Klimaschutzpaket 2

Im nächsten Teil des Paketes werden Sektor bezogene Maßnahmen beschrieben. Nach alter Denke sind die Maßnahmen gar nicht schlecht und aus Sicht der Regierung so, dass sie damit versucht die eigenen Ziele zu erreichen. Dies soll durch Anreize (Subventionen) erfolgen. Ich halte nicht viel von Subventionen. Ich versuche mal Alternativen aufzuzeigen.

Sektor Gebäude

Richtig ist, dass ein großer Teil der CO2 Emissionen durch das Heizen von Gebäuden erzeugt wird. Es ist also folgerichtig hier anzusetzen. Es ist ebenso folgerichtig mit der Vermeidung von Wärmeerzeugung, sprich mit Isolierung zu beginnen. Aber warum müssen diese Maßnahmen subventioniert werden. Wenn die Energiekosten so hoch wären, dass sich zum Beispiel eine Fenstersanierung innerhalb von 5 – 10 Jahren rechnen würde, hätten ja die Hausbesitzer ein eigenes Interesse Maßnahmen zu ergreifen. Dasselbe gilt für eine Hausisolierung insgesamt. Viel wichtiger wäre es Vorgaben für neue Fenster festzulegen, so dass eine energetisch schlechte Variante nicht mehr verkauft werden dürfte. Außerdem sollte es Vorgaben für Materialien von Hausisolierungen geben, so dass eine Verwendung von Erdöl basierten Stoffen (Styropor und ähnliche Kunststoffe) unmöglich wird. Bei der Beschaffung muss hierzu eine Entsorgung direkt berücksichtigt werden. Gleichzeitig sollten Dichtigkeitsvorgaben abgeschafft werden, denn ein völlig hermetisch abgeschlossenes Gebäude ist energetisch nicht besser, als ein Gebäude, was das nicht 100 prozentig beherrscht, dafür ist es aber ungesund.

Man muss vielleicht auch nicht immer in Sachen Isolierung denken. Vielleicht würde es zum Beispiel ausreichen die alte Ölheizung durch eine moderne Luftwärmeheizung zu ersetzen und zur Energieversorgung Photovoltaikzellen auf das Dach zu setzen. Natürlich sorgt eine Isolierung für die Möglichkeit eine kleinere Heizungsanlage zu nutzen, aber wenn eine neue Heizung ohnehin ansteht, ist vielleicht eine größere Luftwärmeheizung mit Solarzellen billiger als eine Hausisolierung. Zur Reduzierung des CO2 Ausstoßes wäre eine entsprechende Vorgabe für Heizungen sinnvoll, so dass neue Heizungen in wenigen Jahren gar kein CO2 mehr ausstoßen dürfen. Da ist dann die Industrie gefordert Lösungen zu finden, zum Beispiel für Stadthäuser mit begrenztem Platz.

Insgesamt ist der wichtigste Punkt, dass die Kosten auf den Nutzer umgelegt werden können. Wir haben in Deutschland 60% Mietwohnungen. Kein Vermieter entwickelt ein Interesse etwas zu tun, wenn er die Kosten nicht umlegen kann. Ich habe das gestern schon geschrieben. Also muss an dieser Stelle angesetzt und eine Lösung gefunden werden.

Sektor Verkehr

Die Maßnahmen bzgl. der Ladeinfrastruktur hören sich gut an. Es werden allerdings auch keine konkreten Maßnahmen beschrieben, so dass man abwarten muss, was dabei herauskommt. Was mir in dem Zusammenhang aber fehlt ist die Übernahme der Verantwortung der Politik. Denn im öffentlichen Raum sind ja Städte und Kommunen für die Freigabe von Standorten zuständig. Hier müsste zum Beispiel eine Vorschrift her, dass bei Straßensanierungsarbeiten ein Aufbau mit Ladesäulen an allen Parkplätzen vorgesehen wird. Außerdem sollte der Preis einer Kilowattstunde gedeckelt werden und dem ortsüblichen Preis einer Hausversorgung entsprechen. Vielleicht mit einem kleinen Aufschlag von 10% für die zusätzliche Überwachung.

Die Beschränkung der Förderung von Elektrofahrzeugen auf einen Maximalpreis finde ich ok. Was ich aber nicht ok finde ist die Förderung von Hybrid- und Wasserstofffahrzeugen. Zu letzteren habe ich mich ja schon mal früher ausgelassen.

Die Förderung von Biokraftstoffen ist soweit korrekt beschrieben, aber ob sich tatsächlich Biokraftstoffe aus Abfällen realisieren lassen, halte ich für zweifelhaft. So viele Abfälle gibt es gar nicht. Im Gegenteil sollte eine Produktion von Energiepflanzen reduziert werden. Kann man nicht den Mais nutzen und nur die Pflanzenreste zur Energieversorgung nutzen? Warum muss die ganze Pflanze geschreddert werden? Das finde ich nicht ok.

Förderung des ÖPNV. Wenn der ÖPNV gefördert wird, begrüße ich das. In die Zukunft und das Land geblickt fehlt hier aber der Abbau von Hürden für die Zulassung von autonom fahrenden Fahrzeugen. Meiner Meinung nach sind diese eine wirkliche Lösung des Verkehrsproblems. Das Ziel muss sein die Anzahl der Fahrzeuge zu reduzieren und die Nutzungszeiten massiv zu erhöhen.

Zu den restlichen Maßnahmen des Verkehrs kann ich tatsächlich mal sagen. Richtig so und möglichst schnell umsetzen.

Ein trauriges Ergebnis (Klimaschutzpaket)

Gestern hat unsere Bundesregierung ein Volkberuhigungspaket unter dem Namen Klimaschutzpaket beschlossen (https://www.bundesregierung.de/resource/blob/997532/1673502/768b67ba939c098c994b71c0b7d6e636/2019-09-20-klimaschutzprogramm-data.pdf?download=1). Es ist traurig, dass sich die Generation, die die Verantwortung für unsere Umweltverschmutzung hat, diese Verantwortung nicht übernimmt. Wir reden hier von der Generation, die eine Konsumgesellschaft aufgebaut hat und damit direkt und indirekt für die Probleme der Erde verantwortlich ist.

Die Nachkriegsgeneration hat unser Land wieder aufgebaut wofür wir ihr sehr dankbar sein müssen, denn sie erlaubt es uns heute in relativer Sicherheit und Wohlstand zu leben. Die nächste Generation, zu der ich die Alter 40 – 70 zähle, haben diesen Wohlstand vermehrt. Allerdings auf Kosten der Umwelt. Die ersten Auswirkungen waren schon in den 1980er Jahren spürbar und wurden von Organisationen wie Greenpeace aufgedeckt. Aber nach der Beseitigung der damaligen Probleme wie Industrieabgase; Dünnsäureverklappung, …, ist es die letzten 20 Jahre ruhig geworden. Trotzdem ist seit 30 Jahren bekannt, dass wir auf ein Klimaproblem hinsteuern, denn sonst hätte man nicht damals schon verschiedene Vorgaben beschlossen. Leider hat diese niemand eingehalten und wir haben eine Bundesregierung die hauptsächlich durch Wünsche und weniger von Taten von sich reden macht. Aber diese Woche hat sich etwas getan und die Bundesregierung ist tätig geworden. Aber was kommt dabei heraus? Ich will das mal Punkt für Punkt durchgehen, wobei die Experten der Grünen, von Greenpeace und anderen Organisatoren sicher besser können.

Punkt 1 CO2 Zertifikate

Es wird ein CO2 Handelssystem eingeführt. Soweit so gut. Aber es beginnt damit, dass es auf der falschen Ebene beginnt. Es sollen Unternehmen, die Heiz- und Kraftstoffe in den Verkehr bringen Zertifikate bezahlen müssen. Damit fallen also weder die vorgelagerten Prozesse noch die Kohle basierten Prozesse darunter. Somit gibt es weiterhin keine Bestrafung von Kohlekraftwerken. Dann werden Zertifikate ab 2021 ausgegeben. Frage: Warum nicht ab sofort oder wenigstens dem Jahreswechsel? Davon abgesehen, dass ich der Meinung war, dass es solche Zertifikate schon länger gibt, gibt es auf jeden Fall eine entsprechende Plattform. Es gibt also keinen Grund für eine Verzögerung. Nun produziert ein Liter Kraftstoff ca. 2,5kg CO2 (Benzin etwas weniger, Diesel etwas mehr). Eine einfache Rechnung: 1000kg / 2,5kg/l = 400l. Macht also 2,5 Cent Mehrkosten pro Liter. Das merkt der geneigte Autofahrer überhaupt nicht. Es ist also kein Anreiz auf eine umweltfreundlichere Alternative umzusteigen. Auch die ca. 9 Cent ab dem Jahr 2025 merkt der Autofahrer nicht. Die Folge: Es wird aus diesem Grund kein einziger Benziner ersetzt. Anders ausgedrückt: Thema verfehlt. Beim Thema Heizen ist der Unterschied etwas mehr zu spüren, geht aber auch da in natürlichen Schwankungen unter. Meiner Meinung nach, müsste der Liter Sprit pro Jahr um 10 Cent ansteigen.

Punkt 2 Reduzierung der EEG Umlage

Die Strompreise sinken ab 2021 um 0,5 Cent pro kWh. Das merkt niemand, denn die Stromunternehmen haben die letzten Jahre die Strompreise erhöht, obwohl die Erzeugungspreise gesunken sind. Damit wird ein Ziel, den Strom als Energiequelle zur Fortbewegung zu nutzen, weiterhin behindert. Ein durchschnittlicher Preis von 40 Cent pro kWh an den Ladesäulen ist zum Diesel nicht konkurrenzfähig. Hier dürfte es einen maximalen Preis von 30 Cent geben und davon sind wir weit entfernt. Wenn der allgemeine Strompreis tatsächlich sinken würde, würde es eventuell auch zu einem Mehrverbrauch führen, was wiederum nicht so hilfreich wäre. Also auch hier Thema verfehlt.

Punkt 3 Anhebung der Entfernungspauschale

Die Erhöhung der entfernungspauschale freut mich natürlich als Arbeitnehmer, aber was hat das für Auswirkungen? Keine. Dies kostet den Staat nur Geld, dass durch die CO2 Steuer nicht erwirtschaftet wird. Es schafft aber keinen Anreiz auf ein Elektroauto oder den ÖPNV umzusteigen. Das Geld in eine staatlich gesteuerte Ladeinfrastruktur zu stecken, wäre viel sinnvoller. Thema völlig verfehlt.

Punkt 4 Entlastung Wohngeldbezieher und Mietrecht.

Der erste gute Punkt. Ein Vermieter muss in die Lage versetzt werden eine Investition in Isolierung und eine energiesparende Heizung so umlegen zu können, dass diese durch die Einsparung finanziert wird. Es kann nicht sein, dass sich nur der Mieter über niedrige Verbräuche freut. Wo die dann gerade dabei sind, dann bitte auch Einschränkungen bzgl. Steckdosen in Gemeinschaftsgaragen entfernen und Hemmnisse für Solaranlagen bei Mehrparteienhäusern beseitigen.

Für heute soll es das gewesen sein, aber ich werde mir die anderen Punkte auch noch anschauen.

So wird das nie etwas mit der E-Mobilität

Gestern bin ich an einer Baustelle vorbeigekommen, durch die wohl neue Parkplätze entstehen.

Wo kommen hier Ladesäulen hin?

Ich kann keine einzige Vorbereitung für Ladesäulen erkennen. Nicht einmal Leerrohre wurden verteilt, nach dem Motto, irgendwann in Zukunft könnte man ja mal Ladesäulen aufstellen. Ich kenne die Gründe für diese Entscheidung nicht, aber gerade die Logistikunternehmen (es ist nicht gesagt, dass die Parkplätze zu dem erkennbaren Unternehmen gehören) sollten Ihrer Verantwortung gerecht werden und auch an dieser Stelle etwas für den Klimaschutz tun. Nun ist es zu spät, denn nachträglich alles wieder aufreißen ist zu teuer. Natürlich kann ich mich auch täuschen und es werden noch Kabel am Rande verlegt, aber erkennbar war das nicht. Schade.

IAA und der Klimawandel

Heute beginnt die IAA in Frankfurt und das ist in der Presse allgegenwärtig. Aber warum wird die ganze Zeit kritisch berichtet? Endlich und viel zu spät ist die deutsche Autoindustrie aufgewacht und bringt elektrische Autos. Aber anstatt die Vorteile des Elektroantriebs darzustellen, werden noch immer nur Probleme aufgelistet, die eine Industrie lösen soll. Auch ist die Politik nur am jammern, dass es mit dem Klimaschutz in dem Bereich nicht voran geht und droht mit Verboten von Ölheizungen. Was ein Blödsinn. Folgende Beispiele mit meinen Lösungsansätzen:

  1. Frankfurts Oberbürgermeister jammert über ein drohendes Dieselfahrverbot. Was fällt ihm ein? Erhöhung von Parkgebühren und Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Was hätte das bei einer Umsetzung für Folgen? Naja, die Leute fahren nicht mehr nach Frankfurt zum Einkaufen, sondern nach Wertheim Village. Woran liegt das? Das liegt daran, dass man ohne Auto nicht vernünftig nach Frankfurt fahren kann. Wenn man zum Beispiel an das Dreieck A661 – Friedberger Landstrasse ein großes Parkhaus bauen würde, mit einer durchgängigen Ladeinfrastruktur (11 kW Lader an jedem Platz) und im Parkticket integriertem Straßenbahnticket in die Stadt, hätte man vermutlich 80% des Verkehrs der Friedberger Landstrasse weg, denn wer stellt sich morgens freiwillig in einen Stau, wenn er es doch anders schneller haben kann und dazu noch abends ein vollgeladenes Auto haben kann. Denn die Probleme machen nicht die “unsinnigen” Anwohner Fahrzeuge oder seltenen Besucher, sondern die Berufspendler. Dazu gehört natürlich auch, dass die Strassenbahnen alle 5 Minuten fahren und nicht alle halbe Stunde. Mit solchen Maßnahmen, die zugegeben etwas dauern, würde Frankfurt eine attraktive Einkaufsstadt bleiben und Arbeitsplätze erhalten.
  2. Die Politik fordert, dass die Industrie für eine Ladeinfrastruktur sorgt. Das kann sie gar nicht, denn eine Industrie muss Gewinne machen und das ist aktuell nicht mit Ladesäulen zu machen. Stattdessen müssen die Städte und Gemeinden, also die Politik, dafür sorgen, dass im Rahmen allgemeiner Strassenbaumaßnahmen das Potential für eine ausreichende Ladeinfrastruktur geschaffen wird. Außerdem muss dann in diesem Rahmen jeder Parkplatz mit einer entsprechenden Ladesäule ausgerüstet werden. Aber bitte nicht wieder über Schnellladesäulen diskutieren. Die sind an Bundesstrassen und Autobahnen notwendig, aber nicht in den Städten. Ich bin persönlich ohnehin der Meinung, dass alle Netze in staatliche Hände gehören, aber das ist ein anderes Thema.
  3. Thema Strompreis. Die Politik jammert, dass die Leute keine Elektroautos kaufen. Ich kann das verstehen, denn solange der Strom so teuer ist (bis zu 86 Cent die kW zum Auto aufladen), wird sich das Elektroauto nicht durchsetzen. Ich bin der Meinung, dass ein Strompreis von maximal 30 Cent akzeptabel ist, denn darüber kommt man in den Bereich des Dieselpreises (der viel zu niedrig ist). Da rechnet sich ein Elektroauto nicht.
  4. Thema Strom. Aktuell wird diskutiert, wo denn der Strom herkommen soll? In den letzten 6 Jahren wurde der Ökostrom nicht mehr gefördert. Ich weiß, es gibt immer noch eine gewisse garantierte Einspeisevergütung für Solar- und Windstrom, aber es sind so viele Hemmnisse aufgebaut worden, dass es keine neuen Anlagen mehr gibt. Meiner Meinung gibt es nur zwei wirklich saubere Stromerzeugungen: Wasserkraft und Solar. Die Wasserkraft ist in Deutschland erschöpft. Da geht nicht mehr viel. Aber die Dächer sind noch weitestgehend rot statt blau. Also die Hemmnisse für Solaranlagen beseitigen. Das gilt auch für die Verwaltung von solchen Anlagen, die teilweise sehr seltsam anmuten. Es braucht nur eine einzige Vorschrift. Eine Solaranlage muss mit einer Pufferbatterie in effektiver Größe der kW Peakleistung ausgerüstet werden. Damit können die Tagesschwankungen geglättet werden und der Strom muss nicht so weit verteilt werden. Man benötigt dafür also schon einmal keine großen Leitungen. Dazu muss das, was jetzt an beschlossenen Subventionen in die Braunkohlegebiete fließen soll gekoppelt sein, mit dem Aufbau von lokalen Power2Gas Anlagen, um den Sommersonnenstrom für den Winter zu speichern. Das würde weiter umstrittene Fernleitungen überflüssig machen und neue Arbeitsplätze auf Jahre hinaus schaffen. Alles was dann noch an Strombedarf übrig ist, kann über Windkraft abgedeckt werden.
  5. Thema Strom die Zweite. Es gibt tatsächlich ein Stromproblem und das heißt Stadt. Städte werden nicht in der Lage sein ihren Strom selber zu erzeugen. Man könnte natürlich die Wände der Hochhäuser mit Solarzellen ausrüsten und ein paar kleine Windräder auf die Dächer stellen, aber das wird nicht ausreichen. Also die von der Politik indirekt gewünschte Landflucht in die Städte sorgt zwar dafür, dass die Menschen nicht mehr so weite Wege haben, aber die Stromversorgung ist schwierig. Da bin ich der Meinung, dass die Stadtbewohner den Strom teurer bezahlen müssen, denn es gibt außerhalb ja Hausbesitzer, die in entsprechende Anlagen investieren (können), um damit auch die nahegelegene Stadt zu versorgen. Das ist noch eine Herausforderung für die Städte, aber auch da kann man kreativ werden.
  6. Thema Verkehr. Wir müssen weg vom individuellen Fahrzeug hin zum autonomen Taxi. Dazu müssen rechtliche Hemmnisse wegkommen. Diese ganze Diskussion mit der Haftung erübrigt sich doch, wenn man sich überlegt, dass immer eine Versicherung im Hintergrund ist, die einen auftretenden Schaden abdeckt. So ist es heute und so wird es beim autonomen Fahren sein. Also nicht diskutieren, machen. Und keine Rücksicht auf demnächst arbeitslose Taxifahrer. Die werden dann in den Überwachungszentralen gebraucht, was man bei einer gescheiten Internetverbindung auch von zuhause aus erledigen kann.
  7. Thema Heizung. Was hat unsere Umweltministerin vorgeschlagen? Die Ölheizungen zu verbieten? Das kann man machen, aber wenn man sich um ein paar Arbeitsplätze in der Braunkohleindustrie sorgen macht, warum dann nicht auch beim Heizungsbau. Falsch ist auf jeden Fall eine Technologie zu verbieten. Vielleicht gelingt es den Heizungsherstellern, dass aus den Heizungen Briketts rausfallen und keine Abgase mehr entstehen. Weiß man das? Nein. Man muss immer den Ansatz fahren entstehende Schadstoffe zu minimieren. Überlasst doch der Industrie wie sie das hinbekommen. Außerdem kann man über eine CO2 Abgabe das Öl und hier muss man beim Rohöl ansetzen, so verteuert werden, dass die Leute freiwillig ihre Ölheizung entsorgen.
  8. Thema Förderung / Subventionierung. Ich bin kein Freund von Subventionen, auch wenn ich mich natürlich über meine 15 Cent die kW Stunde freue. Es gibt gerade die Diskussion, dass Firmen ganz tolle Solarzellen mit einem sehr hohen Wirkungsgrad entwickelt haben und demnächst in eine Massenproduktion übergehen wollen. Da kann ich nur drüber lachen. Wenn das von Massenproduktion die Rede ist, wird auf einen lokalen, deutschen Markt geschaut und man überlegt mit ein paar Milliönchen etwas aufzuziehen. Wie machen es die Chinesen? Die Chinesen geben den Unternehmen Kreditbürgschaften in Milliardenhöhe. Damit wird eine wirkliche Massenproduktion aufgebaut und der Markt mit billigen Produkten weltweit überschwemmt. Da kann eine Mittelstandsindustrie in Deutschland nicht mithalten und geht pleite, wie schon einmal mit der Solarbranche passiert. Also leibe Wirtschaft und Politik: Fangt an groß zu denken, dann klappt das auch.

Ich bin der Meinung, es gibt dringend umzusetzende Maßnahmen. Mit diesen kann man sehr viel erreichen, man muss es nur jetzt angehen. Mit den Maßnahmen können folgende Dinge erreicht werden:

  1. Die Luft wird sauberer, die CO2 Emissionen sinken und der allgegenwärtige Lärm nimmt ab.
  2. Die Lebensqualität steigt.
  3. Es werden neue Arbeitsplätze geschaffen.
  4. Man kann Vorbild für andere Länder werden.

Was bringt das für das Klima? Eine Menge. Wir sind mit 1% Bevölkerung direkt für 2% der Treibhausemissionen und indirekt noch für viel mehr Prozent verantwortlich. Wir haben also eine große Verantwortung und wir können erst auf andere zeigen, wenn wir nur noch für 0,5% verantwortlich sind. Für den Klimawandel nützt das nichts mehr. Für den sind noch ganz andere Maßnahmen notwendig. Dazu werde ich mich ein anderes Mal auslassen.

Kreuzfahrt Tag 11 (Gedanken zum Ende über Kreuzfahrten)

Nach einem letzten Seetag, dem ersten Tag mit Regen, erreichten wir am übernächsten frühen Morgen Kiel. Zeit sich Gedanken um die Kreuzfahrt zu machen, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass das Thema aktuell prominent in der Presse diskutiert wird.

Die Kreuzfahrt war ein tolles Erlebnis. Wir haben viel gesehen, gut gegessen und konnten während der Fahrtzeit entspannen. Deshalb kann ich sehr gut verstehen, wenn Leute eine Kreuzfahrt machen wollen. Ich bin lieber spontan unterwegs und nehme mir individuell Zeit für Besichtigungen. Also wird es für mich die letzte Reise dieser Art gewesen sein, zumindest solange ich noch mobil bin.

Zum Thema Kreuzfahrten. Die Kreuzfahrtunternehmen werden dafür kritisiert, dass die Schiffe mit schmutzigem Schweröl fahren und das durch die Menschen die Ziele überrannt werden. Aber sind die Kreuzfahrtunternehmen schuld an der Misere? Ich sage nein. Ein Kreuzfahrtunternehmen, wie die TUI, sind wirtschaftlich orientierte Unternehmen. Sie sehen das Bedürfnis der Menschen möglichst bequem schöne Ziele zu erreichen und ihnen einen Komfort zu ermöglichen, den sie selber so nicht erreichen können. Eine gute Möglichkeit für sie Geld zu verdienen und dabei zu versuchen ihre Kosten zu drücken. Es gibt ja auch entsprechende Konkurrenz. Also schauen sie sich die Alternativen an. Zum Beispiel stellen sie fest, dass Schweröl subventioniert wird und viel billiger als LPG ist. Außerdem stellen sie fest, dass die Zielorte (die Politik) nichts dagegen haben angefahren zu werden. Auch ist den Schiffen, in entsprechend ausgerüsteten Häfen, überlassen, ob sie Landstrom in Anspruch nehmen oder nicht. Ist dieser günstig, werden sie ihn nutzen, sonst nicht. Das ist eine ganz einfache Überlegung.

Wer hat also etwas gegen die Kreuzfahrten? Es sind die ursprünglichen Anwohner, denn sie müssen mit dem Gestank der Abgase und den Massen der Touristen zurechtkommen. Dagegen wird gehalten, dass die Schiffe auch Geld in die Gemeinden bringen. Das ist nicht wirklich so. Erstens lassen die Kreuzfahrer deutlich weniger als andere Touristen in den Orten. Zum Beispiel wird auf den Schiffen gegessen, denn es ist ja schon bezahlt. Auch das Argument mit den Arbeitskräften, zieht nur bis zu dem Punkt, an dem die eigenen Arbeitskräfte nicht mehr ausreichen und durch Arbeitskräfte aus anderen Ländern aufgestockt werden müssen. Eher lassen diese Arbeitskräfte Geld vor Ort, als die Kreuzfahrer.

Wer kann nun an den Zuständen etwas ändern? Es ist die lokale und internationale Politik. Die Städte und Häfen könnten die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe (besser noch Anzahl der Passagiere, denn sonst werden nur die Schiffe größer) pro Tag auf ein gesundes Maß beschränken. Damit ließe sich die Anzahl der Menschen steuern. Bzgl. der Umwelt ist die internationale Politik gefragt. Wenn die EU beschließen würde die Subventionen von Schweröl abzubauen, wäre schon viel geholfen. Wenn dazu noch die Schiffe verpflichtet würden in den Häfen die Motoren abzustellen und Landstrom zu nutzen wäre noch mehr geholfen. Das gilt aber alles nicht nur für Kreuzfahrtschiffe, sondern für alle Schiffe ab einer bestimmten Größe, zum Beispiel für alles länger als 100m. Den Rest würde tatsächlich der Markt regeln. Wenn es nicht mehr so viele Plätze in den Städten gibt, gibt es nicht mehr so viele Touren, es werden weniger Schiffe und gleichzeitig würden die Tickets teurer werden. Das ist vielleicht nicht sozial, aber bestraft die Umweltbelastung.

Für bestimmte Maßnahmen muss es eine kleine Vorlaufzeit geben, zum Beispiel für die Umrüstung auf Landstrom, aber mehr als zwei Jahre sollten es, meiner Meinung nach, nicht sein.

Bei der ganzen Diskussion muss aber auch immer daran gedacht werden, dass die Leute Urlaub machen wollen und das nicht auf Balkonien. Wenn die Passagiere also anstelle mit dem Schiff mit dem Flugzeug oder dem Auto verreisen, wird es für die Umwelt keinen positiven Einfluß haben.

Kreuzfahrt Tag 4 Geiranger

Im Geiranger Fjord hat unser Schiff das zweite Mal angelegt. Es soll sich um den schönsten Fjord Norwegens handeln. Dementsprechend tummeln sich hier die Touristen. Ich hatte einen Ausflug zum Briksdals Gletscher, eigentlich zur Briksdal Geletscherzunge, einem Ausläufer des Jostedalgletscher, gebucht. Ich war schon einmal 1991 dort, aber dazu später.

Zunächst musste sich der Busfahrer die engen Serpentinen durch den Verkehr hochkämpfen. Die Strasse ist sehr steil und eng. An vielen Stellen kann jeweils nur ein großes Fahrzeug (Bus oder Wohnmobil) durchkommen. Die Fahrt führte zunächst zu einem Aussichtspunkt hoch über dem Tal, wo wir einen tollen Ausblick über den Fjord und die Berge hatten. Nach einigen weiteren Stops gelangten wir etwa 4 Stunden später im Tal des Gletschers an. Nach einem extrem gut organisierten Mittagessen, ging es hoch zum Gletscher. Dabei muss eine kleine Brücke überquert werden, unter der das Schmelzwasser zu Tal fließt. Da es das Wochenende zuvor sehr warm war (über 30 Grad), ist entsprechend viel Wasser den Berg herunter gekommen und auf der anderen Seite der Brücke war ich nass bis auf die Haut. Aber meine Wanderhose war sehr schnell wieder trocken. Der Briksdals Gletscher hatte seinen Höhepunkt 2005. Also nach meinem ersten Besuch. Seit dem sind aber fast alle Gletscherzungen des Jostedal Gletschers geschrumpft. Nur eine Zunge im Norden schafft es noch 2 cm pro Jahr zu wachsen. (plus 25 cm im Winter, minus 23 cm im Sommer.) Dagegen verliert der Briksdal Gletscher im Schnitt 2m pro Tag.

Hier die Vergleichsbilder von 1991 und heute.

Der Gletscher 1991. Man erkennt deutlich, dass der Gletscher bis zum See herunter reicht und man bequem an ihn heran kommt.
Der Gletscher 2019. Es ist nicht viel übrig und mal eben hochklettern geht nicht. Dazu ist der Felsen zu glattgeschliffen.

Nach der Besichtigung der Klimawandelauswirkung, fuhren wir zurück nach Hellesylt, wo uns das Schiff wieder aufnahm. Auch die sportlichen Gäste kamen mit Ihren Fahrrädern von der Tagestour zurück an Bord. Dadurch, dass wir in Geiranger aus- und in Hellesylt einstiegen, haben wir leider den Blick auf die Sieben Schwestern verpasst. Ein Grund noch einmal dort hinzufahren, aber bitte außerhalb der Saison und bevor die Passstraßen gesperrt werden. Naja, die Fähre fährt länger. Andererseits bietet sich sicherlich das beste Bild auf die Sieben Schwestern beim Maximum des Schmelzwassers also vermutlich Ende Juni.

Kreuzfahrt Tag 2

Der Tag 2 der Reise zum Nordkap ist ein Seetag. Das hat zur Folge, dass oft nicht mehr viel als Meer zu sehen ist und kein (bezahlbarer) Internet- und Handyempfang zur Verfügung steht. Also Zeit für etwas Sport und den Genuss des schönen Wetters. Wohl alle Kreuzfahrtschiffe haben ein Fitnessstudio an Bord und ich habe die Gelegenheit genutzt eine Trainerstunde zu buchen. An Land muss man ja gleich immer irgend welche Monsterverträge abschließen. Ich bin mit ein paar guten Tipps aus der Stunde gekommen.

Anschießend war Zeit zwischen den Mahlzeiten in den Pool zu hüpfen. Ok, es gibt zwei an Bord, aber das Wetter war gut genug für den Außenpool. Zunächst bedeckt, aber gut warm. Nachmittags gibt es zudem eine Show in einem der beiden Theater, die ich besucht habe.

Wir nähern uns dem Sonnenuntergang

Natürlich dürfen ein paar kritische Worte nicht fehlen. Wenn man sich anschaut, was beim Schornstein so rauskommt, nämlich die geballte Ladung an Abgasen die sonst die Gäste mit ihren Verbrennerautos erzeugen würden, dann kann man schon mal ins Grübeln kommen. So gut, wie auf dem Foto unten, ist es natürlich in Natura nicht zu sehen, aber man erkennt auch dann, wie weit die Rauchfahne reicht. Ich wünsche mir, dass die Kreuzfahrtschiffe in Zukunft mit Segeln ausgerüstet werden, um wenigstens ein bisschen Brennstoff einzusparen und vielleicht werden sie später mit künstlich erzeugtem Methan betrieben. Es gibt auch hier Luft nach oben, aber es kommen aktuell nur neue Schiffe hinzu und die alten Schiffe laufen unter anderer Flagge weiter. Es dauert also noch sehr lange, bis sich hier etwas ändert. Den Gästen scheint das aber egal zu sein.

Sichtbar gemachte Rauchfahne

Kreuzfahrt zum Nordkap Tag 1

Heute beginnt unsere Kreuzfahrt zum Nordkap ab Kiel. Bei der Anreise mit dem Elektroauto ist zu beachten, dass der Akku so viel Füllgrad hat, dass die Tagesverluste abgedeckt werden, so dass das Auto auch nach 11 Tagen noch zu öffnen und zu laden ist. Ich bin mit mit 159km Restreichweite angekommen. Das sollte reichen, aber trotzdem empfiehlt es sich das Fahrzeug so einzustellen, dass es möglichst viel Energie einspart. Das habe ich natürlich vergessen. Aber bei ca. 8km Verlust pro 24 Stunden, sollte es reichen und der Parkplatzservice enthält auch ein Aufladen vor dem Abholen. 10 Euro dafür ist ok.

Das Erste, was nach dem Ablegen auffällt, ist die Stille. Wenn man auf dem Balkon der Kabine (sofern man einen hat) sitzt, dann hört man nur die Wellen. Woran liegt das? Das liegt am Elektroantrieb des Schiffs. Der hat den Vorteil, dass er nicht hörbar ist und durch weniger Vibrationen auch weniger Geräusch unter Wasser erzeugt. Deshalb passt das Thema auch in diesen Bog. Natürlich muss der Strom irgendwo herkommen. Dieser kommt beim Mein Schiff 4 noch aus Diesel Aggregaten, die auch Schweröl benutzen. Dazu später mehr. Allerdings muss ich meine Berechnung der CO2 Verursachung etwas revidieren, denn die Auslastung des Schiffs ist deutlich höher, als ich es angenommen hatte. Somit ist die Reise vergleichbar, als wenn zwei Personen mit einem Verbrenner die Strecke fahren würden. Die Probleme der Kreuzschifffahrt liegen in ganz anderen Bereichen. Die meisten dieser Probleme liegen außerhalb des Themas Umweltschutz, zum Beispiel Fahren unter maltesischer Flagge und Probleme der Zuständigkeit bei rechtlichen Problemen. Bei allen Umweltaspekten ist immer zu berücksichtigen, was die Alternativen sind. Was würden die Leute tun, wenn sie nicht mit dem Schiff fahren würden? Da 99% der Gäste an Bord sich keine Gedanken darum machen oder keine Konsequenzen ziehen, sähen die Alternativen, wie Flugreisen, wohl noch schlechter aus.

Das Ablegen war um 19:00. Also liegt direkt eine Nacht vor dem ersten Seetag und wir genießen erst einmal das sehr gute Essen an Bord. Das Wetter ist spitze.

Abschied aus Kiel

Kreuzschifffahrten

Heute habe ich mal ein a persönliches und gleichzeitig aktuelles Thema. Heute haben Aktivisten für einige Stunden das Auslaufen eines Kreuzfahrtschiffes in Kiel blockiert. Dies haben sie aus dem Grund getan, dass solchen großen Schiffe auch große Mengen an Abgasen erzeugen. Diese Aktion ist gut, um die Bevölkerung auf eine Problematik hinzuweisen. Allerdings trifft es in diesem (speziellen) Fall die Falschen. Große Schiffe erzeugen sehr große Mengen an CO2 und sonstigen Abgasen, da sie weitestgehend Schweröl zum Antrieb nutzen , dass viel Feinstaub und je nach Sorte, auch Schwefel enthält. Eigentlich haben diese Schiffe heutzutage entsprechende Filteranlagen, aber auf Hoher See werden diese aus Kostengründen oftmals ausgeschaltet. Warum sage ich also, dass die Proteste die Falschen treffen.

Ich habe mir die veröffentlichten Werte der TUICruises angesehen und bin zunächst auf den riesigen Wert von 408.000t CO2 pro Jahr gestoßen. Allerdings muss man diesen Wert durch 6 Schiffe teilen, durch eine Passagierzahl von sicher 2500 Personen und entsprechende Anzahl Tage und Kilometer unterwegs aufteilen. Im Gegensatz zu den großen Containerfrachtern, die ein großes Vielfache der Kreuzschifffahrt ausmachen, fahren Kreuzfahrten in Küstennähe und schalten ihre Reinigungsanlagen nicht aus. Wenn man sich die Zahlen genauer anschaut und die Angaben pro Passagier und Nacht (Fahrtzeit) ignoriert, kommt man auf einen Wert von ca. 80kg CO2 pro Passagier und Tag. Das scheint viel zu sein, aber wenn man berücksichtigt, welche Strecke in der Zeit zurückgelegt wird, so kann man erkennen, dass dieser Wert sich kaum von dem Wert unterscheidet, der entstehen würde, wenn man die gleiche Strecke mit dem Verbrennerauto zurücklegen würde.

Aus diesem Grund habe ich auch kein so schlechtes Gewissen, wenn ich in ein paar Wochen meine Mutter auf ihre Traumreise und einzige Seekreuzfahrt ihres Lebens begleite. Natürlich hat meine Reise mit dem Elektroauto letztes Jahr im Grunde keine Klimaschadstoffe verursacht, aber ich glaube nicht, dass die Demonstranten alle mit dem Elektroauto gekommen sind. Also belasten mein Gewissen die insgesamt entstehenden 800kg CO2 für die Reise schon, aber da ich sonst sehr wenig CO2 verursache und dies eine einmalige Sache bleiben wird, ist das meiner Meinung nach, ok.

Fazit

Die Proteste sind gut und notwendig, weil sie dafür sorgen, dass die Diskussion um die Schadstoffbelastung durch große Schiffe nicht verebbt. Solche Proteste und die kritischen Berichte der letzten Jahre und auch Vorgaben aus Norwegen haben dafür gesorgt, dass zumindest die deutschen Kreuzfahrtschiffe sehr viel im Bereich des Umweltschutzes (nicht nur des Klimaschutzes) getan haben. Das kann man auch in den entsprechenden Berichten nachlesen. Wichtig ist aber auch, dass es hier keinen Stillstand geben darf. Die Kreuzfahrtschiffe sollten gezwungen werden Hafenstrom während der Liegezeit zu benutzen, auch wenn der etwas teurer ist, als selbstproduzierter Strom. Da müssen die Hafenstädte (die Politik) entsprechende Lösungen anbieten. Es wäre auch schön, wenn die Schiffe vielleicht eine Segelunterstützung bekommen würden oder ggf. würden sich auch hier E-Motoren anbieten. Die fallen auch nicht so leicht aus, aber da kenne ich mich nicht mit der Technik aus.

Fakt ist aber auch, dass gerade die Kreuzfahrten vergleichsweise wenig zu einer Umweltbelastung beitragen, als ein gleicher Autoverkehr mit Verbrennern und nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was die goßen Containerschiffe verursachen. Hier muss man viel mehr fordern und zum Beispiel die Seenutzung von schmutzigen Schiffen verbieten.

Politische Ausnutzung der Klimadiskussion?

Die Europawahl steht vor der Tür. Was fällt auf? Es gibt nur sehr wenige Parteien, die nicht auf den Zug des Klimaschutzes aufgesprungen sind.

Grundsätzlich ist die Klimadiskussion eine gute Sache, denn damit wird die Problematik den Menschen bewusst. Allerdings geht das Bewusstsein nicht besonders tief und heißt für die meisten Bürger, ich bin dafür, aber die anderen sollen es regeln. Das gilt übrigens nicht nur für die Bürger, sondern auch für die Politiker. Bestes Beispiel: Der Wunsch / Traum von Frau Merkel bis zum Jahr 2023 1Mio Elektrofahrzeuge auf die Strasse zu bringen, aber sie hat nichts dafür getan und es der Wirtschaft überlassen. Deshalb wage ich jetzt einmal folgende Prognose:

  1. Nach der Wahl verschwindet das Thema bei vielen Politikern wieder in den Hintergrund und das eingeschränkte Blickfeld auf das kurzfristige Geldverdienen wird wieder in den Vordergrund rücken.
  2. Das Thema CO2 Steuer wird dazu genutzt, um dem Bürger mehr Geld aus der Tasche zu ziehen, denn man wird eine Abgabe einführen, aber dabei die Industrie entlasten, wie es bei der EEG Umlage auch passiert ist.
  3. Es wird weiter nur Einschränkungen für die Bürger geben, ohne dass Alternativen entstehen. Hierzu gab es gerade in den Nachrichten die Meldung, dass das Fahren mit dem Auto in die Stadt unattraktiver werden muss. Dieser, für die Politik typischer, Ansatz ist grundfalsch. Der Ansatz muss lauten, wie kann ich den ÖPV so attraktiv machen, dass die Leute nicht mehr mit dem Auto fahren wollen?

Was müsste meiner Meinung nach wirklich passieren?

Meiner Meinung nach muss das Thema CO2 Abgabe sehr gut durchdacht werden. Was nicht innerhalb einer Fernsehdiskussion passieren kann. Folgende Punkte sind zu berücksichtigen:

  1. Zunächst muss ein Ranking zur Nutzung von den drei Kohlenstoffbasisstoffen (Erdöl, Erdgas, Kohle) aufgestellt werden. Beispielsweise ist die Nutzung zur Wärmeerzeugung oder Fortbewegung als negativ zu bewerten, aber die Umwandlung in Kohlefasern im ersten Schritt als nicht ganz so negativ. Insgesamt über die Zeit betrachtet ist die gesamte Nutzung als negativ zu betrachten, denn Kohlefasern benötigen einen hohen Energieaufwand in der Herstellung und die Entsorgung besteht bislang auch wieder in der Verbrennung.
  2. Die Definition der zu besteuernden Stoffe muss sehr genau sein. Es darf zum Beispiel keine Steuer auf Methan geben, denn im Rahmen eines Ausbaus der Solarstromerzeugung muss künstlich hergestelltes Methan als billiger Zwischenspeicher dienen können (Stichwort Power2Gas).
  3. Im Grunde genommen muss tatsächlich der gesamte Produktlebenszyklus und der daraus resultierenden CO2 Freisetzung betrachtet werden. Vielleicht muss daher die Steuer gar nicht auf Stoffe oder Produkte erhoben werden, sondern auf Verfahren. (Dies widerspricht also in gewissem Rahmen den unkten 1 und 2). Wenn man zum Beispiel einen biologisch abbaubaren Kunststoff aus künstlich hergestelltem Bio-Öl hätte, dann würde vielleicht am Ende des Lebenscyklus CO2 freigesetzt, das aber zu Beginn des Lebenszyklus aufgenommen wurde. Also ein Nullsummenspiel. Dann wäre das sicher ok.
  4. Die Abgabe kann national kaum gelingen. Es wäre also mindestens eine europäische Lösung notwendig und einzuführende Produkte müssen entsprechend bewertet werden. Beispiel: Wenn hierzulande das Raffinieren von Erdöl teurer werden würde, kämen die Produkte eben aus den Niederlanden, was weder uns noch dem Klima helfen würde.
  5. Der wichtigste Punkt ist, dass eine CO2 Abgabe nicht dazu dient mehr Steuern einzunehmen, sondern zu einer anderen Verteilung des Geldflusses führen muss. Wenn also auf der einen Seite das Heizen mit Öl teurer wird, müssen Alternativen wie Luftwärmeheizungen günstiger werden. Man muss also die Nutzung von alternativem Strom billiger machen. Zum Beispiel kann man das dadurch erreichen, dass durch eine CO2 Abgabe der Strom aus Kohlekraftwerken sehr viel teurer wird. Der Strom aus Sonne und Wind bleibt dagegen konstant, bzw. wird ohnehin immer billiger. Dann würde es reichen die allgemeine Versteuerung des Stromes zu reduzieren, denn es ergäbe sich eine passende Verschiebung der Stromproduktion. Der Bürger merkt davon nichts, da sein Preis ja mehr oder weniger konstant bleibt. Auch die Steuereinnahmen bleiben gleich und werden nur verschoben.
  6. Einzuführende Massnahmen müssen zeitlich so gestaffelt sein, dass sich die Bürger darauf einstellen können, aber es darf auch nicht zu viel Zeit vergehen. Im Grunde weiß inzwischen jeder, dass etwas passieren muss, also kann man nicht noch 30 Jahre warten. Deshalb kann man sich ein Ziel setzen, dass der CO2 Ausstoß in den kommenden 15 Jahren auf 20% des heutigen Stands reduziert werden soll. Nun wird es wieder einen Aufschrei geben, dass dann ja die neu zugelassenen Autos bis dahin verschwunden sein müssen und das wäre ja eine ungeheure Geldvernichtung. Ja, wer heute noch einen Verbrenner kauft, ist selber schuld und kann bestraft werden. Die Fahrzeuge, die heute schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, werden in der Zeit verschwinden.
  7. Die umzusetzenden Maßnahmen sind auf ihre Sozialverträglichkeit zu prüfen und entsprechend auszulegen. Im Grunde muss der Bürger etwas für den Klimaschutz tun, ohne dass er es merkt.
  8. Es darf keine Rücksicht auf Arbeitsplätze genommen werden. Eine Diskussion um die armen Arbeiter in den Kohlerevieren ist grundfalsch, denn ein Festhalten an Arbeitsplätzen heißt Stagnation und Verhinderung des Fortschritts. Es müssen im Gegenteil alternative Arbeitsplätze geschaffen werden und sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer müssen davon ausgehen, dass ein Mensch lernfähig ist. Ein Ingenieur, der bislang Kohlekraftwerke betreut hat, kann auch eine Power2Gas Anlage betreuen. Ein Arbeiter, der bislang eine Benzinsäule gebaut hat, kann genauso gut eine Ladesäule bauen. Ich halte es auch für falsch, dass der Staat mit Subventionen in den Regionen einspringt. Die Energiekonzerne haben in den letzten Jahrzehnten genug Geld verdient und schon genug Subventionen erhalten. Nun müssen sie ihre Verantwortung gegenüber ihren Arbeitnehmern wahrnehmen und nicht nur die Interessen der Aktionäre verfolgen, aber das ist ohnehin ein grundsätzliches Problem.
  9. Schlussendlich darf die Klimadiskussion nicht für sich alleine stehen. Klimaschutz ist ein Teilaspekt des Umweltschutzes. Wir müssen ein Gesamtbewusstsein schaffen. Was nützt es das Klima zu retten, wenn wir uns gleichzeitig vergiften? Da muss ein noch viel tieferes Bewusstsein und Verantwortungsgefühl entstehen. Das wird aber noch viele Jahrzehnte kosten und es muss ein Teil der Erziehung werden. Vergiftung heißt übrigens nicht, dass wir alle von heute auf morgen tot umfallen. Es heißt erstens, dass wir ein paar Jahre weniger lange leben, was vermutlich den wenigsten etwas ausmacht, aber es heißt zweitens auch, dass die Menschen immer unfruchtbarer werden. Das kann man aus verschiedenen Gründen auch positiv sehen, aber ist das wirklich unser Ziel?

Fazit: Das Thema ist komplex und kann nicht zwischen Tagesschau und Wetterkarte gelöst werden. Aber wir dürfen uns auch nicht mehr unendlich Zeit lassen.