die an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind, benötigen einen Pufferspeicher, der eine Verbrauchsnacht abdecken kann.
  6. Der Denkmalschutz muss so überarbeitet werden, dass auch hier Veränderungen möglich sind. Beispielsweise haben sich Schlösser und Burgen im Laufe der Besitzer an deren Bedürfnisse immer wieder angepasst. Warum ist das heute nicht mehr möglich? Ist es wirklich wichtig Baumaterialien zu erhalten, die ungünstig sind oder reicht es nicht aus, eine optische Ansicht zu erhalten? Ich denke hier an Fenster und Dachziegel. Es gibt beides in entsprechender Optik, nur sind zum Beispiel Kunststofffenster viel besser als Holzfenster.
  7. Die Politik muss eine allumfassende Verkehrsreform unterstützen. Damit meine ich nicht, dass die Innenstädte vom Auto befreit werden. Ich meine damit eine Umsetzung eines modernen und flexiblen ÖPVs und durch das Schaffen von Anreizen an bestimmten Punkten in den ÖPV zu wechseln (vom Lande in die Stadt kommt man nicht ohne Auto und auch nicht über das Land). In den Städten und Gemeinden muss eine allgemein zugängliche, umfangreich vertretene und bezahlbare Ladeinfrastruktur für E-Autos geschaffen werden.
  8. Die Politik muss unsinnige Subventionen abschaffen. Das Kerosin muss ordentlich bepreist werden. Der Diesel muss ordentlich bepreist werden. Auch E-Autos sollten keine Subventionen bekommen (die sind preislich inzwischen attraktiv genug). Die Subvention von E- und Hybrid-Firmenwagen muss abgeschafft werden.
  9. Es werden Möglichkeiten für Kleinenergieerzeuger geschaffen, um ihren Strom fair und einfach vertreiben zu können, ohne dass diese direkt zu Gewerbetreibenden werden (hier braucht es nicht nur Vorgaben für das Finanzamt, sondern auch vernünftige Vorgaben für den Markt).
  10. Der Industrie werden Bürgschaften zur Verfügung gestellt, damit die Industrie größer und globaler denken kann. Beispiel Solarproduktion. Es reicht nicht aus eine Solarzellenfabrik für den Deutschen Markt aufzubauen. Die wird niemals gegen die chinesische Konkurrenz bestehen können.
  11. Unterstützung der Universitäten und Institute zur Entwicklung moderner Technologien mit richtig viel Geld und nicht nach dem Gießkannenprinzip. Forschung und Entwicklung führt nicht immer zu einem wirtschaftlichen Erfolg. Das darf also keine Bedingung sein.

Die oben beschriebenen Maßnahmen zur Finanzierung kosten eigentlich niemanden etwas. Der Staat bekommt sein Geld zurück und das Volk profitiert von den Einsparungen.

Die beschriebenen Maßnahmen sind zum großen Teil einfach und schnell umsetzbar.

Die Generation 40-70 muss mal den Arsch hochbekommen und die Verantwortung für die zukünftige Welt übernehmen.

Corona, Tipp für einen Lifehack

Aktuell grassiert ja Corona. Ich will mich dazu gar nicht weiter äußern, denn das machen die Kabarettisten schon sehr treffend und alle weiteren Kommentare wären wohl eher zynisch. Ich möchte aber einen Lifehack vorstellen, der auf dem Klima-Barcamp genannt wurde. Das Problem: Durch die vielen Egoisten auf der Welt komme ich nicht an Clo-Papier und langsam geht es wirklich zur Neige. Was also tun? Ich habe den Vorschlag aufgenommen und mir zwei 10er Packs Waschhandschuhe bestellt. Das kostet mich einmalig 25 €. Also habe ich, wenn ich alle drei Wochen Wäsche wasche, für fast jeden Tag einen Waschhandschuh. Das wird nicht das komplette Clopapier ersetzen, aber es kann einen Teil davon ersetzen. Am Ende spare ich Geld, weil ich nicht mehr so viel Clopapier kaufen muss. Es ist gut für die Umwelt. Auch braucht man kein feuchtes Toilettenpapier mehr. Apropos, es gibt mobile Popoduschen. Ich glaube die ökologischste Variante ist die mit dem Schraubdeckel für Plastikflaschen. Das muss ich mal als Nächstes ausprobieren. Ansonsten vermute ich, dass die Handschuhe angenehm auf und für die Haut sind.

Ende der Woche werde ich die Handschuhe wohl bekommen und dann werde ich schauen, wie weit meine drei Restrollen, die ich noch habe, dann reichen werden.

Ich werden berichten. Einen Lifehack für das Nudelproblem habe ich aber nicht. Ich vermute aber ganz stark, dass es in drei Wochen wieder gute Angebote geben wird, weil dann niemand mehr Nudeln braucht.

In diesem Sinne, bleibt gesund und weder die Menschheit noch die Welt werden durch Corona untergehen. Da muss sich die Erde schon etwas anderes einfallen lassen, um die Krankheit Mensch loszuwerden.

Update 04.04.2020

Ich verstehe die Leute nicht, die Läden sind noch immer leer. Aber ich versuche ohnehin frisch einzukaufen. Meine 3 Rollen Toilettenpapier werden sicher noch eine Weile reichen. Seit ich darauf achte nicht mehr viel zu benutzen, habe ich eine halbe Rolle verbraucht. Da komme ich noch lange hin.

Klima Barcamp Darmstadt

Gestern war ich auf einem Klima Barcamp bei quäntchen+glück (qundg.de) in Darmstadt. Bis dato wusste ich nicht, was ein Barcamp ist und was da passiert. Bevor Ihr auf Wikipedia nachschlagt, wo es eine kurze Beschreibung gibt, hier meine Interpretation. Bei einem Barcamp treffen sich zu einem Thema Interessierte (gestern von mir geschätzt etwa 50), um eine offene Minikonferenz abzuhalten, mit dem Ziel Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Nach einer Stunde (wenn man das Frühstück verpasst, so wie ich), die mit Begrüßung und gegenseitigem Kennenlernen gefüllt war, wurden die Themen vorgestellt und geplant. Wie funktioniert das? Jeder Teilnehmer / -in kann und das ist das Offene, ein Thema vorstellen zu dem Er oder natürlich Sie eine Diskussion, einen Erfahrungsaustausch, Ideen sammeln oder Tipps geben möchte.

Man kann auf so einem Barcamp auch gut etwas für sein Berufsleben oder andere Freizeitaktivitäten mitnehmen, denn damit ein Barcamp effektiv funktioniert, muss es stringent getaktet sein. Jeder, der schon mal eine Diskussion mitgemacht hat weiß, dass diese gerne mal zeitlich ausufern. Deshalb beginnt schon die Vorstellung der Themen in einem strengen 30 Sekundentakt mit anschließendem Interessebekunden der restlichen Teilnehmer. Das heißt aber nicht, dass man genau an dieser Session auch teilnehmen muss, denn man kennt ja die anderen Themen gar nicht und den zeitlichen Ablauf auch nicht.

Insgesamt gab es sechs Stunden mit je 4 Sessions, wobei 5 möglich gewesen wären. Dazwischen gab es Pausen. Das Tolle war, dass man auch neben den Sessions zu Gesprächen gekommen ist und man sich doch auch wieder Motivation abgeholt hat, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen.

Ich habe selber folgende Sessions besucht:

Bürgerbeteiligung zum Klimawandel. Ein sehr spannendes Thema, was mir zwei Dinge gezeigt hat. Erstens, die Politik hat ganz andere Interessen, so dass ein direktes Engagement in der Politik oft frustrierend ist und zweitens, wir Bürger können uns organisieren, um Druck auf die Politik auszuüben und uns Gehör zu verschaffen.

Das zweite Thema ging in eine ganz andere Richtung, nämlich um den emotionalen Umgang mit der Klimakrise (und anderen Katastrophen). Basis hierbei ist die Angstkurve bzw. die Phasen der Angstbewältigung. Angefangen vom Schock, über Verleugnung, Realisierung, dem Tal der Tränen hin zur Anpassung. Meine Erkenntnisse sind, die meisten Menschen befinden sich in der Verleugnungsphase, ggf. kurz vor der Realisierung. Sie sind aber noch weit weg vom Tal der Tränen. Diejenigen meiner Generation, die sich schon lange / länger mit dem Umweltschutz auseinandersetzen befinden sich hingegen in der Anpassungsphase. Hier zeigt sich ein Generationenunterschied.

Mein drittes Thema besuchtes Thema war das HowTo eines Bürgerbegehrens. Das war sehr interessant, machte es doch deutlich, dass die allgemeine Kritik an der FFF Bewegung (Fridays For Future), nur zu demonstrieren und nicht aktiv zu sein, quatsch ist. Hier entstammt aus der FFF Bewegung der Klima Entscheid mit konkreten Forderungen, die meiner persönlichen Meinung nach, noch zu verbessern gewesen wären, um auch andere Interessensituationen zu berücksichtigen, aber sie erreichen dadurch eine Diskussion mit der Politik und das die Politik gezwungen wird konkrete Maßnahmen zu beschließen und umzusetzen. Vorbild hierfür war der Rad-Entscheid, der in Darmstadt gut sichtbar geworden ist.

Anschließend gab es einen Austausch zu konkreten Maßnahmen, die man selber im Unternehmen durchführen kann. Zum Beispiel kann man sich den Internetanbieter danach aussuchen, ob er mit Ökostrom arbeitet oder nicht. Für mich gab es hier ansonsten keine Überraschungen.

In meiner letzten Session (ich war platt und bin vorzeitig gefahren), ging es um die Frage, was haben wir die letzte Jahrzehnte aus den Protestbewegungen lernen können, was sind die wichtigen Merkmale einer erfolgreichen Bewegung. Hier war unser Fazit:
Eine Bewegung ist dann erfolgreich, wenn sie medienwirksam ist, Politikern Angst vor einer Nichtwiederwahl macht, den Politikern aber auch nicht so weh tut und vor allem bei der Bevölkerung ein positives Image hat. Positiv umfasst hier nicht nur das Thema an sich, sondern auch die persönlichen Konsequenzen. Hier muss die aktuelle Bewegung noch ein bisschen dran arbeiten. Meine (und ich bin da nicht alleine) Meinung ist, dass der Bevölkerung eingeredet wird, dass Klimaschutz sehr viel Geld kostet. Dahinter steckt die Industrie, die mit fadenscheinigen Argumenten für Preiserhöhungen sorgt. Man kann Klimaschutz aber auch so gestalten, dass es billiger wird (von den Langfristkosten ganz abgesehen). Das taucht in den Medien aber nicht auf.

Fazit: Für mich war es eine tolle Erfahrung und ich werde versuchen zu weiteren solchen Events zu gehen und ggf. auch eigene Themen das nächste Mal dabei zu haben. Ich empfehle jedem zu solchen Events zu gehen, um auch mehr Einblick in Bewegungen zu bekommen oder Lösungen für eigene Probleme zu bekommen.

Eine mögliche Zukunftsvision des Besseren

Heute will ich mal eine Möglichkeit aufdecken, wie wir unsere Zukunft etwas besser gestalten können. Dazu beginne ich aber mit einer persönlichen Wahrnehmung der Vergangenheit. Wie sah die Welt, nach meiner Wahrnehmung, vor 60 Jahren aus? Früher hat man in der Nähe seiner Arbeit gewohnt. Entweder in Fußweite (bis 3km würde ich schätzen) oder man konnte mit entsprechenden Verkehrsmitteln (auch dem Fahrrad) dort hingelangen. Ein eigenes Auto gab es gar nicht. Das hatte zur Folge, dass man nicht nur mehr Bewegung hatte, sondern auch unter Menschen war und tatsächlich Freizeit hatte. Diese konnte man dann mit Kumpels im Sportverein, mit Einkaufen oder klassisch mit der Familie verbringen. Die Arbeit hat man Arbeit sein lassen und man hatte tatsächlich weniger psychischen Streß, weil es keinen so hohen Zeitdruck gab (was ich darunter verstehe, folgt noch), wenn dann eher körperlich in der Fabrik. Auf jeden Fall wurde die Umwelt weniger durch Berufsverkehr belastet, das Zwischenmenschliche war ausgeprägter und man war anscheinend ausgeglichener. Denn:

Heute fährt man auch mal 80km zur Arbeit. Selbst der Durchschnitt von 36km ist irre. Man hat durch die neuen digitalen “Hilfsmittel” auf einmal Zeitdruck, weil alles schnell gehen muss. Das muss noch nicht einmal durch einen Vorgesetzten geschehen. Das ist einfach Psychologie. Wenn eine Mail ankommt, dann “muss” die sofort beantwortet werden, ansonsten besteht ja auch die Gefahr, dass sie hinten herunterfällt (Das spricht für den Bedarf einer Zeitmanagementschulung) und man wird von der eigentlichen Arbeit abgelenkt. Nach dem Feierabend hat man den Kopf noch voll, begibt sich in den Verkehrsstress und will nur noch seine Ruhe haben. Das scheint mir Frust und Aggressivität zu erzeugen. Ansonsten kann ich mir die zunehmende Intoleranz und Aggressivität in der Gesellschaft nicht erklären.

Ein möglicher Ausweg

Viele der heutigen Arbeitsplätze sind digital. Das hat den Vorteil, dass man auch von zuhause arbeiten kann. Das führt aber ggf. auch zur Vereinsamung und es macht nicht so viel Spass, wie im Team. Also warum schafft man nicht in seiner Heimat Arbeitsinseln, wo sich Leute zusammenfinden die für verschiedene Unternehmen arbeiten. Das bedeutet, soziale Kontakte in der Heimat und nicht am entfernten Arbeitsplatz. Fahrten entfallen und man hat wieder mehr Zeit für andere Dinge. Die Umwelt wird dadurch auch geschont. Ich stelle mir Wohnbereiche vor, bei denen es diese Arbeitsinseln gibt, daneben vielleicht ein Kaffee, einen Supermarkt, Kindergarten, …. Eigentlich gibt es sicher viele Bereiche, die dem schon sehr nahe kommen könnten, aber es fehlen die Arbeitsinseln und die Leute sind noch immer von ihrer Arbeit gestresst. Daran kann ich aber auch nichts ändern, dass müssen die Unternehmen schaffen.

Jetzt fehlt nur noch eine kleine Optimierung. Durch die neue Art, braucht man eigentlich kein Auto mehr. Da bietet sich Car Sharing an. Das liesse sich in einer kleinen Gemeinschaft auch besser organisieren, als in der Anonymität einer Großstadt. Denn man kann dann einen zentralen Parkplatz für diese Fahrzeuge schaffen, zu dem jeder Teilnehmer hinlaufen kann ohne das nächste Auto suchen zu müssen. Ein weiterer Vorteil ist dann, dass diese Parkplätze mit Ladesäulen ausgerüstet werden können. Das funktioniert nämlich bei dem wilden Car Sharing nicht. Und wenn ich nun schon ein Auto share, warum sollte ich es dann alleine nutzen wollen? Vielleicht finden sich Mitfahrer oder ich kann jemandem einen Gefallen tun, weil ich sowieso gerade einkaufe. Das heißt, man shared sich auch sozial. Das wiederum spielt gegen die Anonymität und man wird anderen wieder gelassener.

Achtung jetzt kommt eine “Werbung”. Es gibt nämlich tatsächlich schon Leute, die an solchen Lösungen arbeiten. Eine davon ist das Projekt Carré Mobility (https://www.carre-mobility.de). Zufällig darf ich an diesem Projekt teilnehmen. Wir versuchen also nicht nur ein Fahrzeugsharing für Wohngemeinschaften aufzubauen, sondern mit Hilfe der digitalen Welt, auch soziales Sharing. Das fängt an, mit dem Mitbringen von Einkäufen, kann aber auch bedeuten, dass ich jemanden für einen Kinobesuch finden kann, denn mit Mehreren zusammen, macht das Leben mehr Spaß.

Schaut Euch die Idee mal an und wenn Ihr sie toll findet, dann unterstützt das Projekt doch. Das geht ganz einfach über https://www.startnext.com/carre-mobility. Ich gehöre dem Projekt “nur” als Mitarbeiter an, aber ich bin davon überzeugt und habe selber einen Betrag investiert / gesponsort. Vielleicht kann man das auch auf dem Land etablieren, denn von den ersten Lösungen in den Großstädten habe ich persönlich auch nichts, aber ich sehe die Lösung auch auf dem Land als eine Möglichkeit.

Umzug

Nach ein paar Tagen der Nichterreichbarkeit habe ich heute erfolgreich die Domain zu einem anderen Hoster umgezogen. Da habe ich direkt wieder etwas gelernt. Ich habe den Umzug mittels UpgradePlus PlugIn vorgenommen, was dazu geführt hat, dass in der neuen WordPress-Installation der alte Benutzer angelegt wurde. Hätte ich das am Anfang gewußt, hätte ich einen anderen Benutzernamen gewählt. Aber das macht nichts. Ist nur Kosmetik. Also auf ein baldiges Wiedersehen unterm neuen Dach.

Zum Blog-Titel

Der Blogtitel setzt sich zusammen aus dem e für elektrisch, ecologically oder auch Erde zusammen und dem unterwegs.

Ich bin also elektrisch unterwegs, versuche ökologisch zu handeln, zumindest was den Energieverbrauch anbelangt und ich bin auf der Erde unterwegs, die mir aktuell noch erhaltenswert erscheint (von einigen angeblich wichtigen Personen abgesehen).

 

Hallo Welt!

Hiermit starte ich meinen Blog. Das Oberthema des Blogs ist die Rettung der Welt. Also wird sich alles irgendwie darum drehen was wir tun müssen, damit wir auch in Zukunft gut und sicher leben können. Anders ausgedrückt es dreht sich im weitesten Sinn um Klimaschutz, aber ohne den Spass zu vergessen. Der erste Bericht wird deshalb über eine Tour zum Nordkap  mit dem Elektroauto sein. Das haben schon andere getan, aber noch ist es ein Abenteuer. Wir werden sehen.