Kreuzfahrt Tag 11 (Gedanken zum Ende über Kreuzfahrten)

Nach einem letzten Seetag, dem ersten Tag mit Regen, erreichten wir am übernächsten frühen Morgen Kiel. Zeit sich Gedanken um die Kreuzfahrt zu machen, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass das Thema aktuell prominent in der Presse diskutiert wird.

Die Kreuzfahrt war ein tolles Erlebnis. Wir haben viel gesehen, gut gegessen und konnten während der Fahrtzeit entspannen. Deshalb kann ich sehr gut verstehen, wenn Leute eine Kreuzfahrt machen wollen. Ich bin lieber spontan unterwegs und nehme mir individuell Zeit für Besichtigungen. Also wird es für mich die letzte Reise dieser Art gewesen sein, zumindest solange ich noch mobil bin.

Zum Thema Kreuzfahrten. Die Kreuzfahrtunternehmen werden dafür kritisiert, dass die Schiffe mit schmutzigem Schweröl fahren und das durch die Menschen die Ziele überrannt werden. Aber sind die Kreuzfahrtunternehmen schuld an der Misere? Ich sage nein. Ein Kreuzfahrtunternehmen, wie die TUI, sind wirtschaftlich orientierte Unternehmen. Sie sehen das Bedürfnis der Menschen möglichst bequem schöne Ziele zu erreichen und ihnen einen Komfort zu ermöglichen, den sie selber so nicht erreichen können. Eine gute Möglichkeit für sie Geld zu verdienen und dabei zu versuchen ihre Kosten zu drücken. Es gibt ja auch entsprechende Konkurrenz. Also schauen sie sich die Alternativen an. Zum Beispiel stellen sie fest, dass Schweröl subventioniert wird und viel billiger als LPG ist. Außerdem stellen sie fest, dass die Zielorte (die Politik) nichts dagegen haben angefahren zu werden. Auch ist den Schiffen, in entsprechend ausgerüsteten Häfen, überlassen, ob sie Landstrom in Anspruch nehmen oder nicht. Ist dieser günstig, werden sie ihn nutzen, sonst nicht. Das ist eine ganz einfache Überlegung.

Wer hat also etwas gegen die Kreuzfahrten? Es sind die ursprünglichen Anwohner, denn sie müssen mit dem Gestank der Abgase und den Massen der Touristen zurechtkommen. Dagegen wird gehalten, dass die Schiffe auch Geld in die Gemeinden bringen. Das ist nicht wirklich so. Erstens lassen die Kreuzfahrer deutlich weniger als andere Touristen in den Orten. Zum Beispiel wird auf den Schiffen gegessen, denn es ist ja schon bezahlt. Auch das Argument mit den Arbeitskräften, zieht nur bis zu dem Punkt, an dem die eigenen Arbeitskräfte nicht mehr ausreichen und durch Arbeitskräfte aus anderen Ländern aufgestockt werden müssen. Eher lassen diese Arbeitskräfte Geld vor Ort, als die Kreuzfahrer.

Wer kann nun an den Zuständen etwas ändern? Es ist die lokale und internationale Politik. Die Städte und Häfen könnten die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe (besser noch Anzahl der Passagiere, denn sonst werden nur die Schiffe größer) pro Tag auf ein gesundes Maß beschränken. Damit ließe sich die Anzahl der Menschen steuern. Bzgl. der Umwelt ist die internationale Politik gefragt. Wenn die EU beschließen würde die Subventionen von Schweröl abzubauen, wäre schon viel geholfen. Wenn dazu noch die Schiffe verpflichtet würden in den Häfen die Motoren abzustellen und Landstrom zu nutzen wäre noch mehr geholfen. Das gilt aber alles nicht nur für Kreuzfahrtschiffe, sondern für alle Schiffe ab einer bestimmten Größe, zum Beispiel für alles länger als 100m. Den Rest würde tatsächlich der Markt regeln. Wenn es nicht mehr so viele Plätze in den Städten gibt, gibt es nicht mehr so viele Touren, es werden weniger Schiffe und gleichzeitig würden die Tickets teurer werden. Das ist vielleicht nicht sozial, aber bestraft die Umweltbelastung.

Für bestimmte Maßnahmen muss es eine kleine Vorlaufzeit geben, zum Beispiel für die Umrüstung auf Landstrom, aber mehr als zwei Jahre sollten es, meiner Meinung nach, nicht sein.

Bei der ganzen Diskussion muss aber auch immer daran gedacht werden, dass die Leute Urlaub machen wollen und das nicht auf Balkonien. Wenn die Passagiere also anstelle mit dem Schiff mit dem Flugzeug oder dem Auto verreisen, wird es für die Umwelt keinen positiven Einfluß haben.

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